Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Heute hatte ich eine Einzelstunde Hundetraining mit meinem Pudel. Es ging darum, ihn mal im Freilauf "begutachten" zu lassen wegen Jagdtrieb etc.

    Jedenfalls meinte die Hundetrainerin "ach, Pudel sind immer sooo lustig!"

    Sie ist schon die zweite Trainerin, die das sagt.

    Wenn man so einen Hund immer um sich hat, merkt man das gar nicht mehr so, aber es stimmt schon.

    Wobei ich mir manchmal auch einen in sich ruhenden, seriösen Hund wünschen würde, so zur Abwechslung....

    ...was mir noch einfällt: Bei meinem Senior korreliert die Aufregung eindeutig mit Rüdendüften. Er ist zwar kastriert, reagiert aber extrem darauf, wenn bestimmte Rüden (fremde oder bekannte) kurz vorher auf der Strecke waren. Wenn ich mit ihm z.B. mal in "unberührte" Waldstücke fahre, wo keine Hunde sind, ist er der entspannteste Hund der Welt, markiert und scharrt null, zieht nicht und ich kann ihn jederzeit von der Leine lassen.

    Mir ist das erst kürzlich aufgefallen. Hier sind sehr viele Hunde, aber ich habe mehrere ruhige Waldstücke entdeckt und dort ist er - trotz Jagdtrieb - wie ausgewechselt!

    Ich habe auch so einen unruhigen Hund. Er ist schon 10 und kam mit 2 Jahren aus dem Tierheim und war schon so.

    Bei ihm haben wir es mit Konsequenz geschafft, dass er in seinem Körbchen bleibt, wenn wir das wollen. Das wurde nicht über Futter / Belohnung aufgebaut, um keine Erwartungshaltung hervorzurufen (er ist futtergeil und würde sicherlich eine halbe Stunde angespannt im Körbchen sitzen und auf die Belohnung warten. Aber genau das wollen wir nicht). Er wurde einfach immer wieder ruhig in den Korb gebracht. Nicht als Strafe, sondern damit er entspannen kann. Natürlich dauerte es, aber es hat geklappt und nach einiger Zeit ging er selbst rein, wenn wir uns z.B. an den Esstisch gesetzt haben.

    Wir haben noch einen Junghund, da haben wir das mit dem Körbchen erst mit 12 Monaten begonnen, weil wir die Monate vorher eh meist draußen waren. Das ging innerhalb von einer Woche, dass er es kapiert hat und war dann überhaupt kein Problem.

    Zum Thema draußen aufgeregt sein:

    Bei unserem Senior ist / war das total krass. V.a. bei Dunkelheit lief er am Anschlag der Leine, total angespannt. Ich habe ihm die Zuständigkeit genommen, indem er einfach nach vorne keinen Radius mehr bekommen hat. Er darf stehen bleiben und schnüffeln, so viel er will, aber nach vorne lasse ich ihn nicht mehr. Das hat wahre Wunder bewirkt. Er läuft nun bei Dunkelheit entspannt, checkt nichts mehr ab und pöbelt auch keine Hunde mehr an, die er sieht.

    Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob die Motivation vielleicht eine andere war als bei Deinem Hund. Meiner wollte eindeutig "abchecken" und war deswegen immer gestresst.

    Bei Tag und in fremden Gebieten mache ich es mit beiden Hunden so, dass ich sie erst mal 5 Minuten in Ruhe lasse. Da dürfen sie auch mal ziehen, sich lösen, orientieren. Viele Menschen wären ja auch aufgeregt, wenn sie irgendwohin gekarrt werden und erst mal nicht wissen, wo sie sind.

    I.d.R. werden sie dann selbst nach ein paar Minuten ein wenig ruhiger. Dann bleibe ich stehen und warte, bis sie sich zu mir rückorientieren und lobe und belohne das überschwänglich. Das hilft schon mal, dass sie dann zunehmend mental bei mir bleiben.

    Ich habe aber auch gemerkt, dass man Aufregung nicht "weg kommandieren" kann. Manche Hunde sind einfach leider etwas schneller aufgeregt, ich glaube ich nicht, dass man das mit Training alles wegdoktern kann. Unser Junghund z.B. hat von Anfang an klare Strukturen bekommen, hat eine wirklich gute Impulskontrolle, aber dennoch ist er einfach in neuen Situationen aufgeregt, obwohl wir das auch von Tag 1 an mit ihm geübt haben und er vieles kennen gelernt hat. Ich versuche mich da auch nicht so sehr verrückt zu machen, das würde die Situation nicht besser machen...

