Beiträge von King-Kong

    Edit meines vorigen Beitrages: Bitte den Beitrag keinesfalls als Verharmlosung jedweder Krankheiten, Zuchtverfehlungen o.ä. zu werten! Ich bin eine Verfechterin von allem, das zur Gesunderhaltung oder Verbesserung der Gesundheit aller Hunde und aller Rassen beiträgt! Meine Anmerkung ist eher philosophischer Natur und keine Anleitung zum herunterspielen von problematischen Gegebenheiten!

    Mir stellt sich die Frage, ob man in dieser Diskussion nicht das Thema Lebensqualität mit einfließen lassen müsste. Zählt ein Hund als "kränker", der größere Schmerzen hat, in seiner Bewegung eingeschränkter ist, sich weniger hündisch benehmen kann als einer, der zwar am Papier krank ist, selbst aber nicht so viel davon spürt?

    Konkretes Beispiel: Die Berner Sennen Hündin einer Bekannten (die Rasse gilt allgemein als nicht gesund),

    hat diagnostizierte HD. Durch das Wissen, dass die Rasse dafür bekannt ist und frühzeitige Physiotherapie, gezielte Schmerzmedikation und gezielt drauf achten, dass der Hund nicht springt usw. hat sie eine recht hohe Lebensqualität, hat Spaß im Hundeverein, sprüht vor Witz und Energie und hat auch wenig bis gar keine Schmerzen. Viel älter als 8 oder 9 wird sie dennoch rassebedingt nicht werden.

    Beispiel zwei: ich bleib bei den Maltesern. Die kleinen Wuschel gelten allgemein als recht gesund mit hohem Lebensalter. Jetzt wurden der 5jährigen Hündin der Nachbarn inzwischen in insgesamt 4 Operationen 17 Zähne gezogen. Der Hund musste jedes Mal in tiefe Narkose gelegt werden. Nach jeder OP hatte er lange mit Fellproblemen und Ekzemen zu kämpfen, es kam auch eine chronische schlimme Ohrenentzündung dazu. Die Augen tränen permanent, in der Mundhöhle hat er immer wieder offene Stellen. Er kann nur mehr Brei fressen, darf absolut keine Kausachen mehr. Spielzeug will er auch nicht, nachdem er sich damit ein paar mal das nackte Kiefer verletzt hatte. Mit anderen Hunden spielen ist auch nicht, teils wegen der Angst der Besitzer, teils wegen seiner gehemmt Ausdrucksweise, seit er zahnlos ist. Der Hund liegt nur rum, geht kurze Runden an der Leine, wirkt völlig lustlos und deprimiert. Lebensqualität quasi null. Er wird aber u.U. 17 Jahre alt.

    Nach offizieller Meinung ist ein Malteser, dem ein paar Zähne fehlen mit Sicherheit gesünder als ein Berner mit HD. Mir ist schon klar, dass man von den zwei Beispielen nicht auf die ganze Rasse schließen kann. Ich frage mich dennoch, ob eben die Lebensqualität bei der Beurteilung ob gesund oder krank nicht auch einfließen müsste. Oder ob die Kategorisierung nicht sehr menschlich gedacht wird.

    Der Hund weiss ja nicht, dass er krank ist, wenn er die Auswirkungen nicht spürt. Umgekehrt fühlt sich ein Hund wahrscheinlich sehr krank, der starke Beeinträchtigungen hat, auch wenn die Ursache dafür harmlos ist.

    Bei den Maltesern kenne ich nur welche, in denen in jungen Jahren schon (zum Teil eine Menge) Zähne gezogen werden mussten. K.a. ob das rassetypisch ist durch das kleine Kiefer, Zahnengstellung usw. oder dadurch bedingt ist, dass bei den 9er-Hunden der Vermehreranteil extrem hoch ist. Die Malteser würde ich ganz vorsichtig mal ausklammern wollen bei den kleinen, gesunden Rassen.

    Ich muss leider nachher noch eine Pizza essen, obwohl ich ja mittags schon was Warmes hatte. :pfeif:

    Aber ich geh mit einer Freundin an einen Badeweiher ein paar Dörfer weiter und da gibt‘s leider die besten Pizzen.

