Beiträge von FrekisSchwester

    Es kommt sehr auf das Individuum an. Geht es um einen Welpen? Dann sollte man im Vorfeld überlegen, was man dann mit ihm unternehmen möchte um ihm eine schöne und auslastende Beschäftigung zu bieten. Für Geri, dessen Mutter eine souveräne aber fordernde LZ-DSH ist, der Papa aber ein gechillter, aber jagender TWH, habe ich viele verschiedene Wege gefunden (Dummy, Gehorsam, Jagdersatz/Vorstehen, viel Freilauf und Sozialkontakt zu älteren souveränen Hunden) und werde mit ihm auch den Einstieg in den Hobby-Hausfrauen-Hundesport wagen, wenn er etwas weniger Baby ist. Und wenn ich merke, dass er mehr will - dann darf er auch mehr. Aber wenn er so ein Chiller wird wie sein Vater, der einfach nur bei seiner Familie sein will und damit zufrieden ist, die Ankunft von Besuchen kurz anzuwuffen, dann darf er genau das auch tun. Also - auch wenn man sich einen Welpen mit AL- oder LZ-Genetik holt, kann man mit einem unsportlichen Chillhund enden oder - mit Pech - mit einem nervösen Wrack das beim Sport nicht händelbar ist. Gerade bei Moderassen der vergangenen Jahre - aufgrund der höheren Nachfrage und dann auch des Angebots - sind teilweise einige Temperament-Probleme mit reingezüchtet worden, oder etwa nicht?

    Geht es um einen erwachsenen Hund? Einen Senior? Meine gute alte Freki, ein aktives Gemisch aus Sibirischem Husky und Tschechen, war mit ausgedehnten Wanderungen, kleinen Toberunden und Erkunden (sie war auch sehr vergnügt mit auf Reisen und eroberte neue Reviere) plus Sozialkontakt sehr zufrieden. Zughundesport durfte sie nicht mehr machen; nicht mal am Fahrrad fahren oder längeres Joggen wäre noch gesund für sie gewesen.

    Es kommt also nicht nur auf Rasse und Linie, sondern auch auf den Charakter des einzelnen Hundes an.

    Danke, dagmarjung, das deckt sich mit dem, was ich mir schon dachte.

    Zum Trinken nochmal:

    Hab ihm das Wasser, nach euren Antworten, mal wieder stehen lassen zum ausprobieren. Ergebnis: Sauft wieder alles auf ex. Kein Melden, geht einfach auf einmal los. Pieselt auf seinem Weg zur Eingangstür alles voll, konnte ihm nicht einmal das Geschirr schnell genug anlegen. Also schnell gepackt und runtergelaufen zu seinem Geschäftsplatz. Oben angekommen erstmal alles sauber gemacht, danach wieder den leeren Wassernapf vollgefüllt. Selbes Spiel, nur, dass er sich dazwischen auch mal in sein Bett zum Schlafen gelegt hat. Kam dann noch geiler: Wacht nach zwei Stunden auf, Bett total durchnässt, watschelt pieselnd zu mir rüber und wir durften schon wieder nach unten laufen... :) Nein, tut mir leid, dass gehört limitiert. Mit Garten würde ich das wohl anders machen, aber so geht das nicht. Mal schauen, was die Chillverordnung bringen wird, ich melde mich dazu in ein paar Wochen nochmal. Danke nochmal für die Antworten!

    Das hört sich wirklich schwer krank an. :verzweifelt:

    Hört sich für mich auch nicht mehr harmlos an. Bitte lasst die Nierenwerte prüfen, es ist wichtig! Niereninsuffizienz kann sich so zeigen. Und wie Leine auch sagte Zucker.

    Ich habe Geri (zu dem Zeitpunkt als es war 9 Monate alt) mit einem 13-jährigen, an Arthrose und mehr leidenden (auch auf Schmerzmitteln), aber souveränem Großen Schweizer Sehnenhund zusammengeführt.

    Es hat geklappt. Der Alte wird von Geri respektiert und hat den Kleinen gern. Manchmal muss man die Beiden auseinander führen, damit sich der Große nicht zu sehr aufregt und Zuviel tobt - beim Spielen.

    Allerdings achten ich und die Halterin des Großen auch immer darauf, dass alles friedlich abläuft und der junge Rüde nicht zu aufdringlich wird usw.

    Aber wenn der Senior nicht verträglich ist, würde ich eher nochmal aufs Bauchgefühl lauschen. Der Große Schweizer ist ein cooler Typ, das wusste ich schon bevor ich ihm Geri vorstellte.

    Ideal wäre, den Hund mit ins Büro zu nehmen und ihn schon frühzeitig daran zu gewöhnen.

