Beiträge von KayaFlat

    Warum darf ein Hund keine Schrullen haben, wenn sie harmlos sind? Lass sie doch, solange sie sich nicht übertrieben reinsteigert.

    Kaya liebt ihre Plüsch- Robbe auch am meisten. Auch Hunde können ein Lieblingskuscheltier haben. Ich denke, sie können wie kleine Kinder eine emotionale Beziehung zu einem Kuscheltier entwickeln.

    Danke, dass du es verstehst und nicht böse und beleidigt über meine Lesart bist. Ich weiss selbst, dass das meine Befindlichkeit war und gar nix mit dir zu tun hatte.

    Ich finde deine Antwort sehr sympathisch und du hast Recht, dass das "Fass" zu gross und umfassend für ein Hundeforum ist.

    Ich bin irgendwie auch froh, dass ihr die Sache klären und aus der Welt schaffen konntet.

    Mit Kaya funktioniert das super mit Käppi im Sommer und Mütze im Winter. Ich hab da das Gefühl, dass sie sogar stolz ist, dass sie mir das wichtige Utensil wiedergebracht hat. Ich schau da immer, dass sie abgelenkt ist, lass es ganz unauffällig fallen und spiel nach einiger Zeit immer so ein bisschen Theater, ehe ich sie schicke. Da flitzt dann voll eifrig los.

    Aber aufgebaut hab ich es auch traditionell mit Futterbeutel. Wenn der deinen Hund nicht begeistert, steckt vielleicht nicht das Richtige drin.

    KayaFlat

    Ich denke, ich verstehe Dich schon. Mich hat mal eine Freundin gebeten, ihr recht frisches Baby ein paar Stunden zu sitten, sie liefert mir das nötige Zubehör. Das „nötige Zubehör“ war eine randvolle große Ikeatasche und eine 3 DIN A 4 Seiten eng beschriebene Sammlung von Anweisungen, die übers korrekte Erwärmen des Fläschchens über den idealen Senkungsgrad meiner Jalousien bis hin dazu gingen, für welche Temperatur - in 1 Grad Schritten! - ich ihr was anziehen sollte. Drückte mir das in die Hand und schon war sie weg und ließ mich alleine mit allem zurück.

    Bei der nächsten Anfrage habe ich ihr schon höflich zu verstehen gegeben, dass sie mir prinzipiell bitte vertrauen soll, dass ich es nicht kaputtmache und ihre Anweisungen bitte auf das wirklich Nötige beschränken soll. Oder sich bitte jemand Anderen fürs völlig unentgeltliche Sitten besorgen soll (bei ihr gabs normal auch keine Blumen oder ne Tafel Schokolade oder so).

    Aber ein Dienstleistungsvertrag ist etwas völlig Anderes, schreibst Du ja auch. Ebenso eine im Voraus getroffene völlig vernünftige und einfach einzuhaltende Vereinbarung. Ganz davon abgesehen, dass man keinen noch größtenteils unbekannten Hund ableint.

    Die Retrieverhündin unserer Freunde, die ich jetzt schon seit 8 Jahren zeitweise sitte leine ich ab, ebenso habe ich es mit der Kettenhündin hier aus dem Dorf gehalten, die ich einige Jahre bis zu ihrem Tod betreut habe. Aber ich habe keinen Einzigen der Tierheimhunde abgeleint, mit denen ich Gassi war, auch nicht die, mit denen ich schon Jahre gegangen bin. So war es vereinbar. Und es wäre aus meiner Sicht völlig verantwortungslos gewesen.

    Danke. Deine ersten zwei Absätze beschreiben ganz gut, worauf ich einerseits hinaus wollte. Es ist aber andererseits auch so ein diffuses Gefühl, dass die Ansprüche immer höher werden (Und damit meine ich nicht im Besonderen den hier besprochenen Fall), weil man meint, dass alles perfekt und besonders sein muss, sonst ist es nicht gut genug für mein Kind/ meinen Hund a s.o., weil die ja auch ganz besondere, aussergewöhnliche Individuuen sind.

    Mich triggert, glaube ich, dass ich da immer so einen allumfassenden Narzissmus wahrnehme, vielleicht oft zu Unrecht, wer weiss?

    Und weil ich das Gefühl habe, dass das zunimmt und ich ein bisschen Angst um die Gesellschaft kriege, wenn jeder so um sich und seine Rechte kreist. So unbarmherzig irgendwie, ohne Verständnis für den anderen und kleine Schwächen und Fehler.

    Mit diesem Anspruch nach Perfektion für einen selbst, was dann natürlich die Fehler des Gegenübers schier unverzeihlich macht. Das sind dann Vergehen, die harte Konsequenzen erfordern, selbst wenn im Grunde gar nichts passiert ist.

    Mich hat im Eingangspost ein Satz voll getriggert (wie man heute ja so schön sagt): "Und dann lässt die ( ansonsten perfekte) Hundesitterin meinen Hund am dritten Tag frei, entgegen meinen Anweisungen".

