Beiträge von alsatian_00

    Ich bin ein sehr harmonieliebender Mensch, aber zu meinen Trainerzeiten musste ich Leuten knallhart sagen, dass der viel zu dicke Hund hier nicht springen wird. Oder dass Hunde, die ohne Leine in andere Gruppen abdampfen, an der Leine bleiben oder die Leute sonst aus der Gruppe fliegen. Die Leute haben es sonst nicht gerafft.

    Ich finde ehrliche Einschätzungen auch wichtig und sehe das so wie du. Allerdings finde ich auch, dass man das auch respektvoll und direkt sagen kann.

    Ich zahle niemanden, damit ich mir indirekt sagen lasse ich sei dumm o.ä.

    Ach Gott, du tust mir Leid.

    Fühl dich mal gedrückt. :hugging_face:

    Du hast absolut jedes Recht dir einen unkomplizierten Hund zu wünschen. Die Organisation hat es einfach völlig vergeben und dir einen Hund gegeben, der nicht nur eine Nummer zu gross ist - nein, er ist auch sehr unpassend.

    Du bist Hundeanfänger, du konntest das gar nicht sehen. Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Aber es ist wirklich wichtig das du überlegst, ob ihr beide zusammenpasst. Denn wenn wir das ganze nüchtern und rational anschauen, dann sind wir uns beide doch einig das es eigentlich nicht geht - oder?

    Sei auch egoistisch, der Hund ist es auch und es ist nicht schlimm den Hund abzugeben. Es ist auch für deine eigene Sicherheit. Hundehaltung sollte Spass machen. Man soll gerne mit dem Hund rausgehen. Man soll gerne mit ihm spielen, man soll sich freuen wenn Abends der Hund angewuselt kommt, man findet alles niedlich und toll was er macht. Er macht einfach Spass. Es ist einfach toll mit ihm unterwegs zu sein! So etwas kannst du auch haben; mit dem richtigen Hund.

    Das, was du hast, ist ein furchtbares Gefängnis. Brich aus diesem aus, orientiere dich neu. Finde diesen perfekten Begleithund für dich und du wirst den Einstieg in die Hundehaltung nochmals komplett neu erleben. Du musst das in den Griff kriegen. Für dein eigenes Wohl. Du kannst nicht am Abend dort sitzen und weinen, weil dich ein Hund so überfordert. Das ist doch kein Leben, da sind wir uns doch auch einig? Und wenn du daran denkst das du bis ans Lebensende mit diesem Hund arbeiten musst, andauernd aufpassen musst, andauernd an der kurzen Leine halten musst, weil du andauernd seine Genetik unterdrücken musst...das ist doch kacke.

    Umziehen, das ganze Leben umkrempeln für einen Hund mit dem es einfach nicht geht... ich kann mir nicht vorstellen das du das möchtest. Wo liegt der Sinn darin sich an einem Tier zu orientieren und das komplette Leben danach auszurichten mit allen Einschränkungen die man in Kauf nimmt? Nein, dafür holt man sich keinen Hund.

    Das ist kein Hundehalter-Leben. Das ist ein Gefängnis. Für dich und für den Hund. Für dich, weil du etwas möchtest was der Hund nicht bieten kann und für den Hund, weil er nicht für das Leben gemacht wurde in das er sich jetzt befindet. Er ist leider nicht der Begleithund, den du möchtest.

    ich habe ihn halt immer wieder runtergeholt um ihn wieder raufzuschicken, was natürlich etwas widersinnig ist :rolling_on_the_floor_laughing:

    Du kannst ihn mit einer Freigabe runterholen.

    Ich hab ganz am Anfang habe ich ihn aufs Bett geschickt, paar Sekunden gewartet und währenddessen belohnt, weil er auf seinem Bett blieb. Nach einem "Oki", durfte er wieder runter. Finde ich nicht so verkehrt. Irgendwann würde ich die Zeit aber ausdehnen :)

    Und wie lange würdest du das machen? Also wenn ich ihm jetzt alle 10 sec - immer wenn er runtergehen will - etwas raufwerfe (verbinde ich das wiederholt mit dem ‚auf deinen Platz‘ Kommando?), wie lange ziehe ich das durch?

    Nein nein.

    Ich versuch dir das zu erklären:

    1. Wirf einen Keks auf das Bettchen.
    2. Der Hund wird den Keks fressen wollen, also geht er auf das Bett. Sobald er auf dem Bettchen ist, sagst du z.B "Bett" (Platz brauche ich hier für was anderes, ich verwende "Bett"). Wiederhole das einige Male. Irgendwann kapiert er das 'Bett' = 'Geh auf deinen Platz' bedeutet.
    3. Lobe ihn, solange er auf seinem Bettchen ist und wirf ihm immer wieder einen Keks zu.
    4. Geht er runter, schick ihn mit dem Kommando "Bett" zurück. Ohne Keks. Wir wollen ja nicht das das runter- und wieder aufs Bett gehen belohnen. Wenn er es nicht peilt: Geduld. Kannst ihm auch ein bisschen dabei helfen.
    5. Wenn er wieder bleibt, wirf ihm wieder Kekse zu. Du kannst ihm auch anfangen Kommandos zu geben: Sitz oder Leg dich hin ( bei mir: 'Platz')
    6. Wenn das klappt: Beweg dich langsam durch die Wohnung und wirf dem Hund dabei immer wieder Kekse aufs Bett, solange er auf seinem Bettchen ist. Geht er runter, schick ihn zurück mit dem Kommando:"Bett".


    Kausnacks und Co bekommt er auch nur ausschliesslich auf seinem Bett. Irgendwann wird er von alleine diesen Ort aufsuchen und automatisch auch das Kauzeug zu seinem Bett tragen =)

    alsatian_00: Du meinst pro Spaziergang immer 2 bestimmte Kommandos und die dann pro Spaziergang abwechseln?

    So in etwa. Ich kann nur erzählen wie ich es mache. Ich gehe manchmal gezielt raus, um Kommandos zu üben.

    Ich nehme mir für einen Spaziergang z.B den Rückruf vor, dann suche ich mir Situationen in denen ich nur den Rückruf üben kann. Auf einem anderen Spaziergang übe ich bewusst die Leinenführigkeit. Aber auch immer wieder nur kleine Sequenzen.

    Was machst du denn in diesen langen 50 Minuten?

    Ist der Hund die ganze Zeit unterwegs, heisst er ist andauernd irgendwie in Bewegung und muss Aufgaben erfüllen?

    Mit 5 Monaten darf da schon mehr Input kommen, aber wenn der Hund die ganze Zeit körperlich belastet wird, kann das schlimme Folgen für die Skelettentwicklung mitziehen. Ich finde die Kommandos, die ihr übt wenn ihr draussen seit, sehr viel auf einmal. Ich würde mich da auf ein, zwei festlegen und diese pro Spaziergang üben.

    Ich handhabe das nach Laune. Manchmal gibt es eine reine Schnüffelrunde, manchmal gehe ich bewusst mit ihm raus und spiele mit ihm, lasse ihn seinen Ball suchen usw. Manchmal ist es auch gemischt zwischen schnüffeln und spielen.

    Zu Hause wird gar nicht / kaum bespasst.