Vorab
Der Rabaukermann trägt ab dem Vorfall immer einen Maulkorb, wenn er nicht räumlich von unserem Sohn getrennt ist und wird von mir beaufsichtigt. Alleine sind die beiden noch nie gewesen und werden es auch nicht sein. Er ist 3 Jahre, ein Labradoodle und seit er 8 Wochen ist bei uns.
Weiterhin ist mir klar, dass sich ein solches Thema nicht über ein Forum lösen lässt. Die Hundeschule meines Vertrauens habe ich bereits wegen einem Einzeltermin angefragt. Die Trainer haben uns auch schon öfters in Kursen gesehen. Dennoch bitte ich um Trainervorschläge (76xxx), da ich mir auf Grund der Tragweite ggf. eine Zweitmeinung holen werde.
Vor der Geburt
Vor der Geburt haben wir mit entsprechendem zeitlichen Abstand den Rabaukermann auf das Leben mit Kind etwas vorbereitet. Gassi und Beschäftigung übernahm vermehrt mein Mann (Auch jetzt mit Baby kommt er in Summe auf die selbe Gassi Zeit). Die neuen Baby Gegenstände wurden in der Wohnung platziert. Ich bin ein paar mal Probe Gassi mit Herrn Hund und Kinderwagen gegangen. Spieledecke und Baby Spielzeug habe ich zeitweise auf dem Boden platziert und für Tabu erklärt. Weiterhin ist Rabaukermanns nächtlicher Schlafplatz vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer gezogen.
Unabhängig von der Geburt haben wir schon seit längerem Herrn Hund eine Ruhe Ecke für Besuch eingerichtet. Das hintere Ende des Ganges ist dazu mit einem Kamingitter abgetrennt und ist mit allem ausgestattet was er mag. Wenn Besuch kommt, wird die Tür des Gitters geschlossen. Sonst liegt er dort auch freiwillig sehr oft und nutzt es gerne zum schlafen/ dösen. Er weis, dass er hier nicht gestört wird. Hier war und ist er seit der Geburt, wenn ich kein Auge auf ihn und das Kind haben kann.
Nach der Geburt
Nach der Geburt war der Raubaukermann 2-3 Wochen bei meinen Eltern, was er kennt und mag. Dort und die erste Woche bei uns hat er Zyklene bekommen, was gut gewirkt hat. Das erste Treffen auf uns war unspektakulär. Nachdem Herr Hund uns beide ohne Kind begrüßen durfte, konnte er sich in seiner Ruhe Ecke entspannen. Nach einem Spaziergang mit meinem Mann durfte er sich dann frei bewegen. Vom Kind haben wir ihn die ersten Wochen immer immer weg geschickt. Zuerst kam er insbesondere, bei Geräuschen vom Kind oder ist mir hinterher gelaufen, wenn ich das Kind getröstet habe mit auf und ab laufen. Das habe ich immer unterbunden und bald ist er liegen geblieben und hat sogar weiter gedöst. Wenn er entspannt war durfte er nach einer Weile in der Nähe von mir und dem Kind sein. Er hat vorsichtig geschnüffelt oder mal ein Bein abgeleckt, das aus der Trage hing, als ich nicht schnell genug war. Ich habe ihn dann auch mal zu mir eingeladen, wenn er entspannt war und er hat sich zum streicheln und dösen an mich gelegt während ich das Kind auf dem Arm hatte. Auch so lag er öfters entspannt in der Nähe wo ich mit dem Kind saß. Weiterhin weg schicken mussten wir ihn aber immer noch ab und an, wenn wir mit dem Kind spielten. Das Kind ist jetzt 8 Wochen alt.
Vorboten und problematisches Verhalten
Jetzt zu mMn den kritischen Anfängen des Verhaltens. Das Kind lag auf seiner Spieledecke auf dem Boden, ich saß daneben und spielte mit. Herr Hund war in der Nähe. Ich beugte mich vor zum Kind und redete mit ihm, da hat sich Herr Hund dem Kind mit Blick aufs Kind (rückblickend) nicht nett genährt. Ich hab ihn verbal weg geschickt, auf das er nicht hörte, weshalb ich ihn körperlich abdrängte. Darauf hat Herr Hund mich abgeschnappt. Ich habe die Situation geklärt, darauf hat er wieder Abstand gehalten. Diesen Blick und das etwas Steife plus Bewegung zum Kind hin hat er dann immer mal wieder gezeigt, wenn ich das Kind bewegt, z.B. hoch genommen habe. Ich hatte das als Unsicherheit und Unwohlsein interpretiert und ihn dann immer erfolgreich weg geschickt bevor er uns zu nahe war. Gestern saß ich mit dem Kind wie sonst auch auf der Bettcouch und Herr Hund döste am anderen Ende (mehr als eine Armlänge Abstand). So saßen wir eine Weile. Als ich das Kind hoch nahm, um es anders herum im Arm zu halten, war Herr Hund schneller als sonst, kam herüber und schnappte nach einem rudernden Ärmchen. Ob er es erwischt hat oder nur die Luft kann ich nicht genau sagen, es gab keine Verletzung.
Bisherige Erfahrung mit Kindern
Als Welpe wollte das Nachbarskind den Rabaukermann streicheln, der bei mir auf dem Arm war. Herr Hund hat sich gewehrt, ich habe erst nach einer kurzen Weile abgebrochen. Hintergrund: Wir haben mit bekommen nicht bei jedem Zappeln sofort bei zu geben. Das war allerdings bezogen auf Fellpflege durch uns. Heute würde ich das Streicheln gar nicht erst zulassen, wenn er nicht möchte.
Ansonsten hat er Kindern immer mal wieder bei Besuchen von/bei Freunden gesehen. Hier war er meist sehr am fiddeln/ aufgeregt/ nervös (mehr als sonst bei Besuch, wenn die Kindern aktiv waren). Deshalb war er immer auf Abstand z.B. an der Leine oder im Nebenraum. Zweimal durften Kindern, die sich an die Regeln wie nicht streicheln und nicht bedrängen halten, ihn mit Leckerchen füttern in meinem Beisein. Dies würde ich heute auch nicht mehr machen, um ihn nicht in einen Konflikt zu bringen.
So ein kleines Kind wie unseres hatte er erst einmal gesehen. Das fand er sehr interessant und hat alles genau abgeschnüffelt wo das Kind lag, nachdem dieses nicht mehr da war.
Das alles war immer in meinem Beisein, ich kann ausschließen, dass der Rabaukermann weitere Erfahrungen mit Kindern gemacht hat.