    Ich hab das voll in die Richtung interpretiert, dass das eine arrogante und narzisstische Einstellung ist, weil es bei der Beurteilung der "Tat" anscheinend egal ist, ob es super funktioniert hat, ob die Frau weiss, was sie tut, ob sie den vielleicht doch gar nicht so heftigen Hund nach drei Tagen schon recht gut einschätzen und das Ableinen in der Situation verantworten kann. Wichtig ist nur, dass der Dienstleister gegen meinen Willen gehandelt hat. Wie kann er es wagen? Schliesslich war es eine klare Anweisung und er wird von mir bezahlt, sich um meinen Hund zu kümmern, in den ich schon so viel investiert habe. Da hat er keine eigenmächtigen Entscheidungen zu treffen, selbst wenn er vielleicht mehr über Hunde weiss als ich und das voll verantworten konnte.

    Und da ich es durch diese Brille gelesen habe, hat sich irgend etwas in mir gewiderborstet, weil ich das Gefühl hatte, dass das wieder diese narzisstischen Befindlichkeiten sind, die mir so dermassen auf den Keks gehen.

    Sorry für den Sermon, aber ich wollte mich erklären, weil ich gestern noch lange darüber nachgedacht habe. Und jetzt halte ich auch die Klappe.

    Für mich persönlich sind Probleme und meine Bindung zum Hund irgendwie vollständig dissoziiert. Ich weiß aber, dass tendenziell verschiedene Faktoren dazu führen, dass die Bindung zum Hund schwächer wird. Laut Studien sind das eigene Kinder, die Verwendung als reine Arbeitshunde , als problematisches empfundenes Verhalten, wenig miteinander verbrachte Zeit und wenig vom Hund gegenüber dem Menschen gezeigte Affektivität.

    War bei mir bei jedem Welpen nach wenigen Tagen so und die ersten Wochen hab ich auch jeweils übermäßig viel an den jeweiligen Hund gedacht^^. Das Phänomen gibt es eigentlich bei frischen Eltern.

    Da stimme ich einerseits zu, ich hatte ja auch geschrieben, dass ich die Hunde ohne Bedingungen lieb hab. Also unabhängig von gezeigtem Verhalten.

    Aber ich muss andererseits sagen, dass dieses Gefühl schon wachsen muss - ich habe das nicht quasi "sofort von Tag 1 an". Besonders beim erwachsenen Hund musste man sich auch erstmal "Kennenlernen" - ein Welpe ist vllt nochmal was anderes, denn das ist einfach nur ein Baby. Zumindest mir ging es so, dass ich Feli zB zwar von Anfang an mochte, aber eine Bindung und dieses "lieb haben" hat schon eine Zeit lang gedauert.

    Das Gefühl des "verschossen seins" in den Welpen ab sofort kenne ich auch, hat aber für mich irgendwie eine andere Qualität als die Bindung, die ich dann mit meinem 1 oder 2 Jahre alten Hund habe :denker:

    Ich find ja den Welpen auch von Anfang an süß und knuddlig und bin glücklich, dass ich ihn habe. Aber tiefere Gefühle hab ich halt erst für jemanden, wenn ich ihn besser kenne. Bin auch sonst nicht so der „Liebe auf den ersten Blick-Typ“.

    Ich finde, Zuneigung wächst mit der Zeit. Ich finde es eher befremdlich, wenn jemand sagt, ich hab den Welpen zwar erst seit zwei Wochen, aber ich liebe ihn schon heiss und innig.

    Ich würde auch nicht sagen, dass ich Kaya liebe. Das ist mir irgendwie too much und meinen menschlichen Bezugspersonen vorbehalten. Aber im Laufe unserer gemeinsamen Beziehung haben sich schon tiefe Gefühle für sie entwickelt. Ich spüre aber eher so etwas wie Vertrautheit, Verbundenheit und auch gegenseitige Sympathie. Wir kennen uns, mögen uns meistens und es ist grundsätzlich harmonisch zwischen uns. Sie ist halt mein Hund geworden, ein für mich geschätztes Individuum, das ich nicht mehr missen und nicht mehr hergeben würde und für das ich mich verantwortlich fühle.

    Ich denke, an diesen Punkt würde ich mit jedem Hund kommen, mit dem ich zusammen lebe und mich intensiv beschäftige.

    Ist es gar nicht. Verstehe ich durchaus. Ich fürchte, ich kann den Punkt, auf den ich eigentlich hinauswill, gerade nicht so gut deutlich machen, aber mir geht es sicher nicht darum zu sagen, ein Sitter soll alle Anweisungen lustig ignorieren.

    Vielleicht habe ich mich grade auch ein bisschen verrannt.

    Muss nachdenken und bin vorerst hier raus.

    Schaden kann das nicht, das ist ja nun aber auch kein Hexenwerk. Ich möchte trotzdem nicht, dass jemand eigenmächtig herumdeutet, sondern sich genau an meine Anleitung hält. Selbsternannte Hundeexperten neigen ja bekanntlich dazu, alles besser zu wissen. ;) Und dann hat man den Salat.

