Beiträge von Junipuni

    Liebe Froeschle,

    das hört sich doch schon gut an!

    Ist es denn möglich, den Neuankömmling in "seinem" Revier zu halten, sprich: Wenn der in seine Box geht, darf man die auch zumachen ohne dass der das doof findet? Und geht das auch bei der Hündin? So könnte man das ja mal zwischen zwei Spaziergängen versuchen, ich denke, das würde dir auch Sicherheit geben.

    Wovor hast du Angst? Dass deine Hündin auf den Gast richtig losgeht? Traust du ihr das zu? Oder hast du Angst, dass sie ihm ordentlich die Meinung geigt und er sich wehrt? Denke darüber nach und überlege, was du dagegen tun könntest, wenn es passiert.

    Ich denke, es ist sehr wichtig, dass du Sicherheit ausstrahlst, daher "komponiere" erst einmal Situationen, in denen du dich sicher fühlst, auch wenn das bedeutet, dass die beiden in getrennten Räumen sind oder auch an der Leine. Ach ja, das haben wir mit Juni auch am Anfang gemacht. So ne ganz dünne Hausleine, damit man sie im Notfall besser kontrollieren kann. Wenn mehrere Personen im Haushalt sind, kann jeder einen Hund an der Leine haben. Da kann man dann viel Kontakt zwischen den beiden "erproben", ohne dass man selbst in Stress gerät. Und der Hund merkt auch, dass er sich ruhig verhalten soll.

    Noch eine Aufmunterung: Meist macht man sich viel zu viele Gedanken. Einem Kleinkind setzt man auch ein Geschwisterchen vor die Nase (okay, für manche auch traumatisch, aber gewöhnen tut es sich dann doch daran).

    Für mich hört sich das wirklich so an, als könnte deine Hündin profitieren, irgendwie fühle ich mich erinnert, was du von deiner Hündin berichtest, meine hat auch Herdenschutzhund-Anteile. Stur wie ein Esel.

    Viele Grüße und danke für das Mitgefühl!

    Wir haben zu einem schwierigen, ängstlichen 17-kg-Hund aus dem Tierschutz (Sardinien) einen kleinen Papillon hinzugenommen, man kann beinahe sagen: aus therapeutischen Gründen. :-)

    Unsere Ersthündin war sehr lange gar nicht begeistert, aber ich war mir absolut sicher, dass ihr Hundegesellschaft auf lange Sicht guttun würde, was sich dann auch bewahrheitet hat - es hat aber echt lange gedauert, bestimmt ein halbes Jahr war Knurren hier das ständige Hintergrundrauschen. Ernsthaft. Na ja, Ende von Lied war, dass sie ihren Willi wirklich heiß und innig geliebt hat, er wurde immer als Erstes begrüßt, wenn er mal von ihr getrennt war, sie haben alles geteilt ... leider ist er jetzt wegen Krankheit vor ihr gestorben. Die ganze Familie mit Juni trauert noch.

    Wir hatten das "Problem" einer sehr sensiblen Hündin, Juni findet andere Hunde interessant, kann aber nicht gut mit ihnen umgehen, was eine Macke aus ihrer Tierheim-Vergangenheit ist. Andere Hunde in der Wohnung? Nur bei den zwei allerbesten Freundinnen möglich.

    Wir haben ihr nach Ankunft des Welpen das Sofa gelassen und aufgepasst, dass der Winzling nur so nah gekommen ist, dass sie eben noch nicht geknurrt hat. Alle Nicht-Knurr-Momente wurden mit Lob und Streicheleinheiten bestärkt. Sie hat dann irgendwann nicht mehr geknurrt, wenn man sie gestreichelt hat, ich habe dann sehr viel beide gleichzeitig gestreichelt. :woozy_face:Vorteil war, dass wir uns sehr, sehr sicher waren, dass sie dem Kleinen nichts tun würde. Selbst Hasen, Katzen und Hühner lässt Juni in Ruhe, wenn wir ihr sagen, dass die zum Haushalt gehören (auch Ansagen in fremden Haushalten funktionieren ohne Probleme, es reicht eigentlich ein Blick).