    Alles in allem würde es Dir bestimmt helfen, wenn ein (anderer) Trainer mal schaut, was die Gründe für seine Aufregung sein könnten. Unsicherheit? Neugier? Etwas abchecken wollen?

    Aber ich weiß jetzt für mich das ich das täglich machen muss. Wenn ich mir alle 3 Tage oder einmal wöchentlich vornehme verliert es sich wieder

    Bei uns wäre das leider zu selten. Ich bin mittlerweile bei 1-2x täglich, trotzdem hat mein Pudel Beläge. Schrecklich.

    Zusätzlich bekommt er noch 2-3x/Woche das Platinum-Gel.

    Immerhin hat er die Angewohnheit, schon immer ins Bad zu trippeln, wenn ich MEINE Zähne putze. Jetzt stehen seine Zahnputzsachen auch im Bad und dann wird es schnell mitgemacht.

    Meine Beobachtung ist, da kann ich mich irren, dass Beläge und Zahnstein sich schneller ansammeln, seitdem ich ihn im Februar hab röntgen und ihn da einer Zahnreinigung hab unterziehen lassen. Er hatte wirklich sehr wenig. Es ist als ob die Zähne jetzt angeraut wurden. Bestätigung finde ich auch darin, dass genau die Seite jetzt betroffen ist, wo er tatsächlich behandelt wurde und die andere kaum was hat. Nach dem Motto, dass man was gut machen möchte und es nur verschlimmert.

    Das habe ich auch beobachtet. Mein Senior war 8, als ich es zum ersten Mal habe machen lassen. Bereits wenige Wochen danach war schon wieder deutlich Zahnstein vorhanden!

    Ich habe mir das auch so erklärt, dass die Oberfläche wohl angeraut wurde. Echt Mist.

    Deshalb putze ich jetzt beiden täglich die Zähne, damit Junior hoffentlich davon verschont bleibt und es beim Senior wenigstens auf dem Niveau bleibt.

    Ich würde noch etwas warten.

    Bei mir merke ich, dass es stark schwankt. Was natürlich nicht heißt, dass das "normal" ist.

    Meine beiden Hunde bekommen das identische Futter in derselben Menge.

    Der Kotabsatz ist unterschiedlich: Junior 1-3x/Tag, eher kleine Mengen, Senior 2x am Tag, viel größere Mengen! D.h., er verwertet vom selben Futter offensichtlich weniger, weil insgesamt mehr raus kommt.

    Bei beiden war der Kotabsatz nach einer Umstellung aber immer etwas anders. Deswegen eben mein Tipp, noch mal etwas zu warten.

    Mein älterer Hund war immer sehr brav, wenn wir ihn wohin mitgenommen haben, aber in den ersten drei Minuten sehr aufgeregt. Er "musste" immer einmal im neuen Wohnzimmer an den vier Wänden entlang gehen (immer gegen den Uhrzeigersinn). Danach hat er sich entspannt. Ich habe das halt erklärt und gesagt, er wird definitiv nichts kaputt machen, aber er muss für sich einfach "schauen", wo er ist. Er wird ja einfach ins Auto gepackt und irgendwohin verfrachtet.

    Wie ich oben schon schrieb, hilft es oft, wenn man den Leuten das erklärt. Und dass eben nicht alle Hunde gleich sind. Und dass sie nicht aufgeregt sind, weil sie "böse" oder "unerzogen" sind. Das sind eben auch individuelle Unterschiede.

    (Wenn ich so nachdenke, haben Kinder, die zu Besuch bei uns waren, sich weitaus schlechter benommen als meine Hunde beide zusammen... :see_no_evil_monkey:)

    Ich kenne das ebenso, und ich habe zwei Hunde, die jetzt keine Schlaftabletten sind.

    Was man grundsätzlich beachten muss: Woher sollen sie wissen, wie man sich bei Anderen verhält? Deine Hündin kennt das Haus Deiner Tante nicht, und es ist ja logisch, dass Du ihr die Regeln erklären musst. Das würde ich Deiner Tante mal sagen.

    Ehrlich gesagt habe ich es aufgegeben, Verständnis von gewissen Leuten zu bekommen, wobei tatsächlich die am schlimmsten sind, die selbst Hunde haben...

    Ich gehe nicht mehr mit anderen Leuten und Hunden spazieren, denn ich finde es für alle Beteiligten doof.

    Am schlimmsten war mal ein Spaziergang mit einer Nachbarin, die es geschafft hat, alle drei Sekunden aus Versehen auf die Schleppleine meines Junghundes zu steigen. Geht gar nicht. Und wegen des Jagdtriebs meines Seniors muss ich ihn halt leider lückenlos im Auge behalten. Auch doof, wenn man sich unterhalten will.

