Beiträge von aaliyah.

    Mein Mann hat gerade beschlossen uns selbst und vor allem mich zu schützen. Aufgrund anderer Erkrankungen in der Familie habe ich dafür keine Ressourcen noch jemanden beim Sterben zu begleiten.

    Ich werde Morgen früh beim sozialpsychatrischen Dienst anrufen und mich beraten lassen, will aber einfach nicht weiter eingebunden werden. Alleine das Nachdenken jetzt führt zur Migräne aufgrund mangelnder Belastbarkeit.

    Danke euch für die Hilfe und für die Idee dort nachzufragen. Dies nimmt mir hoffentlich das Gefühl der Verantwortung.

    Ich werde auch erst einmal ohne Namen zu nennen nachfragen und dann spontan entscheiden wie es weiter geht. Mehr Informationen habe ich ja auch einfach nicht.

    Bei den Hilfs- und Beratungsstellen kann man auf jeden Fall immer anrufen. Die haben ja Erfahrung mit solchen und ähnlichen Situationen und was Betroffenen und auch euch helfen und unterstützen kann, ohne dass man aufdringlich wird.
    Für mich klingt das sehr so, als habe der man die Diagnose frisch bekommen und ist deshalb so aufgewühlt.
    Entscheiden müsst ihr natürlich immer selbst, was ihr tun könnt und wollt. Kosten tut es ja erstmal nichts, ihn vielleicht zu fragen ob er manchmal bei Spaziergängen dabei sein will. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es den Betroffenen hilft, wenn sie an die frische Luft kommen, gerade wenn sie möglicherweise einsam sind.
    Leider ein sehr schweres Thema, dass du diese Begegnung hier runter schreiben musstest, kann ich nur zu gut verstehen. Fühl dich auch mal unbekannterweise gedrückt.

    Er hat eindringlich gesagt, er will keine Unterstützung. Wir haben geredet und viel angeboten, alles wurde abgelehnt.

    Ich hatte erst überlegt ihm ein paar Tage zu geben und wenn ich wieder einkaufen gehe zu fragen, ob er auch etwas braucht aber ich weiß einfach gar nichts über ihn und ich kann einfach nicht diese Verantwortung tragen. Das schaffe ich psychisch selbst nicht aber eben drum, was tun, wenn er wirklich keine Hilfe will. Er wirkte halt auch nicht verwirrt.

    Danke euch für die ganze Hilfe. Ich finde es einfach unglaublich schwer das zu entscheiden, denn eigentlich habe ich einfach keine Zeit und Energie mich darum zu kümmern. Dennoch mache ich mir Sorgen, denn er war die wenigen Male einfach unglaublich nett. Ich möchte dennoch, wie ihr schon sagt, die Verantwortung nicht tragen.

    Ich hoffe nur, sie können mir helfen, auch wenn ich Ihnen keinerlei Daten außer seinem Nachnamen geben kann.

    aaliyah. Das ist sehr traurig. Wenn ich Sorge hätte, dass er sich akut etwas antut, würde ich nochmal nach ihm sehen und ggf dann Hilfe verständigen.

    Ansonsten hast du glaube ich mit der Umarmung was ganz Echtes gemacht.

    Also er wirkte psychisch klar, körperlich sehr schwach und war am Zittern. Man hat gemerkt, er bräuchte einfach eine Umarmung aber das er sich akut etwas antun würde, hatte ich nicht das Gefühl.

    Allerdings kenne ich ihn auch einfach nicht. Ich kenne sein Leben nicht und auch nicht seine Situation. Deswegen kann ich es nicht einschätzen, sondern nur seine Worte akzeptieren.

    Ich würde vermutlich versuchen, mich in so einer Situation an den sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden. Die sind u.a. für Kriseninterventionen da, wenn ich das richtig verstanden habe. Sollte ich dort niemanden erreichen, würde ich auch auf die 112 zurückgreifen. Es ist nicht Eure Aufgabe zu entscheiden, wie krank der Nachbar ist, wie schwer die akute, seelische Krise, dafür sind die Profis da.

    An so etwas habe ich auch gedacht aber er wollte auch nach mehrmaligem Anbieten keine Hilfe. Darf man das einfach über seinen Kopf Hinweg entscheiden?

    Also an die 112 habe ich gedacht, den sozialpsychiatrischen Dienst kannte ich gar nicht.

    Er hatte Hilfe auf jeden Fall eindeutig verneint, das macht mich so unsicher.

    Ich hoffe, ich darf es hier fragen. Ich weiß nicht ob es passt oder sonst was aber ich bin gerade verzweifelt und weiß nicht wohin damit.

    Unser Nachbar kam gerade auf uns zu und hat uns gefragt, ob wir sein Auto wegfahren können, da hier die Straße immer Dienstags gereinigt wird. Er konnte es nicht, sah auch sichtlich nicht gut aus.

    Haben wir natürlich gemacht. Er wollte uns Geld anbieten aber wir haben es abgelehnt und gesagt, wenn was ist soll er sich bitte melden. Ins Krankenhaus wollte er nicht.

    Zehn Minuten später klingelte er sehr aufgelöst. Er hat uns offenbart, dass er Krebs im Endstadium hatte. Ich habe ihm mein Beileid ausgedrückt und er wollte uns unbedingt Geld geben. Natürlich haben wir es abgelehnt aber er bestand drauf. Stattdessen habe ich ihm eine Umarmung angeboten. Die brauchte er anscheinend wirklich. Ich habe ihm Hilfe angeboten, angeboten ihn ins Krankenhaus zu bringen oder seine Familie anzurufen.

    Er wollte nicht, er will alleine sterben. Er ist dann gegangen und hat sich verabschiedet.

    Ich bin immer noch baff, kann es nicht glauben und fühle mich unglaublich hilflos. Soll ich was machen? Kann ich etwas machen? Ich kann ja nichts über seinen Kopf Hinweg entscheiden. Das Problem ist, wir kennen ihn eigentlich nicht. Er und wir leben für sich. Man hat sich kurz unterhalten im Flur aber das war es.

    Es tut mir Leid für den langen Text aber irgendwie musste ich es los werden. Diese Hilflosigkeit ist echt unglaublich. :(