Beiträge von FrekisSchwester

    deine Hündin war als Welpe da vielleicht gechillter als viele ihrer Rassegenossen?

    sie war nicht Dauer-gechillt. Sie war voller Energie und immer voll da, wenn was passierte und voller Arbeitslust, verspielt und erkundungsfreudig. Aber sie hat es angenommen, wenn nichts passierte. Das kenne ich von meinen Shelties und Aussies anders. Alle weniger fokussiert, dafür aber nicht so leicht "abzuschalten". Aber ja, keine Ahnung, ob Enya da eine Ausnahme ist :ka:. Ich habe es für einen Arbeitshund eher logisch gefunden, dass der so ist

    Ist auch logisch, aber ich dachte es wäre zu einem großen Teil auch Erziehung... ?‍♀️ Ich habe Geri ja von einem ehemaligen DSH-Züchter (Leistungszucht), und er bat mich ihm schon früh Ruhe halten beizubringen, weil Geris Mutter ebenfalls auf der Leistungslinie stammt (aber nicht seine Zucht, er macht es länger nicht mehr) und bei diesen Schäferhunden eben oft so viel Arbeitseifer und Mitmachmentalität da ist, dass sie sich selbst leicht überfordern im Welpenalter. Das mit dem Energielevel und Go-Go-Go habe ich dann gelesen als ich da nachforschen wollte.

    Ein BC oder DSH aus der LZ wird vielleicht eher richtig Ruhe lernen müssen, da viel Energie und Go-Go-Go-Einstellung auch genetisch bedingt sind.

    zwar etwas OT, aber finde ich noch nicht mal. Mein Border konnte extrem früh zwischen "es passiert etwas" und "es passiert genau nichts" unterscheiden. Super hochzupushen, begeisterungsfähig und sehr früh schon sehr fokussiert und in einem trubeligen Haushalt in der Stadt, da denk ich mal lieber nicht drüber nach :ugly:. Aber sie war neben meiner Berner Sennen-Mix Hündin Lucy der gechillteste Welpe, den ich je hatte. Halt wenn sonst nichts passiert ist (und das ist in meinem Alltag meist der Fall). Quasi so An-Aus-Schalter mit Lieferung. Finde ich für Arbeitshunde auch nicht ungewöhnlich. Ist heut noch so mit nun knapp einem Jahr. Ruhe lernen musste sie nicht, war einfach nur, was auf sie einprasselte oder ob sie irgendwo ein Spiel oder eine Aufgabe sah. Ich fand und finde sie da extrem einfach.

    Zum eigentlichen Thema: hier ist noch kein Welpe über 9 Wochen eingezogen (von 7 Welpen in meinem Erwachsenenalter). Wirklich Nachteile hab ich da nie gesehen, aber halt auch den Vergleich nicht. Ich hab sie immer gerne früh hier :smile:, aber mag auch Welpen sehr und begleite sie gerne früh (auch wenn es natürlich schön ist, wenn man dann mehr mit ihnen machen kann. Aber auch die erste Zeit des total unbedarften und alles ist neu und aufregend und zusammen über die Welt staunen... ich mag es einfach)

    Mein DSH-Mix hat auch einen „Ausschalter“, es gibt sie, die Hütehunde (und -Mixe), die gut Ruhe können bzw. es schon sehr früh lernen. Das mit dem Ruhe-Lernen bei BCs kommt bei mir als Info ursprünglich von ner Schäferin mit BCs die an der Herde arbeiten, in meinem erweiterten Bekanntenkreis, das bei den LZ-Schäfis eher aus Internetrecherche. Wenn du magst such ich die Quellen raus. Leider hatte ich selber noch nie einen BC und auch keinen „reinen“ DSH (meiner ist mit TWH gemixt, der aber ähnlich Arbeitshund ist vom Wesen), so dass ich nicht aus persönlicher Erfahrung reden kann, aber - deine Hündin war als Welpe da vielleicht gechillter als viele ihrer Rassegenossen?

