Beiträge von CheshireDogs

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    Sein eigenes Zuhause verkaufen um eine OP für den Hund zu bezahlen, da wäre meine Grenze aber auch erreicht.




    Muss und sollte natürlich jeder für sich entscheiden. Aber da kann man jetzt auch irgendwie niemandem einen Vorwurf machen, wenn er sein Haus nicht verkaufen möchte um sein Tier zu "retten" oder am Leben zu halten

    Ich glaube, du missverstehst mich. Unsere Hunde sind versichert, Deckungssumme 15.000 Pfund pro Hund pro Jahr. So schnell haben wir da kein Problem.


    Wenn ich aber aus irgendwelchen Gründen die Versorgung der Hunde, Versicherungsbeiträge etc. nicht mehr leisten könnte und das auch auf Dauer nicht absehbar ist, dass sich das ändert, dann würden wir definitiv eher das Haus verkaufen und etwas günstigeres kaufen, als die Hunde abzugeben. Sprichwort Lebensstandard an die Umstände anpassen. Und Tiere sind halt genauso Luxusgut wie ein (viel zu großes) Haus. Unsere Priorität würde da halt bei den Hunden liegen.

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    Ernsthaft?


    Das Haus verkaufen, um den Tierarzt zu bezahlen?


    Alternative "Einschläfern" wäre keine Option, du würdest dein Haus verkaufen? Würde deine Familie da mitziehen

    Wenn die Alternative wäre, einen Hund einzuschläfern, der noch ein lohnenswertes Leben haben könnte, ja. Mein Mann würde da mitziehen, ansonsten ist da niemand, der da ein Wort mitzureden hätte.

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    Aber ein Haus ist ja auch nicht von jetzt auf gleich verkauft, ein passendes Neues nicht von jetzt auf gleich gefunden und gekauft. Man hat Zeit, Geld, Mühe in die Renovierung gesteckt, und für Kinder und einen selbst ist es ja hoffentlich nicht nur ein Haus, sondern auch das Zuhause. Und das verkaufen für - was? Ne 10.000€-OP? 5.000€? Monatliche Kosten von 200€? Da würde ich eher noch nen weiteren Job annehmen, als unser gemeinsames (auch vom Hund) Zuhause zu verkaufen.

    Na, ich hab ja geschrieben, dass es da vor noch diverse andere Möglichkeiten gebe inklusive mehr Schichten arbeiten,Versicherungen, Geld leihen etc.. Das war jetzt mehr ein Gedanke in Richtung dauerhafter Erkrankung zum Beispiel, und da wäre ein günstigeres Haus dann definitiv eine Option um die Hunde zu behalten und eine vernünftige tierärztliche Versorgung zu gewährleisten.

    Das ist hier in England aber auch ganz anders als in Deutschland. Hier wird eher Eigentum gekauft als gemietet und das dann durchaus alle paar Jahre (oder öfter) Mal wieder verkauft und woanders neu gekauft. Hier herrscht nicht die Mentalität, dass ein Hauskauf für immer ist und ein Umzug geht da auch Recht flott.

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    Allerdings nicht dem örtlichem TS, sondern recht weit entfernt.......denn es hat sich wohl die Masche rumgesprochen, dass dann die ehemaligen Besitzer entweder selber, oder über Familie/Verwandte/Freunde versuchen, das Tier wieder vermittelt zu bekommen (natürlich ohne sich zu outen)

    Das habe ich hier gerade erst kürzlich mit Ratten erlebt. Ratte mit schwerer Atemwegserkrankung wird im Zooladen abgegeben (in England gibt es keine Tierheime für Kleintiere, aber Adoptionsecken in Zooläden.) Wir wurden angesprochen, ob wir das Tier nach der Behandlung aufnehmen könnten, weil bekannt ist, das wir Ratten haben. Riefen dann am vereinbarten Tag an, und uns wurde mitgeteilt, dass die Ratte nach abgeschlossener Behandlung zur Freundin der ehemaligen Besitzerin geht. In Einzelhaltung wie vorher. Armes Tier.


