Wir haben zu einem schwierigen, ängstlichen 17-kg-Hund aus dem Tierschutz (Sardinien) einen kleinen Papillon hinzugenommen, man kann beinahe sagen: aus therapeutischen Gründen. :-)
Unsere Ersthündin war sehr lange gar nicht begeistert, aber ich war mir absolut sicher, dass ihr Hundegesellschaft auf lange Sicht guttun würde, was sich dann auch bewahrheitet hat - es hat aber echt lange gedauert, bestimmt ein halbes Jahr war Knurren hier das ständige Hintergrundrauschen. Ernsthaft. Na ja, Ende von Lied war, dass sie ihren Willi wirklich heiß und innig geliebt hat, er wurde immer als Erstes begrüßt, wenn er mal von ihr getrennt war, sie haben alles geteilt ... leider ist er jetzt wegen Krankheit vor ihr gestorben. Die ganze Familie mit Juni trauert noch.
Wir hatten das "Problem" einer sehr sensiblen Hündin, Juni findet andere Hunde interessant, kann aber nicht gut mit ihnen umgehen, was eine Macke aus ihrer Tierheim-Vergangenheit ist. Andere Hunde in der Wohnung? Nur bei den zwei allerbesten Freundinnen möglich.
Wir haben ihr nach Ankunft des Welpen das Sofa gelassen und aufgepasst, dass der Winzling nur so nah gekommen ist, dass sie eben noch nicht geknurrt hat. Alle Nicht-Knurr-Momente wurden mit Lob und Streicheleinheiten bestärkt. Sie hat dann irgendwann nicht mehr geknurrt, wenn man sie gestreichelt hat, ich habe dann sehr viel beide gleichzeitig gestreichelt.
Vorteil war, dass wir uns sehr, sehr sicher waren, dass sie dem Kleinen nichts tun würde. Selbst Hasen, Katzen und Hühner lässt Juni in Ruhe, wenn wir ihr sagen, dass die zum Haushalt gehören (auch Ansagen in fremden Haushalten funktionieren ohne Probleme, es reicht eigentlich ein Blick).
Das Kontrollieren haben wir ihr verboten, alles "Gepoltere" auch. Da musste sie dann aufs Sofa (da kam der Papillon als Welpe auch nicht von alleine drauf) oder aus dem Raum. Das hat sie aber sehr schnell sein gelassen, genervt war sie aber weiterhin und man hat ihr schon angemerkt, dass sie sich jetzt gerade seeeeehr zusammenreißen muss, um dieses kleine nervige Wesen nicht wenigstens ein bisschen rund zu machen. 
Wir haben ihnen dann immer gleichzeitig zu Fressen gegeben und die Näpfe immer näher aneinander gerückt. Das Fressen hat sie verbunden, sie haben dann bald ziemlich dumme Spielchen angefangen (man wartet, bis der andere frisst und frisst danach dem anderen gemütlich was vor - richtig gemein), das schien sie aber zu verbinden. Gemeinsame Spaziergänge waren ja eh klar, aber die waren sehr, sehr wichtig, da sind sie dann über die Zeit ein perfektes, eingespieltes Team geworden. Das war eigentlich überhaupt das wichtigste.
Zusammengefasst würde ich sagen:
1. mit Geduld und
2. vielen streichelnden Händen,
3. dem absoluten Vertrauen, dass sich deine Hündin schon an die neue Situation gewöhnen wird und
4. mit ein bisschen Improvisationstalent
wird das sicher ein Gewinn, wie ein neues Familienmitglied eben immer ein Gewinn ist.
Viel, viel Glück und alles Gute