Beiträge von FrekisSchwester

    Der Spitz, der hier empfohlen wurde, wäre bei mir in einer ähnlichen Situation vermutlich der Favorit, ABER! Spitze sind doch auch ziemlich misstrauisch. Sie sind aktiv und hoch intelligent und sensibel. So einfach zu erziehen finde ich sie nicht. Da finde ich den Labrador doch unkomplizierter. Und Bewegung und Beschäftigung brauchen Spitze ebenso sehr. Sie sind nur eher distanziert als distanzlos.

    Habe ich das richtig verstanden, dass sie vor allem abends Randale macht? Oder kommt sie insgesamt wenig zur Ruhe?


    Habt ihr die Möglichkeit, öfter in den Garten zu gehen, dafür für kürzere Phasen? Und im Garten auch ohne Üben mal Zeit verbringen?


    Bei meinen Junghunden - auch als die Welpen waren - hilft am meisten, ihnen etwas Freiheit zu bieten. Einfach Kind sein lassen. Raus in Garten und macht was ihr wollt (natürlich unter Aufsicht). Und dann nach ner Viertelstunde wieder rein und sofort „Ruhe“ üben. So habe ich bei meinem sehr temperamentvollen Schäfi-Mix gut Ruhe in den Alltag bringen können. Auch habe ich Spielzeug meist frei verfügbar da, und habe mit ihnen spielen damit geübt, damit sie wissen was sie damit anfangen können.

    Ich finde eigentlich schon, dass ein Labrador gut passen würde, aber sehe es auch so, dass da ein erwachsener Hund einfacher wäre für den Anfang. Klar, Labradors sind nicht die ruhigsten Vertreter - aber wenn sie viel mit ihren Besitzern erleben dürfen sind sie schon sehr lieb und brav, finde ich. Mein Labbi war drinnen ein ruhiges, schmusiges Engelchen und nur draußen blühte er zu seinem wilden Abenteuer-Ich auf (und ja, bei Fuß gehen sah er auch als tolles Abenteuer... und konnte durch Wälder rennen ohne je ein Tier zu hetzen... es war ein Traumhund). Da ihr mit dem Hund ja auch draußen viel machen wollt, finde ich persönlich einen Labbi für euch ideal. Man muss nur daran denken dass auch ein Labrador erzogen werden muss, und dass man die dieser Rasse oft so eigene Distanzlosigkeit etwas bremst.

    Es kommt auf sehr viele Umstände an, wie das dann abläuft. Allein die Rasse kann eine Auswirkung haben, der Charakter, die Vorerfahrungen, die Fitness der Rüden, der Hormonstatus... Wenn einer der Hunde Kommentkämpfe nie üben durfte und deswegen die Absicht misinterpretiert, kann es durchaus auch bei Rüden knallen. Oder wenn keiner aufgeben will, so dass der Kampf kein Ende findet.


    Der klassische Kommentkampf aber ist ohne ernsthafte Beschädigungsabsicht (es kommt durchaus zu Hämatomen, Kratzern etc., aber dies ist nicht Ziel der Tat). Je nach Typ/Charakter/etc. wird der eine Hund auch mit Fremdhunden ritualisierte Kommentkämpfe abhalten, während der andere alles, was sein Revier betritt, tatsächlich dem Erdboden gleich machen will.

    Zitat

    Junge Schäferhunde zeigen dasselbe Verhalten wie Wolfswelpen

    alle anderen Hundewelpen natürlich auch...

    Größtenteils, ja, oder zumindest so ähnlich. Aber teilweise ist es abgemilderter. Der kleine Kangal bei uns im Haus zeigt ein anderes, für Menschen verständlicheres Begrüßungsverhalten (Sitzen, Wedeln, Schnuppern, bei sehr geliebter Person am Anfang hochspringen - dies aber inzwischen abgewöhnt). Insgesamt ist die Mimik und Gestik etwas anders ? Ähnlich war es bei meinem Labbi in der Vergangenheit, zum Beispiel.