    Wir haben ja nun auch jede Menge Tiere. Unsere Hunde sind alle krankenversichert (in England ist das aber auch deutlich günstiger), kleine Sachen zahlen wir aber selbst. Wir haben Rücklagen und ich könnte auch notfalls noch Zusatzschichten arbeiten um Geld zu verdienen, falls nötig. Sollte hier irgendwas passieren, dass wir die Tiere nicht mehr finanzieren können, hätten wir zuerst noch sehr viele andere Einsparmöglichkeiten. Die Kleintiere würde ich notfalls auch in entsprechenden Foren vermitteln. Bei den Hunden würde das tatsächlich schwierig werden. Der Verein, von dem die drei kommen, würde sie jederzeit zurück nehmen, aber ob ich das übers Herz bringen würde... schwierig. Wir hätten aber auch noch Eltern und Schwiegereltern im Hintergrund, die uns Geld leihen können. Lebensversicherungen, falls einem von uns etwas passiert, Berufsunfähigkeitsversicherungen und man könnte auch das Haus verkaufen und etwas kleineres beziehen.


    Würde ich Tiere halten ohne dieses Sicherheitsnetz ? Nein, vermutlich nicht.

    Daumen sind gedrückt !

    Meine Leia war vor ein paar Monaten mit ähnlichen Symptomen einen Tag in der Klinik. Sie ist kein Welpe mehr, hat aber eine Woche schlecht gefressen, Durchfall gehabt. Wurde dann erst besser und dann ganz plötzlich richtig schlimm. War Gott sei Dank nur leicht dehydriert,aber sie kam auch an den Tropf und hat eine Kaolinpaste gegen den Durchfall bekommen. Ihr ging es nach den Infusionen schnell deutlich besser. Rausgefunden,was das war, haben sie nicht, aber seitdem war bisher alles wieder gut. Ich vermute bei ihr stressbedingt, da die Woche davor etwas chaotisch war.

    Hoffentlich geht es deiner kleinen Maus bald besser !

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    Zitat von Sacco Dieser Arzt hat sich nie bei mir entschuldigt

    hätte mich auch gewundert, denn mit einer Entschuldigung hätte er seinen Fehler zugegeben und das geht natürlich nicht


    Das ist das große Dilemma. Die Ärzte gestehen sich keine Fehler ein, weil sie Angst vor Regressansprüchen seitens der Patienten haben

    Das stimmt, dass das einer der Gründe gegen Entschuldigungen ist, ist aber völliger Unsinn. Im Gegenteil, bei Verfahren zu Ärztefehlern werden Entschuldigungen beim Patienten grundsätzlich positiv angerechnet.

    Ist in England tatsächlich sogar gesetzlich verankert, dass Fehler sofort dem Patienten mitgeteilt und sich entschuldigt werden muss.

    Bei uns sieht es abends so aus:

    Gegen 18:30 geht mein Mann mit Gigi und Trip raus zur Abendrunde. Leia hat Panik im Dunkeln, daher werden stattdessen Tricks geübt, alternativ Schnüffelmatte oder Puzzlespiele. So gegen 19:15 gibt es Abendbrot für uns und die Hunde. Gigi will danach meist noch etwas spielen, darf sie auch, aber wenn wir keine Lust mehr haben, wird ihr das auch deutlich mitgeteilt. Ansonsten begeben sich alle drei von selbst aufs Sofa oder ins Hundebett und schlafen. Meist sind wir gegen 20:30 auch schon müde, so dass wir nach oben ins Schlafzimmer gehen um da noch Serien zu gucken. Leia verkrümelt sich dann unter die Bettdecke (jetzt gerade liegt sie auf meinen Füßen und träumt), Gigi kuschelt sich meist an meinen Mann und schnarcht da vor sich hin, Trip bleibt oft unten oder im Flur und kommt dann erst später nach.

    Nachts wechseln alle drei fröhlich die Schlafplätze wenn ihnen danach ist - Leia ist die meiste Zeit in meiner kleinen Bücherei auf dem Sofa, Trip im Flur oder wenn ihm zu warm ist im Badezimmer, Gigi auf einer Matratze neben unserem Bett. Morgens wenn wir Aufwachen sind sie oft alle drei tief und fest am Schlummern bei uns im Bett.