    Ich kann also nicht aus. :D

    Das tut mir wirklich außerordentlich leid für dich. Ich fühle mit dir! Diese Qualen solltest du nicht alleine ertragen müssen! Ich hoffe, es hilt dir ein wenig, wenn ich mich später dann mit einer Tüte Chips und einem Radler solidarisch zeige :streichel:

    Dazu muss man sich aber die Papiere und die Gesundheitsergebnisse ansehen und nicht einfach ner Buchstabenkombination vertrauen.

    Stimm ich dir zu 100% zu! Die einzige einigermaßen zuverlässige Sicherheit hat man, egal von welcher Quelle der Welpe kommt, nur mit fachmännisch erstellten und ausgewertet Gesundheitsdaten und das über Generationen.

    Keine Frage, im VDH/ÖKV läuft auch nicht alles perfekt und es gibt Rassen, die ich persönlich ohnehin nur gut ausgesucht in der Diss kaufen würde. Der Labrador gehört hier nicht dazu. Da rennt in den seriösen Vereinen schon so vieles schief, erst recht in der Diss.

    Man ratet hier also nicht deshalb zum VDH weil man ihn soooo unfassbar super findet und alle anderen Vereine nicht leiden kann.

    Sondern weil einige User hier so ihre Erfahrungen gemacht haben ( oder Menschen im Bekanntenkreis haben die diese haben) ...

    Danke! Genau so ist es! Nomis Hundefreundin (2, Jahre, Labrador schokobraun). Toller Hund, tolle Besitzerin, soweit alles super.

    Aber, Ella hat eine

    *) Nahrungsmittelunverträglichkeit vom Feinsten inkl. Erbrechen und dünnflüssigem stinkenden Kot mehrmals wöchentlich

    *)IBD

    *)alle möglichen Allergien, rote entzündete, geschwollene, kahle Stellen am Bauch, rund um die Analdrüsen, an den Lefzen, an den Augen. Zwischen den Ballen ist es oft so schlimm, dass der Hund fast nicht laufen kann

    *) HD C beidseitig

    Die Besitzerin hat sämtliche verfügbaren Tierärzte durch inkl. vieler gefahrener Kilometer, viele durchgeheulte und durchputzte Nächte, X Sorten Futter von Insekten über Barf bis hypersensitiv

    Ella war ein hübscher, "kerngesunder" quicklebendiger Welpe. Aus der Diss! Weils die Besitzerin damals nicht besser wusste, jetzt aber jeden Tag bereut!

    Beim Eurasier kann ich guten Gewissens behaupten, dass er eine hohe Lebenserwartung (12-15 Jahre) hat, manche werden noch älter und dass auch die Senioren durchwegs noch fit und gesund sind. Ab und zu mal Arthrosen vielleicht.

    HD, Patella, Distichiachis, Ektropium, Zahnfehlstellungen, Keilwirbel, bei Trägern das Weißscheckengen und seit neuestem Schilddrüse tritt ab und zu auf bzw. schlechte Werte und gehören demnach zu den Standartuntersuchungen.

    Von vielen anderen Krankheiten ist die Rasse überhaupt nicht betroffen bzw. treten diese aufgrund genetischer Faktoren gar nicht auf (Morbus adisson oder merle z.b.)

    Der Verein publiziert jährlich sehr transparent sämtliche Ergebnisse der Untersuchungen. Es müssen mindestens jeweils 50 % der ersten zwei Würfe vollständig untersucht sein, dan kann man um Sondergenehmigung für einen dritten Wurf absuchen. In der Gendatenbank gibt es fast 60.000 Einträge auf die zurückgegriffen werden kann. Bei Wurfplanung müssen Rüde und Hündin vom Verein in dieser Datenbank abgeglichen werden.

    Es gibt ein offenes Zuchtbuch (Wiedereinkreuzungen Wolfsspitz und Samojede) und Aufnahme ins Register von phänotypischen Hunden außerhalb des FCI. Es gibt keine popular sire Rüden, im Gegenteil, es gibt sogar eine Deckrüdenbeschränkung auf ich glaub max. 4 Würfe im Verein und max. 3 weitere innerhalb der europaweiten Partnervereine.

    Der Standard sieht keinerlei Qualzuchtmerkmale vor, das Gebäude der typischen Rassevertreter ist funktional und harmonisch.

    Also ja, der Eurasier ist eine gesunde Rasse und es wird viel getan, dass es so bleibt.