Beiträge von KayaFlat

    Wieso sind die ausgesprochenen Jagdhunde eher seltener von sowas betroffen? Also fehlgeleitetem Beutetrieb?

    Sind sie das? Vielleicht sind da auch die Halter etwas besonnener, weil die halt einen gebrauchstüchtigen Hund haben wollen, und keinen "Voll krasse Optik"-Hund; weil die Hunde etwas schneller in riskantes Verhalten übergehen wollen, und der Besitzer eine viel bessere Vorstellung davon hat, was in dem Hund drinsteckt und ihn deswegen auch anders führt; oder vielleicht sind diese Vorfälle auch einfach nur nicht publik geworden.


    Ein großes Problem in der Thema ist ja glücklicherweise, dass aufgrund der sehr niedrigen Fallzahlen die Statistik sehr schlecht ist, und man über vieles auch gar nicht erfährt.

    Weil sie meiner Ansicht nach eine sehr klare Vorstellung von ihrem Beutespektrum haben. Ein gutgenetisch gut aufgestellter und gezogener Jagdhund differenziert ganz klar nach Beute und Nichtbeute.

    Beute ist zum töten da, wenn man sie kriegt.

    In Kayas Beutespektrum sind Mäuse, andere Kleinnager, Hasen und Rehe.

    Keine Beute sind z.B. Raubwild inkl. Katzen, Hunde (auch winzige), Schafe, Kühe, Pferde, Menschen.

    Klar könnte Kaya auch einen Hund oder Menschen (sehr unwahrscheinlich) beissen, aber dann nicht aus fehlgeleitetem Beutefangverhalten, sondern aus sozial motivierter Aggression (z.B Angst/Verteidigung).

    Ich halte fehlgeleitetes Beutefangverhalten bei klassischen Jagdhunden für selten.

    Ich rauche nur draußen.

    Wenn der Hund dabei ist, halte ich ihn für klug genug, wegzugehen, wenn der Rauch ihn stört.

    Selbst wenn er ihn mal einatmen sollte, gehe ich nicht davon aus, dass er vom Passivrauchen in diesen Dosen Lungenkrebs bekommt.

    Ehrlich, hab da bisher nie ein Problem gesehen.

    Trifft es vielleicht nicht ganz, aber geht schon in die Richtung: ich habe mir neulich das Buch "Beziehung, Erziehung, Bindung" von U. Ganslosser und K. Kitchenham (Kosmos- Verlag) gekauft. In diesem geht es auf Basis verschiedener wissenschaftlicher Studien um die Mensch-Hund-Beziehung und die verschiedenen Einflüsse auf das Verhalten des Hundes. Auch Epigenetik, Genetik, Prägung.

    Ich finde, das Buch ist wissenschaftlich fundiert und sehr informativ.

    Aufgrund der Lektüre würde ich meine These dann doch abschwächend umformulieren:

    Ob der Hund in der Lage ist, ein seinem Wesen gemäßes für ihn zufriedenstellendes Leben zu führen, wobei er gesellschaftstaugich ist, liegt zu einem hohen Prozentsatz in den Händen des Halters.

    Ich lasse das Buch mal als Lesetipp da.

    Ich finde, ein 6-monatiger Junghund darf auch mal frustig werden, wenn's ihm nicht so rausgeht, wie er sich das vorstellt. Ist doch normal.

    Wichtig ist, dass man ihm zeigt, wie er mit seinem Frust umgehen soll.

    Sein Verhalten auf körpersprachlichen Druck zeigt, dass er damit noch nicht so gut umgehen kann. Ist wahrscheinlich zu viel Druck oder zu langanhaltend.

    Vielleicht kannst du auch üben, besser zu dosieren und vor allem, sofort den Druck wegzunehmen, wenn er wie von dir gewünscht reagiert.

    Den Hund könnte nämlich durchaus auch frusten, grade wenn er sensibel auf Druck anspricht, dass der Druck nicht weggenommen wird, wenn er z.B. gewichen ist. Also dass er quasi dem Druck durch sein Verhalten gar nicht entkommen kann. Die Druckwegnahme wäre ja das Signal.an den Hund, dass er jetzt so reagiert hat, wie du es wünscht.

    Kommt das nicht, könnte ihn das verunsichern und in den Übersprung treiben.

