Beiträge von StinaEinzelstueck

    Wir haben vier Kinder (4, 6, 8 und 16 Jahre damals), sind absolute Hundeanfänger und haben uns einen Welpen ins Haus geholt.


    Hier gab es weder völlig malträtierte Arme noch Beine, noch kaputtes Spielzeug oder zerstörte Möbel … natürlich musste geregelt werden (Mensch und Hund) … aber es war einfach auch wunderschön und wir haben es zusammen genossen.


    Jetzt in der Pubertät gehen wir Erwachsene meist lieber alleine mit dem Hund, da dann einfach besser trainiert und geübt werden kann … aber Zuhause haben die Kinder und der Hund einen schönen und entspannten Umgang miteinander - sie liegen häufig einfach nebeneinander, kuscheln, streicheln, lesen, schauen fern … er wird nicht belästigt sondern legt sich dazu - wenn er nicht mehr mag geht er (er hat ausreichend Rückzugsplätze im Haus).


    Vor einem Dreiviertel Jahr ist ein Kater dazugekommen - er war ein Findling der Züchterin unseres Hundes und wuchs mit diesem im Wurf auf (wir haben Bilder und Filme, auf welchen sie beide noch gleich groß sind).

    Unser Hund ist manchmal ein bisschen überfordert, wenn wir den Kater streicheln und schmusen, aber ansonsten klappt es inzwischen gut mit den beiden - sie liegen auch immer häufiger mal zusammen auf dem Teppich im Flur - das hat natürlich wieder etwas Zeit und Management gebraucht, war/ ist aber gut machbar.


    Aber es gibt auch „Probleme“ - wir als Anfänger, mit einigen Kindern, beide berufstätig und Haus, welches noch nicht fertig renoviert ist haben leider manchmal einfach zuwenig Zeit - so ist die Grunderziehung hier eindeutig noch nicht abgeschlossen.

    Unser Glück ist, wir haben einen Hund, welcher trotzdem problemlos mit andere Hunden, mit Kindern, Menschen, … zusammenkommen kann.

    Er folgt dann nicht unbedingt auf jeden Befehl, aber auch hier kann ja mit Leine und Management geregelt werden.


    Wir hatten ähnliche Grundvoraussetzungen und auch lange den Elo auf der Liste - hier gibt es eine Züchterin und einige Freunde/ Bekannte von uns haben einen.


    Bei uns wurde es dann aber ein Bearded Collie und deshalb empfehle ich diesen und den Schappendoe gerne - auch wenn ich damit immer sehr alleine auf weiter Flur stehe.


    Beim Berger bin ich immer etwas hin und hergerissen - ich hätte sehr gerne einen gewählt (weil er einfach etwas kleiner als der Beardie ist und das Fell deutlich gemäßigter) wir haben aber nicht weiter danach geschaut, da (wie hier ja auch wieder) er als zu kernig, ernsthaft, Arbeit benötigend …. beschrieben wurde.


    Inzwischen durfte ich drei kennenlernen (samt Besitzerinnen) und diese zeichnete ein deutlich weicheres Bild - also würde ich mir wahrscheinlich inzwischen durchaus mal eine Zucht ansehen.

    Hier:


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    Bei dem Spaziergang waren es 19 Beardies unterschiedlichen Alters und Geschlechts, zusätzlich 2 weiterer Hunde.

    Meine Kinder sind mit ihnen gerannt, haben sie gestreichelt, die Hunde waren untereinander absolut friedlich und harmonisch.

    Das ist war diese Hunde wundervoll macht - sie sind unglaublich verträglich, dabei aktiv und quirlig, es sind aber ganz klar Hütehunde mit deutlich eigenem Kopf … sie haben WtP, aber nach 3 Wiederholungen ist dann auch mal genug.

    Sie lieben es draußen unterwegs zu sein und kennen kein schlechtes Wetter, können aber auch mal kurzzeitig mit weniger Beschäftigung klar kommen.


    Ich denke auch, dass er sehr häufig toll als aktiver Familien- Begleithund passen würde - aber vielen gefällt er immer leider nicht.


    Ja, sie sind eher geräuschempfindlich und auch eher reizoffen, aber nicht mehr als andere Hütehunde und bei guter Aufzucht und gutem Training werden sie meist zu tollen und souveränen Hunden.


    Fell: das ist in meinen Augen wirklich ein Problem!