    Außer das keine Ruhe finden, find ich es normal mit den 13.

    Und das mit der Ruhe ist wohl eher Wesensart denk ich, Luthiens Welpen haben schon unter 8wochen bei der Züchterin von selber Ruhe gefunden im Trubel und mussten das nicht extra lernen. Und da ist wirklich immer viel los, viele Hunde viel Besuch usw...

    Ich finde dieses Ruhe lernen eh komisch, ich denke ein wesensfester Hund müsste das von selber mitbringen und nicht extra lernen, wenn er von seiner neuen Familie nicht extra hochgerutscht und Kirre gemacht wird.

    Es kommt etwas auf die Veranlagung und Temperament an. Ein BC oder DSH aus der LZ wird vielleicht eher richtig Ruhe lernen müssen, da viel Energie und Go-Go-Go-Einstellung auch genetisch bedingt sind. Bei Begleithundrassen wird möglicherweise weniger Anleitung notwendig sein. Es wurde ja züchterisch auf spezielle Eigenschaften hingearbeitet.

    Motivation meines Mannes für unseren HSH: er ist Gewichtheber und wiegt über 100kg - und wollte einen Hund, der nicht zerbricht, wenn er mit ihm kuschelt. Unsere Freki ist nämlich eine zarte alte Dame und mag nicht doll gekrault usw. werden weil sie schon Wehwehchen hat. Da er zudem viel Erfahrung mit großen Schutzhunden hat (seine Lieblingsrasse ist Dobermann, er hatte früher welche), fand er es spannend, einen HSH zu erleben, weil sie ähnlich und doch anders sind.

    Meine Motivation für unseren Kangal: es sollte bloß kein Kaukase sein, wenn HSH dann etwas menschenfreundlicheres.

    Die Eltern (und auch andere Vorfahren unseres Garmr in Deutschland) sind beides Arbeitshunde mit Familienanschluss, aber nicht an der Herde, sondern in der Grundstücksbewachung. Ob dies den Kleinen eher dafür prädestiniert, mit einer simplen Wachhundaufgabe plus Familienhunddasein zufrieden zu sein, kann man aber nicht eindeutig sagen. Ich gehe davon aus, dass man zusätzlich eine interessante Beschäftigung für ihn finden muss, das wird auf jeden Fall eine Herausforderung. Seine Eltern sind beide super drauf, wesensfest und menschenfreundlich, insofern gibt es Hoffnung.

    Aber es hat bei dir mit einer Spielverbeugung angefangen? Bei deiner Freundin macht er das anders?

    Bei mir mit einer Spielverbeugung, bei meiner Freundin wechselt das zwischen Spielverbeugung und Anspringen. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass hier direkt zwingend Aggression im Spiel ist, das Erregungslevel ist mir aber auf jeden Fall deutlich zu hoch und kann vermutlich schnell kippen. Das hat für mich nichts mit Spiel zu tun, sondern ist vermutlich eher eine Übersprunghandlung aufgrund von Stress, weil er in dem Moment etwas bestimmtes nicht machen möchte. (In diesem Fall ruhig auf seiner Decke liegen bis es Futter gibt)

    In Zukunft werde ich diese Situation mit sofortigem Aufmerksamkeitsenzug "bestrafen" und das Kommando 1-2 Minuten in Ruhe und mit Keksunterstützung versuchen umzusetzen. Mal schauen wie es läuft.

    Ja, denke auch dass das keine Aggression in dem klassischen Sinne ist - er versucht es euch mithilfe der Spielverbeugung zu zeigen. Es ist sehr grobes Spiel, da ein zu hohes Erregungslevel vorliegt, und könnte in Aggression kippen. Klingt für mich richtig interpretiert! ?? In dem Fall ist Weggehen korrekt, da kein Angriff vorliegt - er will eure Aufmerksamkeit weil er innerlich unruhig ist. Das ist kein Vertreiben wollen. Ich hatte am Anfang gedacht, er würde deine Freundin bei der Heimkehr ohne Spielsignale „angreifen“. Wenn Spielsignale vorliegen ist die Lage etwas anders.

