Beiträge von Ariodante

    Ist zwar eher OT, aber: Hier wird sich seitenweise beklagt, wie furchtbar distanzlos und rücksichtslos sich Nicht-Hundehalter*innen verhalten, aber wenn jemand auf rücksichtslose HH verweist, dann liegt das wahrscheinlich an den Örtlichkeiten und am Wetter, die HH können ihren Hund einschätzen, ob die mit der Situation klarkommen und sehen auch, ob jemand Angst vor ihrem Hund hat. Naja.

    Was ist dein Punkt? Ich habe nur gefragt, ob es sich um eine solche Situation gehandelt haben KÖNNTE, weil ich nasse Hunde und Haltestelle gelesen habe. Und damit nur in den Raum geworfen, dass es für genau diese Situation eine Erklärung geben KÖNNTE. Ich habe keinesfalls behauptet, dass es so gewesen sein muss.

    Danach habe ich erklärt, warum auch ein rücksichtsvoller Hundehalter unter Umständen sich mal mit seinen Hunden im Nahbereich fremder Menschen aufhalten kann und dabei trotzdem nicht den Blick für evtl. ängstliche Menschen verlieren muss, auch wenn er seinen Hund evtl. mal zu dicht heranführt.

    Hier im Thread geht es um gefährliche Hunde und damit ist es sehr wohl sinnvoll darauf hinzuweisen, dass es einen sehr großen Unterschied macht, ob die Distanz zum Hund durch fremde Personen verringert wird, die sich aktiv auf den Hund zubewegen oder ob der Hundehalter aktiv eine Distanz verringert, weil er seinen Hund kennt und entsprechend einschätzen kann.

    Die andere Frage ist, ob die Person oder die Personen zu denen der Hundehalter die Distanz verringert eben wiederum ein Problem mit der Annäherung des Hundes haben. Das ist das von Hektorine angesprochene Problem einer Begegnungssituation, das eben auch Beachtung erfahren muss, aber eben erstmal in keinem Zusammenhang zum Threadtitel steht. Ein riesiger Unterschied ist z.B. auch, dass ein Mensch sich in der Regel sprachlich verständlich mitteilen kann, wenn ihm ein Hund zu nah kommt, Ebenso sollten Menschen untereinander erkennen können, wenn andere Menschen sich ängstlich verhalten. Eben wieder eine Fähigkeit, die ein Mensch bzgl. eines Hundes eben nicht unbedingt hat. Angst und Aggression beim Hund werden eben viel weniger zuverlässig von Menschen erkannt.
    Wir können uns also gerne über gegenseitige Rücksichtnahme unterhalten, denn das ist das verbindende Element. Aber hier im Thread geht es nicht darum aus Rücksichtnahme nicht aktiv auf fremde Hunde zuzugehen, sondern aus Gründen der Gefahrenabwehr.

    SabineAC69
    Sicher, aber das geht halt nur solange, wie man nicht komplett von Menschen umgeben ist.

    OT

    Was mein Punkt ist: Ich finde es etwas lustig, wenn bei der Erwähnung rücksichtsloser HH sofort eine mögliche Ausrede präsentiert wird. Denn das ist eine Ausrede - wie SabineAC69 sagt, der Hund gehört auf die abwandte Seite, und im Zweifelsfall wird Fiffi halt nass, bevor er sich im Trockenen an Passanten vorbeiquetschen darf. Das ist keine Muss-halt-leider-Situation.

    Und was mir aufstößt, ist die Haltung: Sei unbesorgt, ich kann meinen Hund einschätzen, sonst würde ich nicht so nah an Leute herangehen. Die anderen Leute wissen eben nicht, ob du deinen Hund einschätzen kannst, und die Empirie spricht dagegen (in meiner Ecke können grob geschätzt 80% der HH nicht einschätzen oder lesen, und da nehme ich mich gar nicht mal aus. Wenn mir hier ein unangeleinter Schäferhund entgegen kommt, weiche ich immer auf die andere Straßenseite aus, weil ich mich ganz bestimmt nicht auf ein selbstgefälliges „Ich weiß schon, was ich tu“ bei einem fremden HH verlassen werde). Mit der Haltung kreist man ganz schön um sich selbst und versetzt sich sehr wenig in andere, finde ich. Und das gilt noch stärker für „wenn ich sehe, dass jemand Angst hat, nehme ich darauf Rücksicht“. Man wird eben sehr oft nicht sehen, ob jemand Angst hat, und sollte seinen Hund immer rücksichtsvoll führen und das nicht von seiner fehleranfälligen Einschätzung abhängig machen.

