Ich hab einen sehr sensiblen und unsicheren Hund, der zwar einerseits gerne Kontakt hätte, aber sobald der Hund dann wirklich zu ihr kommt, fängt sie an ganz extrem zu beschwichtigend und ist sehr unterwürfig. Führt leider oft dazu, dass andere Hunde auf sie drauf springen und einen auf dicken Max machen oder sie jagen wollen. Sie ist eigentlich das perfekte Mobbingopfer. Sie wehrt sich nicht, sie weicht zwar mittlerweile ein bisschen aus, aber flüchtet nicht. Ich muss da sehr viel blocken und regulieren, gerade wenn freilaufende Hunde in uns rein rennen.
Bei Labbis fällt mir das leicht, aber bei einem Schäferhund oder einem Dobermann geht mir da ordentlich der Puls hoch und ich wünschte manchmal, man könnte sich wegbeamen. Und solche Begegnungen hinterlassen bei uns beiden Spuren. Emma wird noch unsicherer und ich ehrlich gesagt auch. Ein aufdringlicher Labbi ist doch nochmal was anderes als ein Schäfi der Polizei spielt oder mal ordentlich pöbeln will.
Und ich hab wahrscheinlich auch nicht das souveräne und selbstbewusste Auftreten, um einen Schäferhund wegzuschicken. Also hoffe ich jedes Mal, dass alles gut ausgeht. Aber ich hab als Kind gesehen, wie ein kleiner Hund von zwei Schäferhunden getötet wurde und ja, diese Bilder habe ich dann vor Augen. Und ich hab dann auch Angst um meine Maus. Das hat mit harmoniebedürftig nichts zu tun. Ich möchte nur, dass sie solche Situationen unbeschadet übersteht. Hätte ich einen Hund, der anderen Hunden auch mal eine Ansage macht und sich durchsetzen kann, wäre das wahrscheinlich anders. Hab ich aber nicht. Ich habe hier ein "bitte tu mir nichts und lass uns Freunde sein"-Blümchen. Wozu übrigens auch eine Begegnung beigetragen hat, als sie 6 Monate alt war und ein großer Hund sich aus dem Halsband befreit hat und dachte, er könnte ihr mal zeigen wer der Chef ist. Endete für uns beide mit Schrammen und einer kaputten Jacke. Und es hat nicht dazu beigetragen, dass wir entspannter sind bei solchen Begegnungen.