    Man soll dem Tag nicht vor dem Abend loben oder wie war das... Grade das Verhalten zum ersten Mal selbst erlebt. Es passiert definitiv aus einer erhöhten Erregungslage raus. Grade war es nach der Gassi-Runde, er sollte danach noch eine halbe Stunde ruhen, bevor es fressen gibt. Emil war der Meinung, dass es jetzt sofort fressen gibt. Wir haben versucht das auszudiskutieren, woraufhin er in eine Art "Playbow" geht, wild mit dem Schwanz wedelt und anfängt mich anzukläffen. Lasse ich mich auf diese Eskalation ein, wird wie von der Tarantel gestochen rumgerannt und in alles in Reichweite "geschnappt".

    Was gut funktioniert hat: Mit stoischer Ruhe auf die Situation reagieren, notfalls kurz den Raum verlassen. Nach 1-2 Minuten wiederkommen und ruhiges Sitz und Platz machen lassen. Zwei, drei Kekse später war die Situation aufgelöst und Hund und Besitzer ruhig.

    Was ich gelernt habe: Lieber auf Deeskalation setzen, anstatt jeden Punkt bis aufs Letzte ausdiskutieren zu müssen. Immerhin habe ich den längeren Hebel... und die Kekse.

    Aber es hat bei dir mit einer Spielverbeugung angefangen? Bei deiner Freundin macht er das anders?

    Edit: und ja, soll man nicht ? Ich noch heute: ach bei Garmr ist es eine Sache, aber mein Musterknabe Geri hat noch keine Pubertätsanzeichen... Geri heute: Jaulkonzert und totale Kopflosigkeitsanfälle beim Spaziergang statt seiner inzwischen normalen Leinenführigkeit ? Ich lobe den Tag nie wieder über den Abend ?

    Ich denke er nimmt dich dann wohl ernster, weil du deutlicher korrigierst und konsequenter bist (manchmal ist es einfach nur eine tiefere Stimme, die da Wunder wirkt, muss also nicht am Verhalten deiner Freundin liegen). Wenn deine Freundin da auch etwas „direkter“ wird klappt es bestimmt ?? Ansonsten klingt es ja auch gut bei euch, und eben nach normaler Pubertät ?

    Und ja, die können unglaublich viele Haare verlieren... Ich könnte aus Garmrs verlorenem Unterfell einen zweiten Kangalwelpen bauen. Und der langhaarigste hier, Geri (seine Mama ist ein Altdeutscher Schäferhund, also Langstockhaar), verliert am wenigsten Fell ? Die Haarlänge sagt nichts aus ?

    Meine sind im Fellwechsel. Alle. Viel zu früh, aber daran ist das bei uns für die Jahreszeit warme Wetter schuld. Vielleicht liegt der Haarverlust bei ihm deshalb vor? Würde wenn ihr euch unsicher seid aber auch TA fragen.

    Der Rest... Also Wand, Schuhe etc.... normal für Pubertät, soweit ich weiß. Hormone spielen ja verrückt.

    Ich würde bei seinen „Angriffen“ auf die Freundin durchaus auch physisch eingreifen, nicht nur weggehen. Also ihn wegschieben, runter schieben wenn er hochspringt, etc. (OHNE ihm wehzutun, versteht sich). Verbale Korrektur ist für ihn wahrscheinlich momentan schwieriger zu verstehen und zu befolgen, wenn er hormonell so durcheinander ist.

    Findet die Freundin es süß, wenn er hochspringt? Hat sie ihn dafür belohnt? Unbewusst oder bewusst?

