Hattet ihr das auch, dass es zu Beginn der Pubertät Phasen gibt, in denen das Alleinsein mehr stresst? Henning schafft seine vier, fünf Stunden. Aber wo er früher nur geschlafen hat, ist er jetzt sehr empfänglich für Geräusche von außen. Könnte ja Frauchen sein, die wieder kommt… bei meinem Mann kommt er klar, aber von mir kann er im Moment nicht gut getrennt sein. Zum Glück habe ich demnächst mehr Termine, dann kann er das öfter trainieren.
Wir hatten gestern mal wieder Hundeschule. Puh, Henning war total drüber. Erst vormittags alleine gewesen, dann das erste mal nach einer Pause Hundeschule… ist zweimal wie bekloppt an mir hoch gesprungen, meinte nach mir schnappen zu müssen
Beim ersten Mal konnte ich ihn mit einem strengen Sitz wieder runter kriegen. Aber sein Stresslevel war so hoch, dann mussten wir erst mal einen Spaziergang außerhalb der Gruppe machen. Und seine letzte Übung hat er dann wieder mit Bravour gemeistert 
Es ist total blöd. Ich weiß, dass ich ihn in diesen Momenten überfordert habe und selbst schuld bin. Ich bin dann auch nicht sauer auf Henning. Aber ich mache mir immer Gedanken, wie das von außen aussieht. So ein großer Hund, der augenscheinlich Aggressionsprobleme hat… Ich weiß ja: wenn er es ernst meinen würde, hätte ich echt ein Problem. Aber er muss in dem Moment nur mit seiner Frustration irgendwo hin. Das hat er jetzt zum dritten Mal gemacht - und alles, seit die Hormone langsam das Denken übernehmen.
Ich weiß, dass ich mehr auf seine Grenzen achten muss, um ihn nicht zu überfordern. Aber könnt ihr mich mal beruhigen, dass niemand von außen Angst hat, ich würde mir einen Kampfhund ranziehen? Dass die in dem Moment denken, ich sei mit dem großen Hund überfordert - geschenkt 
Ich kann Dich da beruhigen. Also ich denke (hoffe), dass sich in der Hundeschule schon mal niemand was Schlimmes denkt. Und wenn, dann ist er / sie falsch dort. Wir sind alle zum Üben dort.
Zum Thema Alleinebleiben: Unseren interessierte es immer null, ob er alleine war oder nicht. Er ist irgendwie recht eigenständig. Wir haben ja noch einen Ersthund, aber der Junior musste von Anfang an auch ganz alleine bleiben, z.B. wenn wir mit dem Ersthund alleine unterwegs waren. War kein Problem.
Aber: In seinen schlimmen Hormonphasen war er total panisch, wenn er gemerkt hat, dass wir uns fertig machen. Er versperrte den Weg zur Türe und fing schon an zu weinen. Er hat, wenn er ganz alleine war, teils eine ganze Stunde mit nur kurzen Unterbrechungen gejault. Vermutlic hauch wegen der läufigen Hündinnen in der Nachbarschaft, das hat ihn gestresst, da war das Alleinebleiben eben der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Das waren aber nur Phasen. (Wir mussten ihn ja mit 12 Monaten kastrieren lassen, danach war es sofort weg).
Zum Thema "drüber sein": Das ist auch normal. Das hat er noch immer manchmal, trotz Kastration. Und glaube mir: bei einem kleinen Hund wirkt das genauso doof, so à la: "Naja, kleiner Hund, muss man wohl nicht erziehen, hä?". Dumme Sprüche und Blicke kommen da genauso. Ätzend.
Unsere Hundeschule achtet aber extrem drauf, dass überforderte Hunde Pause machen, und die Trainerin gibt super Tipps. Sie kennt die Hunde und weiß, was dem jeweiligen Hund gut tut. Der eine darf dann buddeln, der andere ins Wasser, der nächste soll einfach ein Stück abseits laufen.
Ich versuche dann immer, mehr Abstand zu den anderen Hunden herzustellen und ihn mal eine Weile in Ruhe zu lassen.
Und ich freue mich immer darauf, dass er nach solchen Phasen oft besonders empfänglich für Training ist, auch wenn es manchmal erst am nächsten Tag ist.
Man selbst ist auch nicht immer "Schuld". Heute war ich z.B. mit meinen beiden Hunden in einem ruhigen Waldstück. Junior hat sich nach dem Aussteigen bereits den ersten Tannenzapfen geschnappt und war drüber. Keine Ahnung warum. Es ist vorher nichts passiert, es ist ruhig dort. Es ist halt manchmal so. Ich habe ihn dann einfach in Ruhe gelassen und mit dem Ding spielen lassen. Dafür war er z.B. gestern extrem gechillt.