Eine Woche ist halt einfach nichts für einen Hund aus dem Auslandstierschutz. Wir haben drei, zwei davon hatten nach einer Woche noch nie den Garten verlassen, da das noch viel zu viel war. Man sagt so grob 3 Tage zum Erholen vom Transport, drei Wochen dass der Hund anfängt sich Zuhause zu fühlen, drei Monate bis die Hunde anfangen sich sicher zu fühlen und den 'wahren' Charakter zeigen.
Bei Trip und Leia haben wir ein bis zwei Wochen im Wohnzimmer auf einer Matratze auf dem Fußboden geschlafen.
Selbst jetzt nach über zwei Jahren gibt es noch immer wahnsinnige Fortschritte im Verhalten. Das bedeutet aber halt Ausdauer, Geduld, viele Kompromisse und viel Arbeit.
Zitat
Aber war es bei euch allen wirklich so, dass ihr in der ersten Woche mit eurem ersten Hund alles toll fandet? Weil wenn ja, dann bin ich vielleicht echt kein Hundemensch. Ich finde z.B. Spaziergänge gerade nicht besonders schön. Sie sind anstrengend, weil ich auf tausend Sachen achte, die mir vorher nie aufgefallen sind, mein Kopf rattert, ich bin in vielen Situationen unsicher, was jetzt zu tun ist, und eigentlich dauernd unter Strom. Ich fühle mich richtig erschlagen von der ersten Woche, nicht erfüllt.
Finde ich jetzt relativ normal. Es ist halt eine wahnsinnige Umstellung auch für dich. Ich würde auch gucken ob du Urlaub nehmen kannst. Und ganz ehrlich - Spazierengehen in der Großstadt stelle ich mir auch wahnsinnig anstrengend vor, gerade mit Auslandshunden die das nicht kennen.
Ich erwarte nun von meinen Hunden nicht, dass sie mich 'erfüllen' aber die ersten Wochen empfand ich gerade mit Leia als furchtbar und ich habe auch permanent gezweifelt. Sie ist immer noch wahnsinnig ängstlich und anstrengend (gerade Freitag nur drei Stunden geschlafen weil sie Bauchschmerzen hatte), aber die Tatsache dass sie mir jeden Tag deutlich zeigt wie glücklich sie hier ist, lässt mich das absolut vergessen. Aber das dauert halt bis die Bindung dafür da ist, auf beiden Seiten.
Ich würde auch sagen, nimm den Druck raus, versuche dir frei zu nehmen, und lebe von Tag zu Tag, nicht in der Zukunft. Aber Stelle ich dich auch darauf ein, dass Tierhaltung meistens Kompromisse bedeutet im eigenen Leben.