Beiträge von alsatian_00

    Klar quasi grenzenlos ist Mist. Wie das andere Extrem halt auch.

    Ja genau. Weder das eine, noch das andere Extrem ist wirklich gut. Wie immer gilt das Mittelmass auf den Hund angepasst.

    Aber stell dir vor wie das jetzt bei einem Hund rausgekommen wäre, der nicht so "weich" ist wie meiner. Darum habe ich auch den Beitrag so detailliert und ausdrücklich geschrieben, weil man sich ja oft fragt warum diese Hunde anders sind und warum sie mehr Einschränkungen brauchen. Solche Fehler die ich gemacht habe, wirken sich auch auf die weicheren Linien unter den Gebrauchshunden aus.

    Innerhalb eines vorgegebenen Rahmens kann der Hund ja dann trotzdem "seine" Entscheidungen treffen, aber halt nicht ausserhalb dieser gesteckten Grenzen. Und ich denke innerhalb dieses Rahmens ist dann durchaus Kreativität gefragt und auch Charakter. So erlebe ich zumindest fast alle Gebrauchshundehalter. Der Hund hat seine Freiheiten und darf auch Entscheidungen fällen, aber eben ausschliesslich in diesem vom Halter abgsteckten Rahmen.

    Auch der kleine Arschkopf durfte entscheiden, auch als Welpe und Junghund. Es gab dann einfach eine Reaktion von mir (ja auch Kekse/Beute, wenn die Entscheidung passend war). Ich teste gewisse Situationen sogar immer wieder um zu schauen, ob der Aufbau fuer xyz Fruechte traegt.

    Ja, ich glaub du verstehst mich bisschen falsch.

    Ich meine, ich hab mir viel reinreden lassen von x Fremden. Mal so, mal so. Passende Reaktionen auf Entscheidungen von mir, die nicht so gut waren, gab es halt auch nicht so richtig. Mir fällts heute einfacher ihm klarzumachen, das er etwas nicht darf, als früher. Ist halt die Erfahrung die man so macht.

    Mein Beitrag soll weder aggro noch "auf hohem Ross", noch sonst was rüberkommen. Und auch nicht dazu animieren den Hund komplett einzuschränken und ihn abhängig von sich selber zu machen. Ich hoffe jetzt mal, dass der Beitrag nicht falsch verstanden wird. Aber so was kommt halt raus, wenn der Hund zu viel oder alles entscheiden darf. Das weisst du ja als Züchterin und langjährige Hundesportlerin mit deiner Erfahrung ja auch und bestimmt auch ein bisschen schmerzhafter, als ich. Im Tierheim hocken ja auch nicht einfach so viele Malinois, die auffällig sind...

    Er wäre einfacher geworden, wenn ich ihm von Anfang an Entscheidungsfreiheiten genommen hätte, wo er einfach keine hätte treffen sollen. So wie du halt:

    Ok, das laeuft hier komplett anders. Grundlegende Dinge klaer ich sofort (bzw. nach wenigen Tagen), weil ich absolut keine Lust habe das mit einem 2-jaehrigen Mali zu klaeren.

    Hab ich halt verkackt und musste es einem 1.5 (oder wars 2 Jahre, keine Ahnung mehr) Jährigen klären.

    :???: Bedeutet im Umkehrschluss ohne Selbstbewusstsein waer er einfacher?

    Keine Ahnung, aber ich will nur selbstbewusste Hunde :ka:

    Nee, das ist nicht das was ich sagen wollte.

    Aber ich bin auch zu sonntags-faul um da jetzt mehr zu erklären, noda_flake kennt uns ja auch und ich denke sie weiss schon was ich damit ausdrücken will. Ich will keinen unsicheren Hund. Aber ein bisschen weniger "ich bin der Beste und der allergrösste und du hast mir hier gar nix zu sagen"-jeden Tag wäre cool.

    Ich mein, mit meiner jetzigen Erfahrung wärs auch anders rausgekommen. Hätte mir 2 Jahre Arbeit erspart aber gut. Für uns funktioniert es jetzt. Ich werd auch sicher nicht beim nächsten Hund alles einschränken was mir in den Sinn kommt. Aber enger führen bestimmt.

    nehmen wir an, ich gebe meinem Hund viele Freiheiten. Irgendwann entwickelt es sich doof, ich will die Freiheit wieder eingrenzen, weils vielleicht doch ungut werden könnte. Ein Hund, dessen Selbstbewusstsein ich gut gefördert habe und der Konflikte gern nach vorn klären will, wird mir da schneller mal seine 42 Argumente zeigen, dass er seine eigenen Entscheidungen treffen will.