    Du hast einen Kangal, oder? Die Vorstellung, dass man mit einem Hund diesen Kalibers eine Situation wie an der Bushaltestelle ok findet, finde ich befremdlich. Und ich würde auch erwarten, dass du deinen Hund immer kürzer nimmst, stehenbleibst etc, wenn du an Menschen vorbei musst und nicht erst, wenn du denkst, sie haben Angst vor deinem Hund. Was übrigens wahrscheinlich sehr häufig der Fall sein wird.

    Ist zwar eher OT, aber: Hier wird sich seitenweise beklagt, wie furchtbar distanzlos und rücksichtslos sich Nicht-Hundehalter*innen verhalten, aber wenn jemand auf rücksichtslose HH verweist, dann liegt das wahrscheinlich an den Örtlichkeiten und am Wetter, die HH können ihren Hund einschätzen, ob die mit der Situation klarkommen und sehen auch, ob jemand Angst vor ihrem Hund hat. Naja.

    Jetzt komm doch mal von dem mundtot machen und unerwünscht-Trip runter, MoniHa , das macht eine Diskussion sehr anstrengend und unerfreulich. Und andere Beiträge genauer lesen, hilft auch. Der Vorschlag war nicht, soweit ich mich erinnere, deine Sicht über gefährliche Hunde auszulagern, sondern die früher/heute-Diskussion und die Berichte über nervige, aber nicht gefährliche Interaktionen.

    Und als Info: Eine schwere Verletzung definiert sich nicht danach, ob genäht wird oder so, sondern nach der Länge des Krankenhaus-Aufenthalts. Bitte gerne.

    Der Hund der den Angler angreift - joar wenn da so ein bepackter Mensch mit Antennen auf dem Rücken aus dem Wasser steigt kann es durchaus sein, dass der Hund sich erschreckt hat und ihn als Bedrohung gesehen hat.

    Aber diese Option will hier vermutlich niemand sehen.

    Bevor man es sich in der Ecke „will ja niemand sehen“ (außer mir) und „andere Meinungen werden nicht gern gesehen“ gemütlich macht, ist es ja hilfreich, die anderen Beiträge zu lesen. Die Option wurde gesehen und kurz diskutiert, nach dem Einwand, der Hund habe aber nachgefasst und festgehalten, aber offenbar nicht weiterverfolgt, weil unplausibel. Nicht jede Meinung, die mangels Substanz nicht in der Breite beleuchtet wird, wird mit Angst schüren und Wertungen unterdrückt. Manchmal trägt sie halt einfach nichts zur Diskussion bei.

    Ich fürchte, du baust hier eine Strawman-Argumentation auf. Dass sich Hunde alles gefallen lassen müssen, wurde hier m.E. so wenig gefordert wie dir Wissen abgesprochen. Es wurden dir auch nicht Erfahrungen abgesprochen, sondern in Frage gestellt, dass Phänomene wie Kindergärtnerinnen, die ihre Gruppe zum Hundestreicheln "hetzen", allgemeingültig und typisch für den Zeitgeist ("jetzt ist es") sind - da kann man schon mal nachfragen, wie oft das denn vorkommt, ohne dir negative Erfahrungen abzusprechen.

    Und dass du mit deiner ganzheitlichen Betrachtung (aka der These, dass an wirklich gefährlichen Beißvorfällen und wirklich gefährlichen Hunden, wie sie hier hauptsächlich diskutiert werden, übergriffige Leute wie die Kindergärtnerin und der Zeitgeist, der solche Übergriffe hervorbringt, (mit?) Schuld sind) an die Ursache des Problems gehst, naja. Das ist vielleicht doch ein wenig einfach gedacht. Die Diskussion passt auch m.E. besser zu den nervigen Hundehaltern oder in einen eigenen Thread.

    Also wenn ich mit jemandem spazieren gehe und mich dann über den anderen Hund beuge. Dann wäre es für mich echt das letzte den anderen Hundehalter wegen fahrlässiger Körperverletzung anzuzeigen. Verrückt.

    Nein, das sehe ich entschieden anders. Wenn mein Hund massiv verletzt, weil jemand sich nicht 100% akkurat hündeflüsterisch verhält, dann muss ich da einen Maulkorb draufsetzen und/oder den Hund so führen und abschirmen, dass kein Mensch überhaupt durch Drüberbeugen in seinen Nahbereich gerät.

    Zumal das mit dem Drüberbeugen keineswegs Allgemeinwissen ist. Ich hab davon das erste Mal gehört, nachdem der Hund eingezogen war. Alle Tierarzthelferinnen in unserer Praxis machen das. 70 % aller Hundehalter*innen, die ich so sehe. Eine Bekannte schwört Stein und Bein, ihr Kleinhund findet das toll, wenn man sich über ihn beugt, dann fühlt er sich geborgen. Woher soll das ein Laie dann wissen?