    Wir haben uns auf die Aussage (Literatur, Züchter, andere Halter) verlassen, dass alle zwei Wochen gut bürsten reiche - leider wurde uns verschwiegen, dass die ersten zwei Jahre mit weichem Plüsch zu rechnen ist - deshalb ist unser Beardie momentan leider teilweise mit Filz, da hier wirklich nicht genug Zeit für soviel aufwändige Fellpflege ist.

    Wir geben uns sehr Mühe, aber es ist mehr Aufwand als erwartet.

    Ich hoffe, dass dies mit zunehmendem Alter besser/ einfacher wird.


    Denn ansonsten ist er wirklich ein wundervoller, perfekter Begleiter!

    Wie groß ist das Grundstück?

    Wie viel Wachen könnt Ihr tragen?

    Wie einsam/ ländlich lebt Ihr?

    Wie wenig Action außerhalb vom heimischen Grundstück wäre für Euch OK?


    Ich habe zum aller ersten Mal das Gefühl, hier könnte eventuell auch einer der vielen Herdenschutzhunden aus dem TS ein ordentliches Zuhause finden.


    Keine Ahnung ob es klappt, aber vielleicht wollt Ihr Euch mal einlesen?

    Das Problem ist für mich inzwischen der Begriff: „Anfängerhund“, „Anfängerrasse“.

    Er suggeriert, es handle sich um Rassen, welche problemlos erziehbar seien und auch ohne fundierte Basisarbeit zu tollen Hunden werden und es ignoriert häufig auch bei weicheren Rassen die Genetik (in diesem Fall eben die Hütehund-Herkunft).


    Eine frühere Nachbarin von uns hat sich beim ersten Hund für den häufig empfohlenen Labrador entschieden - ein wunderschöner Rüde aus ordentlicher Zucht.

    Sie hat die ersten 1,5 Jahre geflucht, geschimpft und es durchaus auch bereut.

    Der Hund zeigte einfach typisches Verhalten - wollte zu jedem hin, war distanzlos, groß und schwer, … sie hat hart mit Trainer gearbeitet und heute einen tollen Labrador, der fast immer und überall frei läuft.

    Aber auch dieser Anfängerhund war eben nicht so easy going wie zuerst angenommen.


    Wir haben als ersten Hund einen Bearded Collie - augenblicklich mitten in der Pupertät (14 Monate alt).

    Er bringt vieles mit, was wir gehofft haben - ein toller Hund und verzeiht uns viele Fehler.


    Aber er ist momentan in der Hundeschule die Pest - die ersten 8 Monate war er der Klassenprimus und dann kamen die Hormone. 🫣

    Er ist von jedem kleinen Reiz abgelenkt, hat die Nase ständig am Boden, fiept, … und zusätzlich findet er Wiederholungen einfach überflüssig - wenn er etwas zweimal gemacht hat ist für ihn Schluss.

    Bei uns klappt vieles super bei entspannter Gassirunde, aber in Gegenwart von anderen Hunden ist er nur sehr schwer ansprechbar.


    Ja, wir haben auf den WtP vom Hüter gehofft und dabei die Reizoffenheit nicht mitbedacht.

    Ja, wir hatten gelesen, dass sie eher nicht schussfest sind und auch häufig ängstlich reagieren - wir mussten dann aber trotzdem erst lernen damit sinnvoll umzugehen … ihn nicht überfordern, aber die Ängste auch nicht zu verfestigen.

    Wir haben gewusst, dass sie gerne Ihre Familie zusammen halten - was das dann aber konkret bedeutet war uns so nicht bewusst - und deshalb übe ich und die Kinder inzwischen mehrmals in der Woche: wir gehen gemeinsam los und trennen uns dann - er muss dabei einfach neben mir sitzen oder liegen und es aushalten, das die Kinder gehen.

    Klingt nach wenig, ist aber für ihn wirklich schwer.


    Du bist keine Anfängerin, du weißt um die Genetik, du weißt das Hunde Erziehung brauchen, du weißt dass die Pupertät auch beim liebsten Hund mal richtig doof sein kann, du weißt das Hunde gerne auch mal was fürs Köpfchen haben und nicht nur Strecke laufen, …

    Deshalb habe ich keine Zweifel, dass du mit einem Collie glücklich wirst.


    Ich hatte übrigens gerade ein völlig faszinierendes AHA-Erlebnis:

    Mein Erbsenhirn ist plötzlich total glücklich und arbeitswillig, wenn wir kleine Parcours üben: über Hindernisse, um Hütchen und Stangen, … er ist mit voller Begeisterung und tatsächlich fast schon konzentriert dabei - könnt IhrEuch vorstellen, was das Christkind bringt? 😇