    Das ist etwas was mich wirklich irritiert, das immer so getan wird als ob jeder SH/Mali oder was auch immer, jedes Kind frisst wenn man ihm nicht jede, aber wirklich jede Entscheidung abnimmt. Das ist doch einfach nicht so, oder?

    Hallo, ich bin alsatian und ich habe meinem Hund zu viele Freiheiten / Entscheidungen gelassen.

    Mein DSH gehört nicht zu der schärferen Sorte. Er ist eigentlich noch ziemlich sozial. Er hat noch nie Ansätze gemacht, einen Menschen beissen zu wollen. Hunde schon. Ich habe ihm die ersten 1.5 Jahre zu viele Entscheidungen gelassen und zu viele Freiheiten, ich habe kaum Grenzen gesetzt, weil ich "nicht den Hund einschränken wollte", weil ich "Angst hatte unsere Beziehung zu schädigen", weil ich unsicher war. Rückblickend würde ich mich am liebsten an den Schultern packen und mich einmal kräftig durchschütteln mit den Worten: Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?!

    Ares ist sehr selbstbewusst und sehr stur (dieser Hund hält sich wsl. für den Grössten), weil er einerseits mit seiner Genetik sich durchzusetzen versucht, andererseits, weil er oft Erfolg damit hatte aufgrund meiner Inkosequenz und meinem:"Du darfst entscheiden, ist oke, du willst nicht da liegen? Oke kein Problem". Er durfte Entscheidungen treffen, die als Gebrauchshund auch für die Sorte HZ einfach nicht vertretbar ist. Ein sturer Hund macht einfach auf Dauer keinen Spass und ist eine emotionale Herausforderung.

    Der erste Satz meines Züchters war: Lass den Hund niemals entscheiden.

    Ich hätte dies genau so wörtlich nehmen sollen.

    Du hast mit so einem Hund später so verdammt viele Diskussionen. Jede Angelegenheit ist eine Diskussion, ein Hinterfragen, ein "ich kann doch mal...", ein "gilt's heute immer noch?" - dieser Hund stellt mich, auch wenn ich mittlerweile sehr genau weiss wo mein Platz und wo sein Platz ist, jeden Tag infrage. Absolut und wirklich jeden Tag und bei jeder Entscheidung versucht er, sich doch durchzusetzen. Das geht vom simplen "du darfst nicht an der Leine ziehen" bis zum:"Dieser Welpe ist so kacke, ich find ihn so kacke, ich will ihn am liebsten totmobben!"

    Der Grund, warum ich ihn mit Welpen zusammen lassen kann ist lediglich, weil wir hart und lang daran gearbeitet haben, das ICH diejenige bin, die entscheidet und das. Und zwar in vielen Belangen. Wo er als Hund einfach NIX an Freiheiten verloren hat. Und dennoch versucht er es immer wieder, sich durchzusetzen. Das Mass an Souveränität das man braucht und einem abverlangt wird, um diesem Hund klar zu machen dass die Regeln immer noch gelten...tbh, ich finde andere Hunde, DSH, Malis die "nur" pöbeln und ein bisschen Radau machen, mittlerweile einfacher, als mein Hund hier.

    Banales Beispiel:

    Er darf nicht als erster aus der Tür.

    Für viele komplett unverständlich. Altmodisch. Für mich wichtig, denn er will Kontrolle. Das ist seine Genetik. Das erste, was dieser Hund macht wenn er rauskommt ist, alles abzuchecken und zu scannen. Wir haben nie das Problem, das er den Nachbarn stellt, wenn ich zuerst rausgehe. Aber immer, wenn er zuerst aus der Tür ist.

    Es hat Monate gedauert, um mit diesem Hund eine gemeinsame Sprache zu finden. Dadurch, dass er so selbstbewusst und stur geworden ist, haben auch andere, sehr Erfahrene (zb mein Züchter!) Mühe mit ihm. Er setzt nichtmal seine Zähne ein. Er findet einfach fvck off und macht gar nichts.

    Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die den Hund abhängig von sich machen wollen. Ich kann ihn nicht in seinem Charakter ändern, ich muss mich dem arrangieren was ich mir selber erschaffen habe. Aber beim nächsten Welpen werden da die Weichen von Anfang an klar und deutlich gestellt und enge Grenzen gesteckt. 'Frech und selbstbewusst' ist bei einem Gebrauchshund einfach was anderes, als bei einem Begleithund.

