Ich kenne das ebenso, und ich habe zwei Hunde, die jetzt keine Schlaftabletten sind.
Was man grundsätzlich beachten muss: Woher sollen sie wissen, wie man sich bei Anderen verhält? Deine Hündin kennt das Haus Deiner Tante nicht, und es ist ja logisch, dass Du ihr die Regeln erklären musst. Das würde ich Deiner Tante mal sagen.
Ehrlich gesagt habe ich es aufgegeben, Verständnis von gewissen Leuten zu bekommen, wobei tatsächlich die am schlimmsten sind, die selbst Hunde haben...
Ich gehe nicht mehr mit anderen Leuten und Hunden spazieren, denn ich finde es für alle Beteiligten doof.
Am schlimmsten war mal ein Spaziergang mit einer Nachbarin, die es geschafft hat, alle drei Sekunden aus Versehen auf die Schleppleine meines Junghundes zu steigen. Geht gar nicht. Und wegen des Jagdtriebs meines Seniors muss ich ihn halt leider lückenlos im Auge behalten. Auch doof, wenn man sich unterhalten will.
Übrigens hatten wir neulich eine Woche einen Freund zu Besuch, der kennt sich mit Hunden nicht aus, und der hatte für alles totales Verständnis. Wir haben bei uns zwei Regeln: Hunde werden am Tisch nicht beachtet oder gestreichelt und die Hunde werden nicht animiert hochzuspringen.
Er hat das so super gemacht, und siehe an: Die beiden waren total gechillt und sind nicht mal zur Türe gerannt, wenn er mal heim kam.
Er meinte am Ende der Woche, er findet es total toll, wie wir mit den Hunden umgehen und sie erziehen. Es gibt also auch verständnisvolle Menschen!
Allerdings habe ich auch gemerkt, dass es ihm geholfen hat, die Hintergründe zu erklären. Viele Menschen wissen z.B. echt nicht, dass Hunde eine Pubertät durchlaufen oder dass man nicht einfach unerwünschtes Verhalten durch Brüllen eines Befehls abstellen kann, wenn der Hund das einfach noch nicht kann.
Ich erkläre das oft, dass meine Hunde nicht "ungehorsam" sind, sondern dass man alles mit steigender Reizintensität üben muss und das einfach dauert. Das finden viele dann auch echt interessant und sehen das Ganze in einem anderen Licht.
Aber jetzt mal etwas geordneter, wie wir das handhaben:
* Dickes Fell zulegen: Unsere Hunde, unser Haus, unsere Erziehung. Fertig.
* Die Hunde werden nicht überall mit hingenommen, wenn es für sie einfach zu stressig ist.
* Wir machen konsequentes Deckentraining. Beim Essen, egal wo, sind die Hunde auf der Decke und bleiben dort.
* Besucher werden instruiert, die Hunde zu ignorieren, zumindest in den ersten fünf Minuten. Klappt das mit gewissen Leuten nicht, sind die Hunde erst mal im Arbeitszimmer, bis die Begrüßungszeremonie vorbei und Ruhe eingekehrt ist.
* Trifft man doch mal draußen beim Spaziergang jemanden, kommen sie halt auch mal an eine kürzere Leine, damit man nicht ständig rumerziehen muss.