    Übrigens hatten wir neulich eine Woche einen Freund zu Besuch, der kennt sich mit Hunden nicht aus, und der hatte für alles totales Verständnis. Wir haben bei uns zwei Regeln: Hunde werden am Tisch nicht beachtet oder gestreichelt und die Hunde werden nicht animiert hochzuspringen.

    Er hat das so super gemacht, und siehe an: Die beiden waren total gechillt und sind nicht mal zur Türe gerannt, wenn er mal heim kam.

    Er meinte am Ende der Woche, er findet es total toll, wie wir mit den Hunden umgehen und sie erziehen. Es gibt also auch verständnisvolle Menschen!

    Allerdings habe ich auch gemerkt, dass es ihm geholfen hat, die Hintergründe zu erklären. Viele Menschen wissen z.B. echt nicht, dass Hunde eine Pubertät durchlaufen oder dass man nicht einfach unerwünschtes Verhalten durch Brüllen eines Befehls abstellen kann, wenn der Hund das einfach noch nicht kann.

    Ich erkläre das oft, dass meine Hunde nicht "ungehorsam" sind, sondern dass man alles mit steigender Reizintensität üben muss und das einfach dauert. Das finden viele dann auch echt interessant und sehen das Ganze in einem anderen Licht.

    Aber jetzt mal etwas geordneter, wie wir das handhaben:

    * Dickes Fell zulegen: Unsere Hunde, unser Haus, unsere Erziehung. Fertig.

    * Die Hunde werden nicht überall mit hingenommen, wenn es für sie einfach zu stressig ist.

    * Wir machen konsequentes Deckentraining. Beim Essen, egal wo, sind die Hunde auf der Decke und bleiben dort.

    * Besucher werden instruiert, die Hunde zu ignorieren, zumindest in den ersten fünf Minuten. Klappt das mit gewissen Leuten nicht, sind die Hunde erst mal im Arbeitszimmer, bis die Begrüßungszeremonie vorbei und Ruhe eingekehrt ist.

    * Trifft man doch mal draußen beim Spaziergang jemanden, kommen sie halt auch mal an eine kürzere Leine, damit man nicht ständig rumerziehen muss.

    Nach meinen Erlebnissen kann ich die Dobermannhalterin aus deinem Beispiel, Ben_auch_mal_hier , auch nachvollziehen. Denn die meisten wollen nciht einfach nur für sich und das weitere Training fragen, sondern auf die Beantwortung der Frage kommen dann gern Vorwürfe. Das braucht man echt nicht, vor allem, wenn die Situation für einen selber auch angespannt genug ist.

    Naja, aber man kann es ja nicht nur auf die bloße Frage reduzieren.

    Irgendwie werde ich hier falsch verstanden: Ich vermeide strikt jegliche Leinenkontakte, und im Freilauf bin ich auch zurückhaltend, wenn ich die anderen Hunde nicht kenne.

    Also bin ich das genaue Gegenteil vom "Hallo-Sager".

    Und obwohl unser Junghund extrem auf läufige Hündinnen reagiert hat, wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, jemanden deswegen blöd anzumachen. Ich wollte halt damals nur ab und zu wissen, ob eine Hündin, die vor uns lief, läufig ist, weil ICH dann den weit entferntesten Weg gewählt hätte, damit mein Hund nicht wieder 3 Tage nichts frisst.

    Man merkt doch schon ein wenig, ob der andere HH es nett meint oder distanzlos ist und schon mit dem Hund im Anschlag auf einen zukommt. Das habe ich auch oft genug, und dann beantworte ich auch keine Fragen nach dem Geschlecht, sondern rotze nur ein "einfach weitergehen!" in die Richtung.

    Bei dem Dobermann war es alles Andere als dass wir da "hallo" sagen wollten. Wir sind ja stehen geblieben, der Weg war total eng, und haben wirklich nett gefragt, um eben eventuelle Probleme zu vermeiden. Ich denke, das hat man uns schon angemerkt. Dann richtig asozial angeschrien zu werden, das fand ich schon sehr dreist, zumal wir diese Frau zum ersten Mal gesehen haben und es keine doofe Vorgeschichte gab oder so.

    (Fun Fact: Dieser Dobermann ist übrigens ein totaler Kläffer, den man ab mittags bis 23:00 Uhr teils dauerkläffen hört. Das wussten wir damals noch nicht, allerdings fand ich es dann vor diesem Hintergrund noch bizarrer, dass unsere Hunde als "unerzogene Köter" betitelt wurden... :see_no_evil_monkey:)