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    Das Popohaar ist weich und gepflegt kurz geschoren. Man hat also immer nen fantastischen Ausblick aufs Poloch :see_no_evil_monkey:

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    Ach, DESWEGEN wurde dir das geraten! :nerd_face: Jaja, DANN musst du den Hund natürlich unbedingt neben oder hinter dir laufen lassen. Das waren gute, puritanische Hundetrainer, die sich der schrecklichen Folgen bewusst waren, die auftreten, wenn man dieses obszöne Körperteil betrachtet!
    Musst zu sofort umsetzen, ganz dringend. Direkt beim Morgengassi morgen! Sonst passieren schlimme Dinge und Höllenfeuer und so. :smiling_face_with_horns:

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    Hört mal auf man, ich will endlich schlafen.

    xD

    Hast du keinen Rechtsschutz bei dem du das prüfen lassen kannst?

    Ich glaube genau darum geht es ihr - Trainer und Halter die es eben genau so nicht machen, sondern dauerhaft Deckeln, ständig kontrollieren und unverhältnismäßig strafen. Und diese Hunde empfinde ich ebenfalls als „gehemmt“.

    Dann stimmt aber generell etwas nicht und die Diskussion erübrigt sich dann ja, weil hier im DF - wie man hier lesen kann - niemand den Hund ständig straft, deckelt und kontrolliert.

    Gerade bei dem Thema "Strafe" muss man, finde ich, einfach das nötige Selbstbewusstsein haben, der Typ dafür sein und es auch ernst meinen. Idealerweise ist die Strafe einmal heftig genug das sie sich in den Schädel des Hundes brennt und es kommt gar nie zu einer Diskussion bzw. Spirale. Alles andere ist wischiwaschi.

    Edit: Ich kenne auch zwei Leute die ihren Hund ständig strafen (wo man einfach nur so zuschauen kann: :verzweifelt: ). Die Hunde (sind Schäfer) sind aber alles andere als gehemmt. Sie sind einfach abgestumpft und machen ihr eigenes Ding.

    Das war ja genau meine Frage. Ob es Hunde gibt, wie deine, die eben dennoch ihre Witzigkeiten und Frechheiten behalten etc.... oder ob das das eben doch irgendwie verloren geht.

    :winken:

    Hier.

    Ich denke das ist sehr abhängig davon, wie fest der Halter den Hund eh schon einschränkt und kontrolliert. Ich arbeite auch aversiv, der Hund hat hier dennoch keine "Einschränkungen" in seinem Charakter. Er lässt trotzdem gerne den Charmeur, Witzbold und Frechdachs raushängen, auch wenn er in bestimmten Situationen enge Führung braucht.

    Auch bei den Schäferhunden die ich so auf dem Platz gesehen und ausserhalb kennengelernt habe, die durchaus auch heftigere Linien haben und enge Führung brauchen, haben alle ihren eigenen Charakter behalten. Das liegt aber nur daran, weil der Halter eben nur bestimmte unerwünschte Verhalten verbietet und den Hund nicht andauernd kontrolliert, deckelt und straft.

    Ich sage einfach sowas wie "Nein Jessie, das macht man nicht" und wenn sie aufhört gibt es ein Leckerchen.


    Ich schaue also IMMER dass ich nach dem Schimpfen das gewünschte Verhalten belohne.

    Schön dass das bei dir geht.

    Hier würde daraus z.B schnell Verhaltensketten entstehen. Passt halt nicht jeder Ansatz auf alle Hunde, darum gibt es gute und schlechte Hundetrainer.

    Was die Rasse angeht gibt es die und die Vertreter. Bei den Gebrauchshunden ist das Zuchtziel entscheidend und wenn man sich mal damit befasst und div. Exemplare kennenlernt, kommt man schnell aus der Romantik von "Nein, das machen wir nicht - feini!" raus. Und wenn man nicht fähig ist einem solchen Hund die Grenzen und Regeln aufzuzeigen und sich durchzusetzen selbst wenn Hündchen aus frust attackiert, ist man für diese Rasse halt einfach nicht geeignet. Das ist völlig in Ordnung, aber es macht die Halter solcher Rassen nicht automatisch zu Monstern wie gerne mal ausgerufen wird.