    Ich nutze ein Markerwort (Jawoll), um punktgenau das Verhalten zu bestätigen, welches ich in der Situation sehen will. Das ist nicht abgestimmt nur auf einen Kontext. Also ich sag, was sie tun soll, sie tut es und bekommt ein Jawoll. Dann entscheidet oft der Hund selbst, ob er dann noch Futterbelohnung dafür abgreifen will oder nicht (also ob er sich auch rückorientiert oder mit was anderem weitermacht).

    Das ist dann auch oft situativ.

    Für uns funktioniert das gut in Alltagssituationen.

    Bei der "Arbeit" gibt es einen anderen Belohnungsmarker (Super), weil da oft erst komplexere Verhaltensketten bestätigt werden.

    Hm. Mit Terriern habe ich z.B. tatsächlich keine eigenen Erfahrungen.

    Kann also sein, dass die echt drauf pfeiffen, wenn da vom Halter "ungute Schwingungen" ausgehen.

    Und was hält die dann davon ab, Dinge zu tun, die sie sein lassen sollen? Also wenn sie Konflikte grundsätzlich annehmen?

    Den Hund so zu führen, dass es erst gar nicht zu Konflikten kommt, stelle ich mir praktisch unmöglich vor.

    Ich gestehe dem Hund ja auch zu, dass er sich situativ entscheidet, etwas zu tun, wovon er eigentlich weiß, dass er das nicht soll.

    Manchmal sehe ich das ja auch Kaya direkt an, wie sie da abwägt. Meistens lässt sie es dann nach Ermahnung. Manchmal ist es ihr wichtiger, ihre Idee umzusetzen.

    Ich persönlich denke, dass Hunde, obwohl sie die Konsequenzen kennen, sich bewusst dafür entscheiden, sie in Kauf zu nehmen. Aber es ist ihr ja nicht grundsätzlich wurscht, wie ich das sehe. Selbst wenn man jetzt sagt, ja das macht sie, weil die Konsequenz halt unangenehm ist (aus Angst quasi), ist das nur die halbe Miete. Weil Angst löst ein Anschiss ja nicht direkt aus, sondern eher so eine Störung des Gefühls, dass man gemeinsame "good Vibrations" hat. Und das will, denke ich, fast jeder Hund und eine Störung finden die halt blöd und vermeiden die möglichst, wenn die gemeinsame Basis passt.

    Und diese Basis, denke ich, muss der Halter schaffen.

    Ich denke auch, dass das keine Raketenwissenschaft ist, und sich diese bei vielen ganz easy einstellt, weil sowohl Hund und Mensch genau dafür gemacht sind, in ihrer gemeinsamen Geschichte.

    Trotzdem schadet es nichts, finde ich, darüber nachzudenken, wie man es sich und seinem Hund so einfach wie möglich machen kann.

    Ich glaube, wenn dieses Fundament da ist, hat man einen Hund, der sich aufgehoben fühlt und deswegen auch eine Grundgelassenheit entwickeln kann. Und das, glaube ich, ist unabhängig von der Rasse.

    Kann aber auch sein, dass ich schwurble.

    Es soll doch gar nicht primär um mich gehen. Das soll eigentlich ein allgemeiner Austauschthread sein, wo jeder seinen Snef dazugibt, wie man das so sieht. Woran man das merkt oder auch nicht. Da kann man doch dann diskutieren, wenns interessiert, Aspekte hinzufügen oder hinterfragen. Ich z.B. fand den Aspekt des Attributionsfehlers total interessant.

    Ja, mein größtes Thema ist jagen und wird es bleiben, weil Kaya halt ernsthaft jagt und tötet, wenn sie die Beute kriegt. Dass da viel Focus draufliegt, ist klar, vor allem weil wir sonst ja kein Thema haben.Ich muss los, Kaya und ich treffe jetzt mein P-Seminar auf dem Ritterfest in meinem Ex- Heimatort.

    sorry, für die Verwirrung.

    Das Thema ist ja: Der Halter macht den Hund.

    Ich sage ja, zum Großteil hängt das, was aus dem Hund wird, vom Halter ab.

    Aber es gibt natürlich Grenzen, wie z.B. tw. die Genetik oder Krankeit beim Hund (physisch oder neurologisch).

    Das ist doch das Grundthema und wenn.man dann ein bisschen vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, usw das doch nicht so schlimm, oder?