Ist mir mit Kaya auch vor ein paar Wochen passiert. Ist ein Weg, den wir ganz oft gehen und der Stromzaun ist da auch schon ewig (Schafe). Ist da nie ran. Letzhin hat sie Gras geschnüffelt und kam direkt mit der feuchten Nase an den Zaun. Aufgejault wie blöd und auch erst mal panisch weg. Es muss ihr wirklich ganz schlimm eine verbrezelt haben.
Ich konnte sie wieder herrufen, aber sich dem Zaun auch nur einen Schritt zu nähern, war unmöglich. Totale Panik. Wir sind erst mal heim, aber ich wollte jetzt auch nicht, dass sie den Weg dauerhaft meidet, weil der halt einer unserer zentralen Gassiwege ist.
Das nächste Mal vorher angeleint, aber der Hund ist sofort wieder in den Panikmodus als wir auf den Weg am Zaun sind. Ich hab gedacht, dass wir da durch müssen. Wir haben für 100m ca. 20 Minuten gebraucht. Das ging etwa so, Hund gelockt, sie läuft 2m, Angst wird zu schlimm, sie geht in die Leine, legt sich hin, meidet total. Ich versuch so ruhig wie möglich zu bleiben, sage das "alles gut" ( Signal wenn sie was gruslig findet), warte bis sie sich etwas beruhigt, fordere sie auf weiter zu gehen, sie schafft 4m, wieder Panik usw. Leckerlie konnte sie da zu Bestätigung nicht nehmen, war zu drüber.
Am nächsten Tag wieder. Diesmal nur10 Minuten für 200m. Ich bin jeden Tag einmal an dem doofen Zaun vorbei. An Tag drei gingen auch Leckerlie wieder, wenn sie sich runtergefahren hatte nach einem Angstanfall. Nach ca. sieben Tagen lief sie ohne Panikattacke mit, aber noch total klemmig. Nächsten Tag wollte ich sehen, wie sie es ohne Leine macht. Hat um den Zaun einen Meidebogen von 100m gelaufen, so quasi mitten im Acker. Also noch mal eine Woche mit Leine und Wegekommando. Jetzt nach sechs Wochen läuft sie wieder frei dran vorbei, aber am äussersten Wegrand, also soweit weg vom Zaun wie möglich, ohne den Weg zu verlassen. Aber sie wird trotzdem jeden Tag ein bisschen lockerer.
Ich hab halt versucht, einen Mittelweg zu finden. Sie ihre Panikattacken runteregeln lassen, bis sie wieder ein paar m geschafft hat, gelobt wenn sie gelaufen ist, kein Druck, wenn sie dicht gemacht hat. Ich hab versucht, selber sehr ruhig zu bleiben, mich von ihrer Angst nicht unter Druck setzen zu lassen. Ich wollte auch vermitteln, dass da gar nichts Beängstigendes ist.
Aber Kaya ist per se ja keine Schissbuchse, da muss für sie dieser Stromschlag schon sehr heftig gewesen sein. Normal schmeisst sie so schnell nix derart aus der Bahn.
Insgesamt bin ich aber schon der Meinung, dass man da zügig gegenarbeiten soll. Ich denke nicht, dass es was gebracht hätte, den Weg erst mal 4 Wochen komplett zu vermeiden, aber vielleicht haben andere da andere Erfahrungen.