So leid mir das tut, aber da ich nicht lügen möchte: Wahrscheinlich hättest Du dann meine Wut darüber, dass mein Angehöriger im KH liegt und nichts getan wird (so zeigt sich das ja für mich), um ihm zu helfen in einer (für mich und ihn) unerträglichen Lage, abbekommen. Vermutlich hätte ich mich nach dem Wutausbruch entschuldigt, weil Du das abbekommst, was andere verbocken (da ist die Planung nicht ok, zumindest in meinen Augen). Aber ich fürchte, ich hätte mich da nicht zurückhalten können.
Zum Thema Planung. Mittlerweile sind wir glücklich wenn wir jede Schicht halbwegs besetzen können. Wir kommen notfalls auch krank zur Arbeit,Ärzte wie Schwestern. Einfach weil kein Personal da ist! Wir sind auch absolut unglücklich mit der Situation.
Und bei allem Verständnis für die Hilflosigkeit und Verzweiflung,die Angehörige oder Patienten empfinden. Dir mag es danach eventuell kurzfristig besser gehen. Dein Gegenüber muss dann neben den ganzen Problemen, die die angespannte Situation in der Pflege mit sich bringt, auch noch als Prellbock herhalten. Das zermürbt zusätzlich. Ich kenne einige Kollegen für die das der Tropfen war,der das Fass zum überlaufen brachte. Die heulend zusammengebrochen sind und den Beruf gewechselt haben.
Irgendwann ist dann niemand mehr da, an dem du deine Wut ablassen kannst. Aber auch niemand mehr der pflegt.
Das ganze System ist einfach total kaputt.
Auf lange Sicht wird sich jeder selbst helfen müssen. Und hoffen das er nicht in den Mühlen landet. ![]()