    Sorry, aber das ist in dieser Pauschalität doch einfach realitätsfern.

    Nehmen wir mal an, ich sitte deinen Hund und du sagst, du willst nicht, dass er abgeleint wird und Leinenkontakt gibt es bei dir prinzipiell nicht.

    Denk ich mir, okay, einfache Regeln, kann ich mich gut dran halten.

    Kommt halt jetzt während der Löserunde ein Beagle uneangeleint auf uns zu und will offensichtlich kontakten. Beagle ist entspannt. Dann muss ich doch immer situativ reagieren und einschätzen, was da abläuft. Also eigenmächtig herumdeuten.

    Wenn ich das meinem Sitter nicht zutraue, kann ich ihm den Hund nicht geben. So sehe ich das.

    Das sehe ich genauso, der Sitter unterbreitet ein Angebot und der Hundehalter kann es annehmen oder nicht. Zusätzliche Vereinbarungen können nur getroffen werden, wenn der Sitter dies auch anbietet, bzw. darauf eingeht. Wenn er das aber tut, dann sind solche Vereinbarungen aber auch bindend. Als Sitter würde ich aber nicht zu viele "Extras" anbieten, sondern klar mein Konzept schildern und dann kann der Hundehalter eben buchen oder nicht. Also niemand zwingt den Sitter sich von einem Hundehalter Dinge vorschreiben zu lassen.

    Das sind jetzt aber zwei seltsame Voti, ich glaub ihr verrennt Euch da in etwas was ich nicht geschrieben hab, kann das sein? Es waren weder ellenlange Vorschriften noch total viele Extras. Sondern eben einfach bitte kein Freilauf. Wenn es für die Sitterin nicht passt, auch okay.

    Ich habe sogar auch schon eine Sitterin angefragt, die mir deswegen abgesagt hatte: Sie lässt generell immer und überall alle Hunde freilaufenweil ihr 7 Schleppleinen zugleich zu umständlich sind. Dann kam das Sitterverhältnis halt nicht zustande.

    PS. Sie meinte dann, den Freilauf müsse ich unbedingt üben. Ich weiss aber nicht wie bzw. was sie damit gemeint hat. Denn wenn "üben" nicht an der 10, 15m oder 20m Schlepp geht wie dann? Einfach auf gut Glück freilassen ist ja nicht "üben", oder?

    Nö. Bei mir war das eher ne Art Abscheifung, ausgehend vom Thema. War eher allgemein gemeint und nicht konkret auf deinen geschilderten Fall bezogen.Sorry.

    Ich finde auch, dass man sich an Absprachen halten muss, wenn man sich drauf einlässt.

    Also normalerweise erwarte ich bei solchen Threads nicht umsetzbare Erwartungen an die Betreuungsperson aber ahhh das geht überhaupt gar nicht! Solche Absprachen sind wir bereits gesagt heilig, wie kann man so dreist sein, und den Hund einfach ableinen. Das ist grob fahrlässig und unterste Schublade.

    Ich bin voll bei dir, dass man sich grad als gewerblicher Sitter an Absprachen halten muss, die ja eventuell vertraglich festgelegt sind. Das Ableinen war in dieser Situation, die die TE beschrieben hat also schlicht falsch bzw. vertragswidrig. Ob es auch grob fahrlässig war, ist eine andere Frage. Immerhin ist ja weder dem Hund noch seiner Umwelt was passiert. Würde ich in der Situation wohl eher Nein sagen.

    Jetzt fragt sich ja die TE, ob sie die Betreuung sofort wegen des Vertrauensbruchs beenden soll. Da würde ich sagen: kommt drauf an. Ich würde da erst einmal ein klärendes Gespräch suchen und dabei meinen Standpunkt deutlich machen, dass es unprofessionell ist und gar nicht geht, sich nicht an vorher Vereinbartes zu halten. Eventuell würde ich aber bei einer kundigen Person auch meine Haltung überdenken und damit einverstanden sein, dass dem Hund in geeigneten Situationen (z.B. sicheres Gelände) Freilauf gewährt wird.

    Wenn derjenige meiner Einschätzung nach ein Experte ist, würde ich demjenigen einfach vertrauen, dass er weiss, was er tut.

    Ich weiss nicht genau, warum, aber mich nervt einfach, wenn man ellenlange Vorschriften kriegt, wenn man sich um Hund, Kind oder Katze von jemandem kümmert. Das impliziert für mich immer, dass man für ein bisschen doof und für ziemlich verantwortungslos gehalten wird. Dann soll man mir halt kein Lebewesen anvertrauen. Wenn man es mir anvertraut, erwarte ich ehrlich gesagt auch, dass man mir vertraut, dass ich das gut hinkriege und das Tier/Kind keinen Schaden nimmt, auch wenn manches halt ein bisschen anders läuft als daheim.