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Daher wäre meine Frage, ob es grundsätzlich Sinn machen würde als (Vollzeit berufstätige) Single-Person mir einen Hund anzuschaffen (wenn ich mal davon ausgehe, dass ich nicht im Home-Office arbeiten könnte).
Du bist ja noch sehr jung. Ich bin auch "erst" 24 Jahre alt und habe mir in dem Alter einen Hund geholt. Mit 21 hätte ich wahrscheinlich nicht die nötige Energie gehabt neben Arbeit, Selbstentwicklung und Studium noch einen Hund zu erziehen. Man unterschätzt gerne die Arbeit, die man in einen Hund investieren muss damit er unauffällig im Alltag neben einem herläuft.
Ich finde schon, dass man sich als Single bei Vollzeit (8h) einen Hund holen kann. Allerdings würde ich schauen das ich den Hund nicht zu lange alleine lasse. Gerade in der Anfangszeit kann das noch schwierig werden mit einem Welpen / Junghund, der das allein-sein noch nicht kann. Nicht jeder Hund kann das so beiläufig lernen. Manche brauchen intensives Training dafür. Dazu kommt, dass du ein gutes Netzwerk bräuchtest. Denn der Hund muss sich auch tagsüber bewegen und lösen.
Ich würde den Hund nie mehr als 6h pro Tag alleine lassen und auch das finde ich schon recht viel. Zudem muss man immer im Hinterkopf behalten, das man nach der Arbeit auch mal richtig fix und fertig sein kann, es Winter (und kalt und dunkel) wird und man da noch sich mit dem Hund beschäftigen muss. Bei einer 100% Stelle finde ich das schon sehr anspruchsvoll und du brauchst wirklich einen eng getakteten, wirklich sehr durchstruktierten Tag. Ansonsten kommst du schnell an deine Grenzen.
Dann möchte ich noch das finanzielle ansprechen.
Du wirst mit dem Hund wahrscheinlich einige Male beim Tierarzt sein. Futter, Spielzeug und allg. Verbrauchsmaterialien für den Hund (wenn er zum Beispiel sein Bett schreddert oder sonst was kaputt macht), sollten finanziell ertragbar sein. Das ist ein Faktor den man sehr schnell unterschätzt. Schau also bitte unbedingt, dass du eine Versicherung abschliesst und ein finanzielles Kissen für den Hund hast.
Und je nachdem, ob du sehr aktiv bist (Ausgang und Co) oder ob du eher so der gemütliche bist, wirst du an Freizeit viel für den Hund einstecken müssen. Ausschlafen ist dann halt je nach Hund auch erstmal Geschichte. Ich habe früher zu den Nachteulen gehört, mein Hund hat mich jetzt zur Lerche gemacht. Um 22 Uhr ist bei mir Feierabend. Dafür fängt mein Tag schon um 6 an, auch am Wochenende.
Des Weiteren wäre meine Frage, wie groß eine Wohnung mindestens sein müsste, um für den Hund "ein würdiges Leben zu bieten". Müsste ein Garten zwingend vorhanden sein?
Ich wohne in einer 3.5 Zi Wohnung bei einer Fläche von knapp 100m2 und halte einen grossen Hund. Der kommt damit super zurecht. In der Wohnung wird geschlafen, gefressen, getrickst und rumgedöst. Das spannende, aktive findet draussen statt. Garten haben wir nicht, dafür aber unmittelbar in der Nähe eine Hunde-Löse-Wiese.