Unsere Hebamme riet uns, die Kümmelzäpfchen zu nehmen, da das Problem mit der Verdauung nun doch lange genug besteht. Massagen beim Bauch und den Fußsohlen mit so einem Babyöl (mit Kümmel, Fenchel und Anis), Fliegergriff, Abhalteposition und Raddeln haben wir auch schon ausprobiert. Wahrscheinlich stört mich beim Kümmelzäpfchen eigentlich auch nur die Art der Verabreichung. Aber da müssen wir dann wohl einfach mal mit durch. Wobei das längste hier auch „nur“ 4 Tage ohne Kotabsetzen war. Zum Glück sind wir schon dank Hund es gewöhnt, uns so ausgiebig über Kot zu unterhalten und so manches Häufchen zu feiern.
Im Prinzip ist es schon ähnlich wie mit dem Hund, wenn es darum geht, bestimmte medizinische Entscheidungen für jemand anderes zu fällen. Nur das das Kind uns das dann irgendwann verbal gegenüber vorhalten könnte. Aber mir ist schon bewusst, dass wir gerade als Eltern noch oft Entscheidungen zum Wohle unseres Sohnes treffen werden, die unser Sohn wahrscheinlich nicht so toll finden wird. Mir wäre es nur lieber, wenn ich ihm das ein oder andere zumindest vorher erklären könnte. Beispielsweise bin ich deshalb echt froh, dass der kleine Mann aktuell nun doch keine OP braucht. Ich bin auch echt froh, erst jetzt erfahren zu haben, dass der offene Ductus als „sehr kräftig“ laut Bericht beschrieben wurde. Vor sowas habe ich einfach Angst. Es zuzulassen, dass meinem Kind große Schmerzen zugefügt werden, anstatt es ja eigentlich davor zu bewahren. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich durch die Zäpfchenvergabe oder eine OP dafür sorgen will, dass Kind vor noch mehr Schaden zu bewahren. Tatsächlich leide ich auch bei meinen Tieren da ein Stück weit mit, wenn ich mit ihnen zum Tierarzt muss. Wie gut, dass mein Mann sich weitestgehend um die Kastration unseres Hundes kümmern muss.