    Mich wundert die Kombination mit Bellen/Knurren/Jacke Beißen etwas. Verzweiflung über allein gelassen werden und Freude übers Wiederkommen würden normalerweise unterwürfiger gezeigt werden (er würde vielleicht versuchen hochzuspringen und sie zu belecken aber nicht Knurren dabei... kenne ich so in der Kombination halt nicht als Freude/Vermissen/Verunsicherung etc.); außerdem ist er ja auch nicht allein sondern bei dir.

    Könnte natürlich auch eine sehr grobe Spielaufforderung sein; wie ist seine Körpersprache dabei?

    Oder hat sie seit ein paar Tagen einen neuen Job und riecht anders als vorher?

    Aber egal warum das so ist, ich würde es an eurer Stelle nicht zulassen, dass er das macht.

    Kausnacks für die er länger braucht würde ich erst geben, wenn er sich im Bezug auf die Ressourcen etwas entspannt hat... Oder aber ihm die auf einem Platz geben, an dem er sich sicher fühlt und nicht glaubt, man nimmt es ihm gleich weg (Körbchen etc., abseits, wo ihr auch nicht oft lang lauft). Er soll nicht lernen, dass er euch mit „Knurren“ erfolgreich von seiner Beute abhalten muss.

    Ich fand da deinen Ansatz mit Futter portionsweise in den Napf nachschütten wirklich gut, denke wenn ihr das weiter so macht lernt er auch, dass ihr ihm nix wegnehmen wollt.

    Was ich noch anmerken möchte: anspringen und anbeißen der Freundin ist nicht so gut. Ich würde es an deiner Stelle unterbinden und es ihm ganz abgewöhnen. Deine Freundin scheint ihm nicht selbst Grenzen setzen zu können (sonst würde er sich nicht so verhalten wenn sie heim kommt). Also bitte mach du es, bevor es zu unangenehmen Situationen zwischen den Beiden kommt. Haben wir bei Garmr und Geri auch gemacht, ihnen das Anspringen verbieten, und bleiben auch dabei.

    Daran haben wir auch schon gedacht. Er nimmt mich auf jeden Fall ernster. Ich möchte aber natürlich Ihre Autorität nicht untergraben. Ist es nicht sinnvoller, wenn sie diese Situation selbst mit ihm klärt und sich lernt durchzusetzen? Wenn er im "Modus" ist, bringen von ihrer Seite auch Abbruchkommandos nichts. Wenn ich dabei bin, reicht ein kurzes, klares Nein von mir und er hört DIREKT auf. Bei mir zeigt er dieses Verhalten überhaupt nicht.

    Klar wäre es besser, wenn sie sich durchsetzt. Aber wenn sie es bisher nicht geschafft hat, braucht sie deine Unterstützung. Hunde gehen mit verschiedenen Familienmitgliedern unterschiedlich um, es kann sein dass Emil sie einfach nicht als zweites „Elterntier“ anerkennt sondern als halbe Fremde sieht oder als sich untergeordnet (ich vermute ersteres, denn wahrscheinlich kümmerst du dich vorrangig um Emil, oder?). Ich würde sie bei ihren Abbruchsignalen unterstützen - tatsächlich physisch, statt selbst den Befehl zu sagen, also dazwischen gehen. Emil erstmal zeigen, dass die Freundin „deins“ ist und er sie nicht anzugehen hat egal in welcher Art. Später kann sie dann mit ihm trainieren und sich die Autorität erarbeiten. Außerdem sollte sie immer Leckerlis mitnehmen, und wenn er NICHT hochspringt/beißt/knurrt immer schnell einen davon in den Hund. Damit er merkt was das Richtige ist (also welches Verhalten erwünscht ist und belohnt wird). Sie könnte ihn auch mal füttern (so wie du das gemacht hast z.B. mit Futter in die Schüssel nachkippen oder direkt aus der Hand füttern).

    Wenn er frisst und du in die Nähe kommst ist er bestimmt auch entspannter als bei ihr, oder?