Interessantes Thema.
Ich habe da in der Vergangenheit auch häufig drüber nachgedacht und mit diversen Menschen drüber gesprochen.
Denn Monty ist auch geistig zurückgeblieben oder benachteiligt...
Er war 5 Jahre an einer kurzen Kette auf einem Hof, wurde geschlagen (u.a. auf den Kopf) und kam irgendwann auf einen Tierschutzhof als sein Besitzer in den Knast kam (wegen irgendwas, wills gar nicht wissen).
Schon der Besitzer des Tierschutzhofes meinte, dass Monty zwar sozial verträglich ist (fast ein Wunder, so isoliert wie er war),aber nicht spielen kann und extrem langsam lernt und sich nicht konzentrieren kann. Mit seinen 5 Jahren war er auch schon grau (aber das scheint manchmal einfach so zu sein, sind manche Menschen ja auch schon mit knapp 40).
Hier bei mir ist es tatsächlich so: Er lernt super langsam, in 2,5 Jahren haben wir gerade mal Sitz, Platz und manchmal Pfote gelernt. Corey hat in derselben Zeit mindestens das 3fache gelernt, wenn nicht mehr.
Monty fällt es sehr schwer, sich zu konzentrieren, selbst ein fallendes Blatt muss er sich lange angucken.
Wenn er wedelt und mit dem Schwanz irgendwo gegenhaut und das ein Geräusch macht, dreht er sich langsam dorthin und starrt das Objekt erstmal ne Zeit an.
Manchmal steht er im Raum und starrt vor sich hin. Oder vor einer Wand.
Er läuft auch oft irgendwo gegen, so mit der Seite oft, also eher tollpatschig (sehen kann er).
Wenn er sich kratzt, trifft er manchmal z.B. sein Ohr nicht oder die Schnauze.
Monty ist sofort glücklich, wenn man ihn nur anguckt, kriecht dann förmlich auf den Schoß (könnte er in mich rein würd er das glatt tun) und es ist schwer, dann seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich kann das schwer beschreiben, aber er wirkt auf mich zurückgeblieben. Woher das kommt? Keine Ahnung. Ob es an den Schlägen liegt oder der 5jährigen Tristesse oder beidem. Oder an was ganz anderem.
Aber ich wurde schon ein paar Mal drauf angesprochen ("ist dein Hund behindert?" erst scherzhaft, dann aber in einem ernsten Gespräch bestätigt).
Gerade heute stand er einfach im Garten und träumte. Oder dachte nach. Oder dachte einfach nix, keine Ahnung.
Aber ich lass ihn dann, er ist halt so.
Wir machen das beste draus.
Leider ist er manchmal für einige Menschen "anstrengend". Meine Eltern z.B. sitten gerne Corey, weil er so viel versteht, wie sie sagen. Monty nicht so gerne, weil sie damit einfach nicht klarkommen.
Auf der Arbeit (ich nehm die Jungs immer mit) wurd mir schon gesagt "Na, bist geheilt von Tierheimhunden?Nimm lieber einen vom Züchter, da kriegst sowas nicht!"
Ach, ich hab ihn lieb.