Erinnert mich ein bisschen an Ruby, daheim ist sie der ruhigste Hund aber draußen besonders in unserer Gegend (Stadtgewusel oder fremde Gegenden sind ihr meist egal) schießt sie von einem ins andere Leinenende und ist komplett überfordert mit allem was sie sieht und riecht. Mittlerweile nur noch selten, früher war das Tagesordnung.
Was mir als erstes einfällt: Euer Hund muss erstmal runter von dem Stresslevel, dass er zuhause gut schläft ist dafür schonmal top aber für mich hört es sich an als würde er immer mit nem Gewissen Grundstress aus dem Haus.
Wie ist denn der Beginn des Spazierganges? Habt ihr da ein paar Rituale oder wird einfach aus der Tür geschossen?
Bei uns hat es sehr geholfen besonderen Fokus auf den Anfang des Spaziergangs zu setzen, hochfrequent belohnen und halbwegs gesittet aus der Haustür zu kommen.
Was ich mir simpel immer ornehme: Situationen immer nur positiv verlassen! Im größten Stress den Hund zu packen und wieder ins Auto / in die Wohnung zu setzen hat 0 Lerneffekt. Manchmal ist das nötig, aber sollte nicht die Regel sein.
Ich versuche also den Stress gar nicht erst so hochkommen zu lassen (ganz ganz kleinschrittig arbeiten wie mit einem Welpen hat bei uns geholfen) und dann wieder reinzugehen wenn der Hund grad halbwegs gut drauf ist. Ich bin auch immer einen weg hin UND wieder zurück, so kommen die gleichen Reize nochmal und der Hund hat die Chance das besser zu verarbeiten.
(Wir haben ne Straße da ist es besonders schlimm gewesen, Ruby hat beim Einbiegen schon ne Bürste bekommen, ist richtig fahrig geworden und war komplett überfordert und nicht mehr ansprechbar. Eines regnerischen Vormittags (damit auch ja keiner unterwegs ist) hab ich mir zur Aufgabe gemacht ihr auf diesem Weg gezielt zu helfen. Belohnen, Spielchen, die toooollsten Leckerlis gab es, aber auch viel viel frei gucken und schnüffeln und jede Ritze begutachten, Aufmerksamkeit wieder zu mir usw. Bestimmt 20 Mal sind wir die Straße auf und ab und von da an jeden Tag gegangen und es wurde von Woche zu Woche besser. Wäre ich einfach weiter da durch mit ihr weil "die wird sich schon dran gewöhnen", sähe es heute noch so aus.)
wo ich nicht ausweichen kann
lass dir von jemand mit Hund mit leinenaggressivem Verhalten sagen: man kann so gut wie IMMER ausweichen. Notfalls dreht man um (auch dafür gibt es Tools die du deinem Hund kleinschrittig beibringen kannst damit er nicht gezerrt werden muss).
Ich finde ausweichen und Management essentiell um überhaupt wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Denn so wo wie es Moment läuft lernt er ja nichts dabei, er schießt sich beim Spaziergang ab und geht auch mit der Erregung wieder rein beim nächsten Durchgang das gleiche. Er schafft es offenbar nicht von selbst sich da zu regulieren egal wie oft du die gleiche Strecke nutzt also solltest du einen Cut setzen und ihn unterstützen.
Sonst gibt es dann die Schleppleine aber das ist halt nicht das gleiche.
Längere Schleppleine + situationsbedingt schleppen lassen statt komplett frei wenn du dich damit wohler fühlst. Parallel den Rückruf weiter festigen.
Achja im Garten würde ich ihn auch nicht allein lassen mit seiner Überforderung, gut dass du diese auch erkennst! Hier könnte man beginnen (nach der Wohnung) mit konditionierter Entspannung wenn das Euer Weg werden sollte.
Zu den klassischen Ruheübungen und wie und ob überhaupt bekommst du hier sicher noch viel Input! 🍀