Unsere Hündin war mit Abstand die ruhigste, zurückhaltendste und kleinste im Wurf und daher eigentlich perfekt für uns als Anfänger. Nach einem Tag daheim, den sie wohl zum Auftauen gebraucht hat, hat sich das Blatt dann aber gewendet
Im Rückblick war sie schon ein kleiner "Terror-Welpe": überhaupt nicht mehr vorsichtig oder zurückhaltend, schwer zur Ruhe zu bringen, sehr aufgedreht, hat wirklich überall reingebissen usw. Viele Freunde, die ihre Hunde ebenfalls seit Welpentagen haben, fanden sie im Vergleich mit ihren eigenen Welpen anstrengender und ausgesprochen aktiv. Die Hundetrainerin in unserer Welpengruppe hat sie als "keinen Anfängerhund" eingeschätzt und uns klar gemacht, dass dieser Hund sehr konsequente Führung und klare Grenzen bzw. wenig Freiheiten braucht und man da auch durchaus aversiv arbeiten muss und ich bei diesem Hund mit meiner Kuschelkurs-Erziehung nicht weit kommen werde- bei dieser Trainerin haben wir uns aber aus verschiedenen Gründen nicht besonders gut aufgehoben gefühlt und nach dem Welpenkurs nicht weiter gemacht.
Wenige Monate (also da schon im Junghunde-Alter) bei einer auf Aussies spezialisierten Trainerin dann eher wieder eine etwas andere Einschätzung: feinfühliger Hund, der bei zu aversiven Methoden schnell dicht macht und dann zum Fiddeln neigt, und der sich sehr am Halter orientiert und sehr gewillt ist es mir recht zu machen.
Mittlerweile nach einigen pubertären Aufs und Abs ist sie mittlerweile dann doch der Inbegriff eines Anfängerhundes, natürlich mit rassetypischen Eigenschaften wie z.B. Wachtrieb. Sie läuft super im Alltag mit, kommt gut zur Ruhe, ist sehr futtermotiviert (was ich ein sehr anfängerfreundliches Training-Feature finde) und wir haben keine nennenswerten Baustellen, obwohl wir nicht wirklich konsequent sondern eher laissez-faire mit ihr umgehen. Damit hätte ich ehrlich gesagt in der Welpenzeit nicht gerechnet. Also ich habe nicht erwartet, dass sie sich zu einem krassen Problem-Hund entwickeln würde oder so, dafür gab es keine Anzeichen. Meine Befürchtung war eher, dass sie ständig unter Strom stehen und schnell gestresst sein wird und wir viel Management benötigen werden. Ich hätte nicht erwartet, dass sie so ein gechillter, entspannter Hund wird, der ohne Anleitung zur Ruhe kommt und einfach so mitläuft.