    Ich hatte 4 Schäferhunde und keiner hat mich während der Begrüßung beschwichtigt, weder als junger Hund noch als Erwachsener.

    Auch die beiden vorigen Dackel machten es nicht.

    Nur meine jetzige Hündin, da sie enorm unsicher war als ich sie mit 6 Monaten bekam.

    Das tut sie aber schon lange nicht mehr bei mir.

    Das finde ich spannend! Wie haben dich die Schäferhunde begrüßt? Hattest du sie vom Welpenalter an? Waren sie beim Begrüßungsverhalten eher so wie ich es bei meinem Kangal und Labbi beschrieben habe? Hast du mit ihnen ein bestimmtes Begrüßungsverhalten trainiert?

    Der freut sich bei dir nicht wenn er während des Schwanzwedelns die Ohren anlegt.

    Der beschwichtigt weil er unsicher ist.

    Daher ist das bei Besuch genauso wenig Freude.

    Junge Schäferhunde zeigen bei der Begrüßung ihrer Bezugsperson dasselbe Verhalten wie Wolfswelpen gegenüber den Eltern. Ich finde die Bezeichnung „greeting frenzy“ von Linda Case da sehr passend. Und ja, da ist viel Beschwichtigung und Unterwerfung dabei, aber auch viel Freude und Hoffnung auf gute Sachen ?

    Diese Einteilung ist auch gut nachvollziehbar! ??

    es gibt ja bereits eine Art Skala zu dem Thema von Dunbar...

    https://apdt.com/wp-content/up…dunbar-dog-bite-scale.pdf

    Ja, stimmt, gibt es ? mich interessiert aber auch wie die HH hier im Forum es selbst aus ihrer Sicht definieren, weil es ja auch subjektiv erlebt wird. Danke für den Link ??


    Murmelchen - das ist aus meiner Sicht ein klarer Biss ? Ein Schnappen mit kleinen Kratzern (Dunbar Skala Stufe 2) ist das auf jeden Fall nicht mehr. Das hat bestimmt wehgetan, du Arme ?

    Ich finde Hunde-Senioren super. Will meine Große auf keinen Fall missen. Aber ich habe, bevor ich sie übernahm (sie war erst als Pflegehund bei mir, weil ihre eigentliche Vermittlung nicht geklappt hat), genau durchgerechnet, ob ich sie mir finanziell auch leisten kann - da die Tierarztkosten für einen älteren Hund in der Regel etwas höher sind. Und man muss auch mit Krankheiten, Schwächen etc. durch das Alter umgehen können. Dafür hat man aber einen erfahrenen und vielleicht sogar weisen Hund. Der genauso süß und toll sein kann wie ein junger.

    Dann meinen wir da was Unterschiedliches. Aber letztlich wurscht, auch das sind ja alles nur menschliche Erklärungsversuche dessen, was zu beobachten ist.


    Letztlich ist natürlich rein körperlich bedingt beim Kampf ein Rausch im Spiel, wenn Du das meinst. Auch beim zielgerichteten Töten.


    Der Unterschied liegt für mich darin, ob der Hund noch kommuniziert oder nicht.

    Ich finde das ein gutes Unterscheidungskriterium ??


    Leylamososa - Zuschnappen als Zwischenstufe sehe ich auch als möglich an. Passt auch in die Idee des Kontinuums vom Schnappen zum Beißen.

    Phonhaus - ich finde deine Beschreibung als Eskalation sehr schön! Man kann das auf jeden Fall so sehen.


    Ich finde jedoch, dass Tötungsabsicht und Verletzungsabsicht beide im „Tunnel“ geschehen, jedoch wiederum unterschiedlich motiviert sind.


    Verletzen kann ja zum Vertreiben oder aus Konkurrenz geschehen - und nicht nur als Abwehr sondern auch als Angriff. Wenn ein Hund dem anderen die Ressourcen abnehmen möchte und Drohen nicht reicht, kann das durchaus vorkommen. Das Töten des Anderen ist dabei nicht notwendig, aber rauschhaft/tunnelartig wirkt es schon teilweise.