Zum Thema "Aufwachsen im Shelter":
Donna war auch immer angeknipst, völlig hektisch und kam kaum zur Ruhe, als wir sie bekommen haben.
Bei ihr lag es ( neben des Transportstresses) daran, dass in so einem Zwinger niemals! Ruhe herrscht. Die Hunde sind in Gemeinschaftszwingern, oft in ungünstigen Gegenden, an der Autobahn oder im Gewerbegebiet.
Da ist es laut, ständiges Gebelle und eben evtl auch Autolärm etc.
Nachts kann der Hund nicht ruhig durch schlafen, denn eventuell wird er Nachts von einem anderen Hund von seinem Platz verjagt.
Man muss sich das vielleicht so vorstellen wie beim Menschen in einem Obdachlosenasyl.
Ein Welpe muss einerseits kämpfen lernen, denn wenn er sich unterbuttern lässt, bekommt er eben weniger zu essen oder wird gemobbt. Donna hat die Hundesprache dort perfekt gelernt, und auch gelernt, wie man sich andere Hunde von Leib hält. Und sie hat gelernt, ihr Futter zu verteidigen.
Wenn ein älterer Hund dich als Welpen nicht mag, hast du im Zwinger keine große Chance weg zu kommen, da musst du alle Register der Hundesprache ziehen.
Deshalb glaube ich eigentlich nicht, dass Holly später so immense Probleme mit anderen Hunden bekommen wird. Sie hatte ja Umgang mit anderen Hunden in ihrer Prägephase.
Eine andere Sache ist, dass solche Hunde natürlich kein künstliches Spielzeug kennen und sich den ganzen Tag selbst beschäftigen: miteinander, aber auch mit Gegenständen oder Ähnlichem.
Donna als typischer BC hatte sich aufs Fliegen fangen und aufs Lichtpunkte jagen kapriziert. Das tut sie heute teilweise noch, wenn sie sich langweilt oder gestresst ist.
Holly klebt wahrscheinlich gerade so an ihren Menschen, damit sie Schutz hat und überlebt. Sie weiß ja nicht, ob sie dort bleibt oder was für Gefahren ihr drohen könnten.
Bleibt ruhig, gelassen, konsequent und liebevoll. Dann werdet ihr das schon schaffen! 