Beiträge von Potato

    Ich fühl mich irgendwie immer so ein bisschen unwohl damit wenn so viel in erste Läufigkeiten reininterpretiert wird (also allgemein, nicht irgendwas spezielles was jetzt jemand hier geschrieben hat). Das hat sowas von "zur Frau werden" durch die erste Regelblutung. Also klar haben die Hormone Einfluss auf Stimmungen und Verhalten, aber als geistiger Entwicklungsschritt? Also hat das wirklich irgendeine biologische Grundlage oder sind sowas eher anekdotische Schlussfolgerungen? Also ankedotisch gesehen war die Mutter von Cheese auch nach ihrem ersten Wurf mit knapp über einem halben Jahr immer noch ein Baby.

    dragonwog du hast doch so viel Ahnung von dem Thema

    Hm. Wir waren im Park (in dem Freilauf erlaubt ist) und Cheese hat mit seinem enormen Rennbedürfnis seine Rennpferd-Runden gedreht. Das ist natürlich ein krasser Bewegungsreiz für andere Hunde, aber Cheese hält sich eigentlich daran dass er Hunde und Menschen nicht beachtet, sondern einfach seine Highspeed-Runden dreht. Warten bis kein Hund da ist geht einfach nicht, wir versuchen das schon so gut wie möglich, aber die Hundedichte ist einfach zu groß. Jetzt war da auf einmal ein riesiger Junghund, den ich auch zu spät gesehen habe, der als er Cheese rennen gesehen hat so losgeschossen ist dass die Besitzerin ihn nicht halten konnte und hingeflogen ist. Wir haben dann Cheese auch sofort herangerufen und sind weiter, aber der Freund hat uns dann noch ziemlich angemotzt warum Cheese da frei rumrennt. Mir tat das voll leid mit der Frau, vor allem weil sie sich etwas verletzt hatte, aber irgendwie wusste ich auch nicht ob das jetzt wirklich unsere Schuld war. Also klar haben wir immer den verrücktesten Hund in jedem Park, aber ich denk mir, solange er sich an bestimmte Grundlegeln hält, sollte er doch rennen dürfen :denker::( : Finds aber selbst auch irgendwie schwierig zu sagen. Also er ist schon echt schnell, beachtet oder belästigt aber niemanden... (im Gegensatz zu den zig Hunden die so oft in uns rein rennen)

    Sind eure Hunde in der Früh auch so nervös?

    Meiner rastet am Morgen regelrecht aus, wenn ich aufstehe. Er brummt, bellt, springt, tapselt an der Stelle, springt mich an, umkreist mich - das volle Programm.

    Ich total müde noch, ignoriere ihn oder sag nur leise „ruhig“. Mein Freund war davor immer eine Runde Gassi mit ihm.

    Er bekommt nie direkt Essen. Das dauert mind. noch 30min. Aber seine Erwartungshaltung ist riesig.

    Keine Ahnung was ich falsch mache. Wird grad wirklich von Tag zu Tag schlimmer.

    Cheese hat zwei Modi: Rakete (draußen) und scheintot (drinnen). Vor Mittags rührt der sich freiwillig nicht :lol:

    Es kommt halt, auch wenn flapsig formuliert, durchaus auch auf das Auto an, und auf die Klimazone. Aber das kann ja jeder individuell für sich entscheiden wann/ob es sicher ist.

    Meine beiden warten je nach Umständen länger oder kürzer im Auto. Als es abends kühler war haben sie auch schon während wir essen waren auf einem Parkplatz gewartet, das mache ich aber auch nur wenn der Parkplatz abgelegen ist. Zum essen mitnehmen tu ich sie auch ungern, einfach weil man ja mal auch gerne hundefrei haben will ;) Wenn wir jetzt beim wandern zwischendrin irgendwo einkehren liegen sie im Normalfall schon einfach rum. Potato mehr als Cheese, der kann sein FOMO nie ganz ablegen...

    Überhaupt fällt mir vor lauter Defizitblick oft gar nicht auf, wie entspannt tatsächlich unser Alltag abläuft. Ich bin so fokussiert auf das geht nicht und das können sie nicht (können können sie ohnehin gar nichts) dass ich gar nicht mehr wertschätze wie problemlos wir über drei Kontinente gezogen sind, und wie jede neue Situation total unkompliziert gemeistert wird.

    Cheese im Freilauf ist halt etwas wie mit ner Rakete im Park spielen (wie oft wünsche ich mir da ich hätte nen "normalen" Hund) aber im Grunde schießt er da ganz unbelästigend durch die Landschaft, und angeleint laufen wir eigentlich ganz problemlos durch die Gegend, selbst wenn sie das Wort Leinenführigkeit noch nie gehört haben. Angeleinte Fremdhunde sind Cheese im Normalfall egal, und ziehen tut er höchstens etwas wenn er gerne wieder nach Hause möchte.

    Also ich glaube es ist oft so, dass man vor lauter das geht nicht und läuft nicht gar nicht mehr sieht was eigentlich alles tolles geht!

    Warum? Ich habe meine Hunde nach ner Wanderung im Sommer auch schon im offenen Auto warten lassen..