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    Sowohl Goldhamster als auch Rennmäuse brauchen täglich Auslauf und das Gehege muß ausreichend groß sein.

    Auslauf bei Rennmäusen wird inzwischen oft kritisch gesehen,da das zum Zerstreiten der Tiere führen kann. Ist nur bei extrem stabilen Partnertieren empfohlen. Meine bekommen keinen, die wären da aber auch viel zu scheu für und es würde sie wahnsinnig stressen.

    Und das ist eines meiner größten Probleme mit diesem Trend, dass plötzlich alle Welt einen Assistenzhund haben möchte. Ich kenne hier auch eine Trainerin die Assistenzhunde für Autisten ausbildet. Ganz nette Person, aber leider völlig unfähig, Hunde zu lesen. War selber zwei Mal hier als Trainerin und wäre dabei fast von Trip abgeschnappt wurden, weil sie der Meinung war, der wäre ja so zutraulich und hätte jetzt Vertrauen zu ihr gefasst, nachdem sie ein Leckerchen nach dem anderen rein gestopft hatte. Dabei sagte die gesamte Körperhaltung des Hundes aus, dass er das überhaupt nicht lustig fand,dass sie ihm immer mehr auf die Pelle rückte. Und so jemand bildet dann Assistenzhunde aus und übersieht da vermutlich auch sämtliche Anzeichen wenn der Hund überfordert ist.

    Und als Folge daraus entstehen unter Umständen Situationen, in denen der Assistenzhund dann in der Öffentlichkeit nicht wie erwartet funktioniert, was dann wiederum falls es gehäuft auftritt der gesamten Assistenzhund Szene schadet.

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    Ich war lange in Behandlung wegen psych. Krankheiten und ich kenne einige Menschen die autistisch sind. Aber gerade dieser Autismus ist, wie mir Psychologen erzählt haben, schwer zu definieren. Sie zu erkennen sei schwierig, sie zu diagnostizieren sei schwierig. Die Parallelen dazu seien zu sehr mit anderen Krankheiten vergleichbar und es gibt nicht DIE Form von Autismus, genau so wenig wie es DIE Form von Depressionen gibt.

    Es gibt auch für Autismus Diagnosekriterien und Psychiater/Psychologen mit der entsprechenden Ausbildung können das auch verhältnismäßig einfach diagnostizieren. Ja, es gibt ein großes Spektrum an Präsentationen, aber gewisse Kriterien machen eine Unterscheidung zu anderen Diagnosen möglich. Autismus ist wie schon erwähnt auch keine Erkrankung, sondern eine Entwicklungsstörung.


    Ich bin selbst autistisch und persönlich kein Fan von Assistenzhunden bei Autismus, erst Recht nicht wenn diese selbst ausgebildet werden. Ich kann da aber nur aus meiner Perspektive sprechen - ich könnte einem Hund in den für mich kritischen Situationen bei der Ausbildung null Sicherheit geben und mich persönlich würde ein Hund in diesen kritischen Situationen auch noch mehr stressen,da ich mich dann nicht mehr nur um mich, sondern auch um den Hund kümmern müsste. Ich stell mir auch gerade vor, wie mein Hund mich im Meltdown aus dem Supermarkt ziehen würde und ich dann wegen Ladendiebstahls verhaftet würde, weil ich die Einkäufe noch in der Hand habe.

    Ich brauche in solchen Situationen tatsächlich einen Menschen an meiner Seite, der dann rational alle nötigen Aspekte bedenken kann.


    Und ich würde mir aus diesem Grund wohl alleine auch keine Hunde anschaffen. So wie es jetzt ist kann mein Partner Spaziergänge etc. übernehmen wenn ich keine Energie mehr habe.


    Generell ist aber jeder Autist anders und wie hier schon beschrieben, die meisten Autisten versuchen die wirklich kritischen Situationen auch zu vermeiden, so dass ich da auch keinen Hund unter Daueranspannung sehe.