Beiträge von Frau+Hund

    Meinst du es ist einfacher, einen Rassehund vom Züchter zu bekommen am Ende? Ich habe gedacht, so einen "Wald und Wiesen Mischhund" könnte man recht einfach bekommen.

    Bei uns ist es tatsächlich so, auch schon vor Corona. Ein Hund aus dem Tierschutz es total in Mode, und natürlich möchten alle die mittelgroßen unkomplizierten Tiere.

    Wenn du einen erwachsenen Hund möchtest, ist die Frage ob Rassehund oder Mischling eigentlich egal. Aber du solltest ihn auf jeden Fall in Ruhe kennen lernen können, denn egal ob von privat, Tierheim oder Tierschutzorganisation, es gibt immer Menschen mit rosa Brille, oder die denken, Hauptsache vermitteln.

    Ich würde mir in so einem Fall einen erfahrenen Hundehalter oder eine Trainerin mitnehmen und den Hund In verschiedener Umgebung, draußen und drinnen kennen lernen.

    Einen unkomplizierten Mischling aus dem Tierschutz zu bekommen, ist gerade nicht einfach. In unserem Tierheim werden solche Hunde innerhalb weniger Tage vermittelt, wenn sie es überhaupt auf die Homepage schaffen. Selbst alte Hunde von 13,14 Jahren finden ganz schnell neue Besitzer. Da brauchst du sicher Geduld. Sich als Gassigänge in Ruhe um zu schauen macht Sinn.

    Bei den Rassenhunden könntest du dir einmal den deutschen Pinscher oder den Zwergpinscher anschauen. Das sind kernige Hunde, die begeistern mit dir wandern werden. Und zumindest der Zwergpinscher hat weniger Jagdtrieb als ein JRTerrier - beinähnlicher Größe. Wandern mit Hund macht halt mehr Spaß, wenn der Hund frei laufen kann.

    Mein erster Hund war übrigens ein Mischling aus Zwergpinscher und Pappillon, so etwas über 30 cm Schulterhöhe, und der hat auch unsere Trekking Touren durch die norwegischen Berge problemlos mitgemacht.

    Zu der Krankenversicherung:

    Schau einfach mal in Ruhe auf deine Rücklagen. Wenn das ausreicht, um auch mal ein paar 1000 € im Jahr für den Hund zu bezahlen, zahlst du bei einer Versicherung im Durchschnitt drauf. Das muss so sein, schließlich müssen die Anbieter auch ihre Kosten decken und Gewinn soll da auch noch bei rausspringen.

    Hast du die Rücklagen nicht, brauchst du die Versicherung. Dann sicherst du schlicht das Risiko ab, dass die Tierarztkosten deine Ersparnisse überfordern. Und für diese Sicherheit zahlst du natürlich zusätzlich.

    Ehrlich gesagt, auf das Risiko hin würde ich keinen Hund anschaffen.

    Sprecht erst mit euren Arbeitgebern:

    Dürft ihr den Hund mit ins Büro bringen?

    Könnt ihr dauerhaft zumindest teilweise Home-Office verhandeln? (Die Chancen dafür stehen im Moment gut)

    Ansonsten bleibt nur, eine Betreuungsmöglichkeit zu suchen. Gibt es Eltern, Verwandte, die das übernehmen würden? Wäre auch eine Hundetagesstätte drin?

    Klärt das vorher, dann ist die Freude am neuen Familienmitglied ungetrübt.

    Das damals vor allem um den Kontakt zu anderen Hunden und die Möglichkeiten auf einem Hundeplatz, mit Verstecken, Hürden, und allen möglichen anderen Dingen. Und einem Trainer, der Ideen hat, wie man einen jungen Hund da so langsam ran führt.

    Die Grunderziehung hätte ich, wie bei meinem ersten Hund, wohl auch alleine hinbekommen.

    Also bei uns dauerten die Junghundkurse immer 1 Stunde in der Woche. Welpenspielen war zweimal wöchentlich 1 Stunde. Das hat mein Hund in jedem Alter gut durchgehalten.

    Ich bin möglichst lange mit meinem Hund zum Welpenspielen gegangen, weil er sonst keinen Kontakt zu Welpen oder Junghunden hatte. So bis sechs Monate. In die Hundeschule gehe ich jetzt, zehn Jahre später, immer noch. Heute heißt das Beschäftigung und Agilität. Und hoffentlich darf ich bald wieder hin.

    Ich finde, du machst das gut. 10 Stunden allein bleiben ist ja wirklich keine Option. Bis zum Juni würde ich versuchen, den Sitter so oft wie möglich zu treffen und den Hund auch immer mal wieder für ein paar Stunden dort zu lassen. Natürlich gewöhnt sich Hunde daran.

    Über Nacht dortbleiben ist ja auch eine große Herausforderung, kein Wunder, dass er da gejault hat. Wenn der Hund erst einmal weiß, wie lange er immer dort bleibt, wird er das akzeptieren.

    Wenn du Glück hast, ist ja auch für dich bald Home-Office eine Option.

    Ich habe heute seit längerem mal wieder eine merkwürdige Mischung getroffen: Mops mal Shiba Inu.

    Die Hündin schaut aus wie die ursprünglichen Shibas ausschauten, bevor man sie zu plüschigen Teddybären züchtet: wunderschön, schlank und gut proportioniert. Vom Mops ist da gar nichts zu sehen.

    Als ich die jungen Besitzerinnen vorsichtig fragte, ob der Hund schwierig sei (ich kenne nur einen Shiba näher, der geht immer mit seinen Leuten gemeinsam los und kommt nie mit Ihnen gemeinsam nach Hause…), da waren sie ganz überrascht: Nein, die Hündin ist freundlich zu Hunden und neutral zu Menschen, sie gehorcht und läuft immer frei. Völlig unkompliziert!

    Da ist bei der Mischung der Gene wirklich eine unwahrscheinliche Kombination entstanden.

    Ansonsten lief Verhaltensstörung eben unter "überzüchtet" - ein schönes Beispiel ist da Percival, der ständig durchdrehende Collie der Familie Thomas Mann, der wegen seiner "Anfälle" dann auch irgendwann erschossen wurde. Und durch einen Bauernhof-Mix aus dem Sommerurlaub ersetzt.

    Eine kleine Ehrenrettung für Thomas Mann:

    Der Colli Motz, der hier vermutlich gemeint ist, wurde "im Alter aufgrund einer unheilbaren und quälenden Hauterkrankung" erschossen, nicht wegen seiner Verhaltensstörungen (er drehte sich auf Spaziergängen jaulend und kreischend im Kreis).

    Perceval war seine literarische Reinkarnation im Roman "Königliche Hoheit".

    Hunde wurden in der Familie Mann sehr geschätzt und - wenn nötig - aufwendig medizinisch betreut.