    Ich finde es tatsächlich auch selbst angenehmer, wenn die Hunde im Auto warten als drei große Hunde irgendwie unterm Tisch zu platzieren.. :hust:

    Entschuldige bitte, das ist aber ne seltsame Frage. Vielleicht weil es zu heiss ist, ich den Hund nicht im offenen Auto lasse, wenn ich nicht dabei bin, keine Ahnung was ich da jetzt antworten soll. :thinking_face:

    Ja es scheint irgendwie so magische Autos zu geben die sich kaum aufheizen, Sonnensegel etc, das hab ich letzten Sommer schon oft gelesen. Alle Autos die ich in den letzten Jahren gefahren bin haben sich immer innerhalb von Minuten aufgeheizt, Schatten oder nicht, Fenster leicht offen offen nicht.

    Danke euch allen für die Stressantworten! Potato hat im Park Spaß (würde ich behaupten), aber so in der Straße ist er halt so leicht gestresst. Nicht stark, aber meiner Meinung nach schon leicht. Also er hat auch dieses leichte Stresshecheln, und trägt den Kopf irgendwie etwas tiefer als sonst. Gestern Abend war er dann super aufgekratzt und kam gar nicht mehr zur Ruhe, und heute Nacht hatte er dann einen so lauten Alptraum dass ich davon aufgewacht bin :fear: ich glaube wir machen mal einen Ruhetag...

    Winnie82 hast dus mal mit Lob versucht? Sorry falls ich die jetzt was super banales sage was du alles schon getestest hast. Für mich war das super kontraintuitiv, weil ich selbst angespannt war, Cheese grad nicht wirklich geglänzt hat... aber er reagiert auch vor allem aus Unsicherheit auf ihn anpöbelnde freilaufende Hunde, und ein Lob ist da irgendwie so gut für sein Selbstbewusstsein in dem Moment dass er da viel ruhiger und sicherer vorbei gehen kann.

    Das ist ein interesanntee Gedanke. Also wenn wir einen Hund früh genug sehen, laufe ich großen Bogen in die Wiese und nehm sie ins Fuss und belohnen das während des laufens stimmlich und mit Leckerchen. Wenn sie dann allerdings doch loskläfft, dann gibts ein deutliches "nein" (welches dann leider oft nicht bei ihr ankommt). Wenn ein großer Hund plötzlich auftaucht, dann weiß sie sich eh nicht anders zu helfen, als sofort aus Angst, los zu pöbeln und in die Leine zu springen.

    Hast du auch während des bellens gelobt?

    Ich könnte es ausprobieren wie sie reagiert/ wie es sich entwickelt, wenn ich sie nur Lobe auch wenn die bellt und in die Leine springt. Ich hab halt das Gefühl, dass in gewissen Situationen nichts mehr in ihrem Kopf ankommt, vorallem bei unerwartet auftauchenden, die plötzlich vor einem Stehen.

    Unsere Wald- und innerorts Gassistrecke ist leider so, dass man Hunde oft erst sieht, wenn sie dann quasi schon vor einem stehen.

    Also wenn Cheese einfach so zu einem anderen Hund will, weil er da grad Bock drauf hat, dann reagier ich da schon auch ärgerlich. Aber es gibt bestimmte Situationen, in denen er einfach selbst Angst hat oder unsicher ist (freilaufender, pöbelnder Hund, am besten noch ohne Mensch in Sicht), und da habe ich gemerkt, wenn ich dann auch noch ihm gegenüber irgendwie angespannt oder ärgerlich bin, oder auch nur NEIN sage, dann ist die Situation ganz verloren. Macht ja irgendwie auch Sinn, er hat Angst, Hund pöbelt von rechts, und dann bin ich auch noch sauer von links.

    Also wenn sie sich in Rage gebellt hat bringt wahrscheinlich nur noch irgendwie schnell aus der Situation kommen was, aber wenn noch genug Abstand ist, oder sie zwischendrin mal kurz inne hält, dann vielleicht das Lob versuchen? Also so haben zumindest wir das geschafft. Ich merke halt auch wie er sich bei Lob merklich etwas beruhigt, oder zumindest irgendwie auf das Lob reagiert, während er bei allem anderen nur mehr in den Tunnel kommt. Wir haben die Lob-Phasen quasi immer mehr ausgedehnt (was natürlich vor allem geht wenn die Situation noch so ist dass der Hund zwischendrin kurz innehält, oder es irgendeine andere Millisekunde von etwas potentiell lobbaren gibt), bis wir mittlerweile eigentlich selbst an schlimmen Pöblern ganz gut vorbei kommen. Natürlich gibs immer noch Situationen die man einfach abhaken muss.

    Also meine Hunde und ich wurden schon oft beim Wandern im Ausland von entweder wachenden oder halbwilden (Hof)Hunden oder einem Rudel von mega HSH im Dienst ohne Schäfer angegriffen.

    Die goldene Regel: NIE WEGLAUFEN! Also ich glaube das kann man gar nicht genug betonen. In dem Moment in dem man läuft, oder auch nur wirklich zurückweicht, hat man verloren.

    Immer drohend auf die Hunde zu. Am besten laut schreiend, gestikulierend, viel besser noch mit irgendwas fuchtelnd. Wenn möglich etwas werfen, wenn nötig einen Stein. Weiter schreien. So warten bis Mensch kommt, oder, falls der Hund/die Hunde beeindruckt genug sind in drohendem Bogen aus der Situation gehen. Dein Hund ist ja klein genug dass du ihn bei dem ganzen tragen kannst.