Da muss ich mal eine Lanze brechen. Kinder muss man nicht anschreien, ganz klar. Im Idealfall gibt es pädagogisch wertvolle, ruhige, für alle zufriedenstellende Lösungsstrategien. Kleine Menschen können aber so derartig auf dem nervlichen Drahtseil tanzen und
Gedulds-Ping-Pong spielen, dass man als Elternteil einfach nicht immer in der Lage ist, alles korrekt und perfekt zu machen. Und dann wird man halt lauter oder ungerecht oder ist genervt...auch Eltern sind Menschen und haben Fehler

Und soll das dann die Lösung sein, unter Berufung auf die eigene "Menschlichkeit" vom Hund eine Selbstbeherrschung zu erwarten, die man nicht einmal selber aufbringen kann/will? Frei nach dem Motto: "Wie kann ich meine Kinder ungestört in Grund und Boden schreien ohne dass der Hund darauf reagiert." Wenn der Hund meint, Frauchen hat die Lage nicht im Griff, ist das mMn weder ein Wunder noch ist es für sich genommen ein Zeichen übermäßiger Aggression.
Und übrigens: Auch wer keine Kinder hat, lebt nicht auf dem Baum. Es kann wohl jeder nachvollziehen, dass jemand seine Kinder manchmal gerne zusammenschreien, schlagen oder aus dem Fenster werfen möchte.
Dass man das als Erwachsener und Elternteil dann auch tun *muss*, weil man sich nicht beherrschen/sich nicht anders durchsetzen kann, sehe ich nicht so. Aber was weiß ich schon. 
Natürlich ist es keine Lösung, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Es ist nur ein Apell, auch Grautöne zu sehen und eine Familiendynamik, die sich im normalen Rahmen abspielt, nicht zu pathologisieren.
Es geht hier auch nicht um unbeherrschtes, überreaktives "in den Boden schreien", sondern um eine stinknormale Auseinandersetzung zwischen zwei Menschen, die sich in einem engen und sicheren Vertrauensverhältnis befinden, sich gern haben und nahe sind.
Und ja, ich bin der Meinung, dass ein Hund, der in einer Familie lebt, durchaus auch lernen sollte, sowas auszuhalten. Gut dosiert und moderiert und mit genug Rückzugsmöglichkeiten. War in dem Fall vielleicht so nicht geheben, deshalb auch der Vorfall. Der TE ist sich der Problematik aber bewusst und unternimmt grad was dagegen.
Das mit dem aushalten lernen gilt für Kinder übrigens auch. Durch eine gute Streitkultur entwickelt man eine belastbare Resilienz. Durch Friede-Freude-Eierkuchen entstehen Kinder, die psychisch bei jedem Lüftchen in die Knie gehen.
Darüber, ob jemand, der keine Kinder hat, die Tiefe und volle Bandbreite der Gefühle, die das Eltern-sein mit sich bringt in seiner vollen Wucht empfinden kann, will und werde ich nicht urteilen weil es anmaßend und unterstellend wäre.