Ich mag/kann deiner Berechnung nicht folgen: 208 Mio. getötete Vögel im Jahr durch Katzen?
1 Vogel pro Woche pro Katze ist m.E. aus der Luft gegriffen und viel zu hoch geschätzt.
Hast du dafür eine fundamentierte Gegenschätzung oder setzt du da jetzt nur deine persönliche Meinung gegen die Schätzungen von Leuten die sich damit beruflich beschäftigt haben?
PS. Ich bin durchaus in Kontakt mit Landwirten und teile das romantisierende Bild, das hier durchscheint nicht. Manche mir bekannte LW sind die größten Umweltsäue, die ich kenne. Am Dorf am A.d.W. wird nicht kontrolliert und gemacht wird, was schnell geht, Ertrag bringt und effizient ist. Auf dem Papier muss natürlich alles korrekt aussehen, aber ansonsten juckt beispielsweise keine Sau, wieviel Schweinegülle man auf das Feld am Fluss draufhaut, solange nicht das ganze Gewässer kippt. Da mäht man halt in der Wiese am Waldrand ohne vorherige Begehung und es gehen zwei/ drei Kitze drauf (erst vor einer Woche erzählt bekommen).
Welches romantisierte Bild? McChris hat einen kleinen Hof und engagiert sich im Herdenschutz usw. hat also da garantiert auch ein oder zwei Kontakte. Maizy macht, wenn ich mich richtig erinnere, etwas ähnliches wie in beruflich. Da bleibt nicht so viel Luft für Romantik, das wird einem schnell ausgetrieben.... Aber so oder so, wir sind alles Richtung Artenschützer, nicht beim Wasserwirtschaftsamt. Heißt nicht, dass ich die Überdüngung gut finde, nur dass das etwas ist wobei ich mich weitgehend raus halte, weil es nicht mein Fachgebiet ist.
Aber, doch sehr viele Landwirte machen irgendwas. Ich würde sagen so grob die Hälfte von denen die ich kenne macht das was ihnen realistisch-praktisch möglich ist. Nochmal ein guter Teil macht zumindest irgendwas. Komplett LMAA kenne ich nur sehr wenige. Alleine schon weil es Maßnahmen gibt die finanziel gut genug subventioniert sind um rentabel zu sein und weil alte Gebäude, wenn man sie lässt, alleine schon wertvoll für den Artenschutz sind. So ein normaler Bauer, auch die LMAA-Typen, muss eigentlich quasi nichts machen, außer nicht aktiv gegen den Naturschutz sein, um mehr für den Naturschutz zu tun, als der Großteil der restlichen Bevölkerung. Einfach weil da immer irgendwo eine alte Scheune steht in der Vögel brüten können, weil in den alten Rinderställen halt einfach Fledermäuse drin hängen, weil da diese kleine ungenutzte Fläche ist (so groß, wie andrer Leute Garten), die halt einfach mit Wildsträuchern verbuschen darf usw. Klar, mehr Fläche, mehr Verantwortung. Nur, wie du schon auch richtig sagst: auch da tragen wir Verbraucher eine Mitverantwortung über das Thema Preis.
Von den offiziellen Auflagen mal ganz abgesehen.
Sollen wir mal die Normalbevölkerung dagegenstellen, wenn man Likes auf FB und Co verteilen und lauthals Fordern nicht als aktives Engagement zählt?
Alleine die Radfahrer hier die hier im Tal die Natur genießen wollen... Was die hier an Müll liegen lassen, weil sie unvermüllte Natur scheinbar gar nicht ertragen (oder was auch immer der Grund dafür sein mag, dass man als selbsternannter Naturliebhaber seine leeren Saftpackungen nicht zurück in den Rucksack packen kann). Und das wäre ja doch sehr, sehr viel weniger Aufwand als das was man von den Landwirten erwartet. Trotzdem ist das scheinbar schon zu viel. Von "Naturliebhabern".
Ist doch genau wie mit Garteninhabern. Manche haben tolle naturnahe Gärten mit traumhaften Biopten, manche versuchen ihrer grünen Ödländer immerhin mit einem Vogelhaus und einer Tränke aufzupeppen und dann gibt es weiterhin die die sich ein Haus im Grünen kaufen um dann, soweit möglich, alles zuzubetonieren, damit sie nur ja kein Grün sehen müssen. Trotzdem hat sich das Bewusstsein unterm Strich verbessert und es verlagert sich zunehmend hin zu Gärten mit zumindest Teilbereichen die tatsächlich wertvoll sind für die Natur. Ähnlich ist es bei den Landwirten.