Hm.
Ich hab mich so querbeet durchgelesen.
Ein Hund mit Herausforderungen, wie deine künftige das so schön Trainerin gesagt hat, ist ein echter Brocken. Ein Arbeitshund tickt und funktioniert anders, daher wären erfahrene HH in deiner Umgebung, die dir helfen das ganze in die richtigen Bahnen zu lenken, enorm wichtig. Bei solchen Hunden muss man Gewohnheiten ablegen, sich verändern, neue Charakterzüge annehmen und vor allem eins: Schnell über sich hinauswachsen und reflektiert mit Unterstützung an die Sache rangehen. Sonst geht das schnell schief. Weil man muss erstmal lernen wie man die Dinge / das Training solchen Hunden überhaupt vermitteln kann. Die treffen dann halt auch gerne mal selber Entscheidungen die für die Umwelt nicht so erfreulich sind. Und das sind Biester. Richtige Biester. Bei sanften Korrekturen lachen sie dich aus, bei zu harter stellen sie komplett ab und machen ihr Ding.
Ein Arbeitshund möchte halt einfach arbeiten. Ein Arbeitshund neigt aber auch dazu jeden visuellen Reiz aufzunehmen und auf alles zu reagieren. Busfahrten können für so einen Hund so stressig sein, dass er dir - kurz nachdem ihr ausgestiegen seid - auf die Strasse flüssigen Brei kackt. Oder er ist so dermassen drüber das er dich nach der Busfahrt nur noch wie ein Reifen hinter sich herzieht und nicht weiss wohin mit sich. Wenn dann noch per Zufall ein Fahrradfahrer kommt und der Hund ausschlägt, bleibt nur zu hoffen das nichts passiert.
Leider funktionieren die Vorstellungen oft nicht mit der eintretenden Realität. Ist halt so. Dann kommt's ganz anders als erwartet und die zahlreichen Informationen die man gelesen hat, sind plötzlich unnütz. Die Vorstellung vom tollen Bürohund auf einmal zerstört. Denn die Theorie ist immer anders als die Praxis. Ein Arbeitshund ist - wenn man nicht gerade die totale Schlaftablette erwischt hat - einfach anders. Sie reagieren schneller, ernsthafter, ohne zu zögern und fallen gerne mal in ihren Trieb. Mit so was muss man umgehen können.
Mach dir Gedanken, welche Beschäftigung du diesem Hund bieten kannst. Wie es mit den Katzen aussieht, ob die sich überhaupt an den Hund gewöhnen werden. Mach dich auf einen ernsthaften Brocken Arbeit gefasst, Tränen, Frust und Wut und das die Vorstellungen vom perfekten Begleiter schnell von der Realität zerschmettert werden. Ein Hund ist und bleibt ein Tier das in allererster Linie auf sich selbst schaut. Versuch es rationaler zu sehen, du wirkst auf mich noch etwas mehr emotional. Emotionen sind schön, können uns aber auch manipulieren. Überlege rational.
Und falls es doch der Hund wird: Sichere deine Katzen genügend, damit sie nicht mit der Entscheidung eines Jagdhundes büssen müssen. Umgekehrt genau so. Katzen sind für Hunde Beute.
Ich muss aber ehrlich sagen: Mit den Vorstellungen die du hast, wärst du mit einem anderen Hund der viel gemütlicher und toleranter unterwegs ist, viel besser bedient. Dein Leben wäre zumindest einfacher und der Einstieg in die Hundehaltung entspannter. Versau dir nicht den Spass an der Hundehaltung indem du dir einen Hund zulegst der - wenn du ganz rational überlegst - nicht zu dir passt.