    Das Kontrollieren haben wir ihr verboten, alles "Gepoltere" auch. Da musste sie dann aufs Sofa (da kam der Papillon als Welpe auch nicht von alleine drauf) oder aus dem Raum. Das hat sie aber sehr schnell sein gelassen, genervt war sie aber weiterhin und man hat ihr schon angemerkt, dass sie sich jetzt gerade seeeeehr zusammenreißen muss, um dieses kleine nervige Wesen nicht wenigstens ein bisschen rund zu machen. :smiling_face_with_horns:

    Wir haben ihnen dann immer gleichzeitig zu Fressen gegeben und die Näpfe immer näher aneinander gerückt. Das Fressen hat sie verbunden, sie haben dann bald ziemlich dumme Spielchen angefangen (man wartet, bis der andere frisst und frisst danach dem anderen gemütlich was vor - richtig gemein), das schien sie aber zu verbinden. Gemeinsame Spaziergänge waren ja eh klar, aber die waren sehr, sehr wichtig, da sind sie dann über die Zeit ein perfektes, eingespieltes Team geworden. Das war eigentlich überhaupt das wichtigste.

    Zusammengefasst würde ich sagen:

    1. mit Geduld und
    2. vielen streichelnden Händen,
    3. dem absoluten Vertrauen, dass sich deine Hündin schon an die neue Situation gewöhnen wird und
    4. mit ein bisschen Improvisationstalent

    wird das sicher ein Gewinn, wie ein neues Familienmitglied eben immer ein Gewinn ist.

    Viel, viel Glück und alles Gute

    Sei froh. Ich finde das auf Reisen im Zug / Auto (als Beifahrer) sehr nervig das sie immer in meinem Arm liegen muss. Schoß geht nicht, dann klettert sie immer zurück.. Bei meinem Freund geht nicht dann jammert sie bis sie bei mir auf dem arm ist :upside_down_face:

    wie herzig. Aber okay, auch ein bisschen nervig. Gebe ich zu.

    Na ja.

    Ich kugel mir dagegen beinahe den Arm aus, wenn ich Willi mal kraulen darf, weil er sogar beim Kuscheln am liebsten etwas Abstand hält. :woozy_face:

    Wir haben hier neben unserer langsam ergrauenden Tierschutztante einen - irgendwie sehr klein geratenen - Papillon, der seine fehlenden Zentimeter aber mit jeder Menge Charakter (leider weniger mit Charme) ausgleicht.

    Er fiept draußen, wenn ihm langweilig ist (was dann passiert, wenn ich jemanden treffe und mich verquatsche, aber dann wird er natürlich erst recht nicht beachtet. Er fiept aber trotzdem in dieser Situation seit Jahren beharrlich). Willi ist generell sehr "sprachbegabt" und kann die unterschiedlichsten Töne von sich geben: auf allen Frequenzen seufzen, so ne Art leises "Geckern", wenn er es gemütlich findet, mit seinen Menschen schimpfen (irgendwas zwischen Knurren und Quietschen), sehr laut schreien, wenn man ihn bürsten will ...

    Anfassen darf selbst ich ihn nicht immer, dabei bin ich sein Ein und Alles. Am liebsten hält er genau eine Armlänge Abstand. Wer ihn in seinem Körbchen stört, der bekommt auch mal die Zähne zu spüren (ohne dann wirklich zu löchern). Selbst ein weißer Schäferhund ist letztens völlig entsetzt mit eingezogenen Schwanz vor Willi zurückgewichen, als der ihm seiner Meinung nach zu dicht auf die Pelle gerückt ist.

    Er weiß sich auf jeden Fall durchzusetzen, leider manchmal etwas zu sehr, dann geraten wir auch mal ordentlich aneinander. Man muss ihm echt ab und an zeigen, wo der Hammer hängt.

    Wir lieben ihn trotzdem alle und finden ihn so niedlich und würden ihn soooo gerne ständig herzen und durchknuddeln ... äh ... nope.

    Viel Spaß mit eurem unglaublich niedlichen Kerlchen!