    Ich persönlich passe meine Arbeit, soweit es geht, meinen Hunden an, da ich keinen Wolfhund oder Kangal im Büro halten darf, sie sind einfach für viele Mitarbeiter zu erschreckend, obwohl sie lieb und brav sind, allein die Optik ist eben für Hundephobiker schwierig (du würdest mit der kleineren Rasse also einiges an Problemen umgehen!). Das heißt, ich arbeite soviel es geht im Home Office, auch vor Corona schon. Die sechs Stunden allein schaffen unsere Hunde zur Not aber auch, da sie ohnehin zu zweit sind; meine verstorbene Hündin hatte vor der Ankunft der beiden Rüden auch allein ihre sechs Stunden bewältigt und dann eben geschlafen.

    Sollte ich diese Möglichkeit nicht haben, bleibt Teilzeit als weitere Lösung.

    Und erst wenn das alles nicht klappt, würde ich über eine Fremdbetreuung nachdenken. Wobei ich hier viel größere Probleme hätte, spontan eine zu finden (für Garmr haben wir aber tatsächlich einen Sitter und Walker, den er von kleinauf kennt und liebt, darauf haben wir geachtet, Geri dagegen hat keine Fremdbetreuung, er ist viel personenbezogener und emotionaler und dadurch recht 😬 nervig...) du hast mit dem hübschen kleinen Dackel bestimmt mehr Erfolg 😊.

    Wichtig ist nur, nach der ersten Eingewöhnung schon mal zu üben, wie es später sein soll. Also entweder an die Fremdbetreuungsperson gewöhnen oder an Alleinbleiben oder an mit ins Büro gehen. Das wird bestimmt klappen 😊

    Ich versuche mich bei solchen Threads nach bestem Wissen und Gewissen zu beteiligen, wenn es Hundeanfänger sind die gern Rat wollen. Ich rate auch mal zum Pudel - weil es sehr angenehme Hunde sind aus meiner Sicht - aber nur wenn der TE gern einen Hund mit lang wachsendem lockigem Fell haben mag. Und zum Spitz rate ich auch mit gutem Gewissen gern. Aber ich sehe auch oft andere Rassen bei Anfängern gut aufgehoben. Es kommt auf den Anfänger eben an. Menschen sind sehr verschieden und ich persönlich glaube auch dass manch ein begeisterter und lernwilliger Anfänger auch mit einer „Rakete“ klarkommen kann.

    Wenn es Hundeerfahrene sind und sich über Rasse des nächsten Neuzugangs unterhalten wollen rede ich manchmal auch gern mit, egal ob online oder live.

    Es macht einfach Spaß sich mit der/dem zukünftigen Hundehalter/in gemeinsam zu freuen und sie/ihn sogar bei der Auswahl zu begleiten. Ob mein Ratschlag was nützt kann eh nur der/die TE so richtig rausfinden wenn sie/er den anwenden will. Und wenn nicht dann bin ich auch nicht böse.

    Ich melde mich mal kurz als Halterin von einem Arbeitsrassenmix, zwar keine Überschallmaschine wie der BC es ist, aber immerhin ganz Hüti-FCI-Gruppe 🤪

    Das Verhalten bei Sichtung anderer Hunde kenne ich. Geri ist super begierig darauf, andere Hunde kennenzulernen. Er will auch spielen - aber er hört auf Abbruchsignale der Anderen, fiddelt also nicht sondern kommt bei einer Abfuhr auch recht schnell wieder zu mir und will aus der Situation raus (also Flight statt Fiddle, außer es ist ein bekannter Althund, dann akzeptiert er die Maßregelung und es geht friedlich nebeneinander weiter schnuppern oder erkunden). Was mir aber aufgefallen ist, ist dass er vor allem dann zieht und rumfiept wenn er andere Hunde sieht, wenn er eh schon überfordert ist.

    Wenn er überfordert ist und dadurch keinerlei Impulskontrolle mehr ausüben kann, nimmt er keine Leckerlis und reagiert kaum noch auf Ansprache (Ansprache und Gesten funktionieren aber immer noch besser als Leckerlies dann). Dazu kommt es entweder, weil er in den Tagen vorher - oder am selben Tag - zuviel erlebt hat, oder wenn er hormonell durcheinander ist (läufige Hündin in der Nähe). Bei einem Hund, der seine Impulse gerade nicht kontrollieren kann, kann man sich gar nicht „interessant“ machen. Da hilft nur noch Situation irgendwie beenden. Oder eben dem Hund erlauben, den momentan einzig vorherrschenden Impuls auszuleben - ob mit einer Ersatzhandlung oder eben dem was er gerade will (weil man eh ein Hundespieldate hat) muss man selbst entscheiden.

