Beiträge von King-Kong

    Zu Lilo ist ein in sich ruhenden Zwerg sicher eine gute Wahl :smiling_face_with_halo: ich kann mir das so gut vorstellen. Die metal lady sprintet durch die Weltgeschichte, plumpst über ihre eigenen Beine, verheddert sich in der Leine, jumpt über die Mauer, dreifacher Salto rückwärts, schüttelt sich, nimmt wieder Anlauf...

    und der kleine so: "Hey du verrückte Alte, chill mal", legt sich hin und döst. :applaus:

    Der Omi wärs glaub ich wurscht woraus sie trinkt.

    Prinzessin Nomi würde es definitiv unter ihrer Würde finden, sich selbst um Wasser kümmern zu müssen. Man reiche ihr das kühle Nass in einer silbernen Schüssel (auch, wenn sie nur aus Edelstahl ist) und entferne sich dann wieder. Schließlich wollen Eure Durchlaucht ungestört trinken und nicht vom Fußvolke dabei belästigt werden. :crown:

    Einatmen, ausatmen...

    1.) Es macht zwar allen Beteiligten im Moment nicht viel Spaß, wie sich das liest, aber es besteht kein akuter Handlungsbedarf wegen Agression, Beissvorfälle o. Ä., das ist schon mal gut!

    2.) Wenn man selbst mit so einem Typ Hund nie zu tun hatte, kann man schwer einschätzen, wie er zu händeln ist. Manchmal passt es auch einfach nicht zwischen Hund und Mensch. Ja, du warst evtl. zu unbedarft. Ja, die Besitzer hätten dich evtl. besser vorbereiten können. Ja, ihr hättet ein paar Probetage machen sollen. Ändert jetzt nix dran, dass der Hund noch zwei Wochen bei dir ist. Vorwürfe bringen jetzt niemandem was. Wahrscheinlich ist der Weimi zuhause wirklich unkompliziert oder die Besitzer empfinden es so, weil sie mit diesem Typ Hund gut können.

    3.) Hunde lernen nicht nur ortsbezogen, sondern verhalten sich auch z.T. ortsbezogen. Beispiel: wir üben mit unserer Kleinen (14 Monate) noch immer das alleine bleiben bei uns im Haus. Geht zwar, aber nicht komplett tiefenentspannt. Es ist ja auch fast immer wer da und das macht das üben ziemlich schwierig, der zweite Hund, die Erwachsenen im homeoffice, die Kinder usw. Wenn ich aber mit Nomi auf einer Ausstellung bin oder übers Wochenende mal wegfahren, bleibt sie trotzdem ohne irgendwas für 2-3 Stunden ganz alleine im Hotelzimmer und schläft wie ein Stein. Bei euch ist es grad umgekehrt, durch den Stress und zu wenig klare Führung (dadurch noch mehr Stress) dreht die Weimaranerin momentan am Rad. Kannst du im Moment nicht ändern (dazu müsstest du grundlegende Dinge im Kontakt mit den Hunden umstellen und dich mit dem Hundetyp besser auskennen) sondern nur das Beste aus der Situation machen.

    4.) Was mich zum nächsten Punkt bringt: auch wenn jetzt drei Wochen blöd laufen, daran gehen weder Mensch noch Hund kaputt. Was passieren kann ist, dass die Weimaranerin ab jetzt zuhause auch Probleme macht beim alleine bleiben, deine Hündin Probleme entwickelt mit anderen Hunden, du danach noch mal Urlaub brauchst. Nichts, was man nicht mit ein bisschen Training und Erholungszeit wieder grade biegen könnte, wenn Hund und Mensch vorher halbwegs gesattelt waren.

    5.) Du klingst so, als ob du unglaublich lieb und sanft wärst. Immer drauf bedacht, dass es den Hunden gut geht, immer am nachdenken und beobachten. Das ist für deine Hündin mit Sicherheit auch genau das richtige. Die klingt ja auch sehr zart und sensibel vom Gemüt her. Ein Weimaraner ist da ganz ein anderes Kaliber, viel fordernder, reaktiver, selbstbewusster, durchsetzungsstärker und direkter. Das kann einen schon erschlagen im Moment. Diese Hunde brauchen eine ganz klare, direkte Linie. Keine Härte, kein herumbrüllen oder so. Die brauchen Menschen, die innerlich grad stehen wie ein Fels und blitzschnell im Registrieren sind von Körpersprache und Ausdruck. Eine winzige Veränderung in der Ohrenstellung, an den Lefzen, an der Rute, bei den Haaren am Hinterkopf usw. müsste eigentlich schon reglementiert werden. Bevor der Hund quasi dran denkt, was zu tun, müsstest du ihm als Mensch schon das passende Feedback geben.

    Wenn solche Hunde diese Grenzen nicht spüren, beginnen sie, Sachen selbst zu regeln und das ist selten zu ihrem Vorteil. Wenn du also das nächste Mal ein schlechtes Gewissen hast, stell dir vor, der Hund hängt in einem Seil über einem Abgrund. Und jedes Mal, wenn du ihm sagst, was er darf und was nicht, baust du ihm damit ein Stück sicheres Fundament auf dem er sich bewegen kann. Vielleicht hilft dir das, dich selbst als positiven Faktor wahrzunehmen, weil du den Hund eben nicht haltlos baumeln lässt sondern ihm Hilfestellung gibst.

    7.) Wie schon andere vor mir, find ich auch, dass du hin und her wehst und keine klare Linie hast. Vielleicht hilft dir auch hier das obige Bild ein bisschen, eine klare Struktur zu schaffen.

    8.) Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Alle hier, auch diejenigen mit viel Erfahrung und Wissen, können Situationen erleben, in denen sie falsch handeln oder überfordert sind. Bitte sieh das, was du hier als Antwort bekommst, nicht als Kritik an dir, sondern als Hilfestellung in einer für dich schwierigen Situation, auch wenn vieles sehr direkt formuliert ist!