Nein, hier gibt's nicht für jeden m² im Haus ein eigenes Kommando. Wenn ich die Hände voll hab und ein Hund liegt im Weg, sag ich eben: "Weg da" oder "Abflug" oder "Tschüssikofski" oder was mir sonst so einfällt. Bis jetzt hat noch jeder Hund gewusst, was ich von ihm will, sei es durch Tonfall oder Körpersprache (straight weitergehen).
Oder ich zeig auf das Bett ohne was zu sagen, oder ich sag "Decke" (das ist das einzige Signal in dem Zusammenhang, das antrainiert wurde. Decke = Leg dich hin, hier gibt's nix zu gucken = Sendepause = du kannst völlig abschalten = Hund ist gut aber aus. Das kann ich aber für Bett, Couch, Decke, Hundebett, nackten Boden verwenden und für Wohnzimmer, Wiese, Restaurant, Baumarkt... weil die Bedeutung verknüpft ist und nicht ein bestimmter Gegenstand.
Ich finde, du müsstest in viel kleineren Schritten üben. Der Hund liegt, du gehst zwei Schritte weg, dann drei, dann vier (im übertragenen Sinn, du musst die Schritte nicht genau abzählen). Schön langsam das Pensum steigern. Ist doch klar, dass der Hund hinterhertackelt, wenn du weiter weg gehst, er war bis jetzt ja der Nabel der Welt und du bist ständig um ihn gekreist.
Mir fehlt in deiner Schilderung der natürliche Umgang mit dem.Hund, ein gewisses Maß an Verständnis für Lernverhalten und Kommunikation. In der Hundeerziehung funktioniert so vieles spontan und intuitiv, da gibts kein Schema F, jede Situation ist anders und man muss blitzschnell reagieren.
Du wirkst nicht authentisch sondern willst nach bestimmten, festen Regeln agieren. So klappt das aber nicht! Leb deinen Alltag und lass den Hund bitte Hund sein! Solange er dir nicht die Bude zerlegt, lass ihn doch machen. Wenn er Spaß hat, soll er doch, die Beinen nach oben gestreckt, auf dem Fliesenboden im Badezimmer schlafen. Wen stört, wenn er sich dort wohlfühlt.
Hör bitte auf, den Hund unter Druck zu setzen, sei es durch ständiges Beobachten oder durch Kontrollwahn.
Ein Hund kann so viel Spaß machen, wenn man den Druck rausnimmt und anfängt, mit ihm zusammenzuarbeiten ihn als Sozialpartner zu respektieren, ihm auch mal zu vertrauen und ihm möglichst viel hündisches Eigenleben zuzugestehen.