    Ich setze bei Geri also an der Impulskontrolle an. Aushalten lernen. Frust ertragen. Ruhe bewahren. Aufmerksamkeit umschalten. Alles möglichst spielerisch und kleinschrittig. Er hat tolle Fortschritte gemacht, inzwischen wird er nur noch bei seinen Hundefreunden und läufigen Hündinnen so „wild“ und nicht bei jedem Caniden in der Nähe (er leckte damals auch gern die Wölfe auf dem Fernsehbildschilm ab...).

    Jetzt gehen wir den nächsten Schritt an - volle Aufmerksamkeit und Ansprechbarkeit gegenüber Frauchen, auch bei geliebten Freunden oder heißen Mädels. Aber mit 5 Monaten war das bei Geri noch nicht möglich. Da wurde ganz, ganz beharrlich und immer wieder einfach „Frust aushalten“ geübt. Und „Ruhe“. Jetzt ist er 10 Monate alt. Jetzt erwarte ich mehr. Impulskontrolle und Ruhe lernen, als leidenschaftliche Rakete? Das ist das härteste Training von allen.

    Ich hoffe, dass meine Erfahrungen mit Geri und seinem ähnlichen Verhalten dir etwas helfen können.

    Schließe mich allerdings den meisten Vorrednern an, und würde das Programm zumindest ein bisschen runterfahren. Es ist nämlich sehr schwer für einen Welpen oder Junghund, Impulskontrolle zu üben, wenn er seinen „Hirntreibstoff“ schon für andere Dinge verbraucht hat.

    Geri ist seit einer Woche offiziell ein „kleiner brauner Husky“!!! 🤪

    (...aber ein kleines Mädchen auf ihrem Schulweg fragte mich heute morgen: „ist das ein gemischter Wolf-Hund?“ und erklärte mir dann, dass sie neulich im Fernsehen eine Sendung über Wölfe gesehen hatte und seine Schnauze wie die der Wölfe aussieht... Vor ihr hat es noch keiner draußen so richtig eingeschätzt, er sieht auf den ersten Blick doch sehr schäferhundig aus, nach seiner Mama. Natürlich durfte sie Geri auch streicheln. Kinder sind manchmal viel aufmerksamer, gehen nicht vom Wahrscheinlichsten aus und treffen voll ins Schwarze).

    Hast du mit der neuen Trainerin gute Erfolge? Dann würde ich an deiner Stelle eher auf die Trainerin hören als auf die Leute auf dem Hundeplatz. Dein Hund, deine Entscheidung. Rassegerechte Beschäftigung und Auslastung - gut und schön, aber nicht jeder Hund ist dazu geboren, Hundesport zu machen, auch nicht wenn da ein DSH mitgemischt hat ;). Gerade bei den Hüti-Raketen ist Ruhe üben teilweise wichtiger als alles andere. Dein Gefühl sagt dir doch schon, dass du das jetzt richtig machst. Also weiter so 👍🏻

    Ich drücke die Daumen dass die Mali-Kennerin da weiterhelfen kann!

    Mir fallen übrigens zu dem Verhalten zwei Sachen ein. Zum einen die Pubertät. Er ist durch die Hormone schlechter in der Lage gelerntes umzusetzen, das heißt, er braucht eventuell etwas länger! Die Methoden schnell durchzuwechseln oder aversiv trainieren wäre nicht sinnvoll, beharrlich und ein „Ruhepol“ bleiben und viele Wiederholungen, am Anfang mit wenig Aufregfaktor und Ablenkung wären da meine Wahl. Außerdem würde ich den Freilauf etwas begrenzen, also momentan die Schlepp nicht loslassen. Er ist für sich selbst ja auch unberechenbar, da ist zusätzliche Sicherheit auch für ihn besser.

    Und das andere - meine Freki hat gern mal gepöbelt. Sie war kein Junghund. Aber ich habe mit ihr am besten damit Erfolg gehabt, positive Belohnung UND körpersprachliches Begrenzen/Zeigen/Führen zu kombinieren. Zur Not bedeutet es auch, den Hund per Geschirrgriff zu sichern und ihm Zeit zu geben, wieder vom Adrenalinrausch runterzukommen, wenn die Situation noch zu schwierig zum Bewältigen ist. Und als Belohnung halfen stark riechende Leckerlis, keine normalen Kekse. Trockenfisch und -fleisch, etwas mit Wild oder Pansen, ideal ist auch Leber (Leberwurst geht auch aber echtes Fleisch war bei Freki erfolgreicher), oder Käse. Etwas wirklich hochwertiges. Es muss die Nase beschäftigen, dann wird der Sichtreiz fremder Hund weniger wichtig.

    Die Ideen ersetzen aber nicht den Profi vor Ort natürlich 😬 also machst du das schon richtig! 👍🏻