Zum Thema Zweithund : Da isses vor allem wichtig dass die Hunde auch zusammen passen.
Wir hatten zwei Konstellationen :
Unsere damalige Westie Hündin und meine Mittelschnauzer Hündin, und meine Mittel Hündin mit unserem Zwergschnauzer Rüden.
Im ersten Fall war es so dass der vorhandene Hund schon älter und gesundheitlich eingeschränkt war. Sie kam mit Hunden gut aus, brauchte sie aber nicht. Hätte sie sich einen Hund ausgesucht, wäre es ein netter Dackel Bub geworden, denn mit denen kam sie am besten klar.
Da die Hunde allerdings nicht zusammen leben mussten bin ich rein nach mir gegangen, und zwischen den Hunden gings schief.
Die hatten von Anfang an 0 zusammen gepasst. Die Omi wollte ihre Ruhe, ruhige Trödelspaziergänge und hat vieles nicht mehr so gut Registrieren können bedingt durch Alter und Demenz.
Das junge Mädel dagegen war ein trampeliges Känguru, wollte alles erkunden, hat ausgetestet, war sehr viel feiner in der Kommunikation und hatte Schwierigkeiten die Althündin einzuordnen ( hatten sie beide).
Zusätzlich hat sie mit der Geschlechtsreife festgestellt dass sie Hündinnen nicht mag, und die Hunde haben sich richtig verkracht. Die mussten ab da an strikt getrennt werden.
Bei der zweiten Konstellation ist die Hündin schon 3 Jahre alt, offiziell "erwachsen" und es läuft im Alltag überwiegend gut.
Es zog ein Rüde ein der rassetypisch in vielen Punkten ähnlich gelagert ist. Mit den Beiden läuft es richtig gut seit Tag 1. Das harmoniert, die Hunde mögen sich und profitieren auch wirklich voneinander.
Aber es ist deutlich mehr Arbeit. Mit beiden zusammen spazieren gehen, geht überwiegend nur wenn zwei Personen dabei sind, denn zusammen reißen und Leinenführigkeit zu zweit will erstmal gelernt werden.
Die Große braucht ihr Programm, der Kleine muss aber häufig zuhause bleiben wenn ich mit ihr unterwegs bin und andersrum.
Spaziergänge gemeinsam machen wir regelmäßig, aber beide Hunde brauchen auch ihre Einzelzeit.
Ich muss sagen dass es sich hier echt auszahlt dass meine Hündin im überwiegenden Alltag keine Probleme hat, ich an den vorhandenen Themen viel gearbeitet hab und der Grundgehorsam gut sitzt, sie ( unter bestimmten Voraussetzungen) ableinbar ist, usw. Jedoch ist auch das städtische Umfeld wieder ein großer Nachteil, denn es gibt erheblich mehr Dinge die ablenken und auf die man sich konzentrieren muss ( sowohl ich als auch die Hunde), und es müssen mehr Dinge einfach besser laufen als auf dem Land.
Auf dem Land war die Leinenführigkeit bspw eher Beiwerk, die meiste Zeit war die Leine eh ab.
Hier muss ich erstmal ne halbe Stunde laufen bevor ich ableinen kann ( was aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte auch nicht immer möglich ist), und bis dahin muss es irgendwie laufen.
Außer natürlich man hat ein Auto und kann einfach ins Nirgendwo fahren.
Daher noch eine Stimme für : Wartet erstmal den Umzug ab und aklematisiert auch.
Wenn der Erst Hund bereits Probleme mit dem Umfeld hat, macht es euch das mir Zweithund nicht leichter. Je mehr im Alltag mit dem Erst Hund gut funktioniert, umso weniger anstrengend wird es mir zwei Hunden. Und anstrengender wird es, so oder so.
Und profitieren tut der Ersthund nur, wenn er mit dem Zweiten auch happy ist.
Da stell ich mir bspw einen ähnlich gelagerten Hund in seiner Größe passender vor als einen deutlich ruhigeren XL Hund bspw. Und im Zweifel ist es mit nettem Hund auch immer einfacher..
Übrigens weil irgendwo stand "distanziert bis misstrauisch ohne Aggression" :
Hunde die wirklich misstrauisch sind, können schnell in Aggression kippen. Dem sollte man sich bewusst sein.