Ich musste meine Hündin auch schonmal vor Kindern schützen.
Wenn mich jemand anquatschen mag ignorier ich das grundsätzlich und geh mit maximal einem genervten Blick dran vorbei.
Zu einem großen Teil weil wir bei dem Thema "sprechen mit Fremden" im Trainingsfortschritt noch nicht sind, und Lilo viel gelassener durch die Gegend läuft wenn sie die Gelegenheit hat an mir zu registrieren "Ah, Frauchen juckts nicht, is also nix wichtiges".
Meist versuchen es Kinder, aber da geh ich im Zweifel entweder zügig mit Sicherheitsabstand vorbei, such mir einen anderen Weg, oder sag wenn ich den Eindruck habe ein Kind könnte auf die Idee kommen zum Hund zu laufen einmal laut und deutlich "Nein, nicht zum Hund!".
Ich hab tatsächlich nicht die Erfahrung gemacht dass Kinder es akzeptieren wenn man sagt dass der Hund Angst hat oder es nicht mag von jedem beknuddelt zu werden.
Da kommt hier jedes Mal nur die Frage "Warum?" oder "Aba der sieht lieb aus?" oder trotzdem nochmal ein "Wie heißt der Hund?".
Wobei ich auch große Unterschiede merke zwischen dem grimmig ausschauendem Schnauzer ( Bart sei Dank), oder der kleinen, weißen, wuscheligen Westie Omi.
Lilo wirkt auf einige bereits riesig, und viele halten sie für gefährlich oder gar bissig ( da muss kein Maulkorb drauf sein, und sie muss nichtmal auf die Person irgendwie reagieren. Es reicht wenn ich sie bspw auf die andere Seite nehme
).
Dem entsprechend sind die Reaktionen auf Lilo häufig eher "Oh das is ja ein komischer Hund, wasn das für einer?" oder "Wie heißt der Hund?".
Bei Susi höre ich eher ein weit entferntes kindliches Kreischen " Mamaaa Ich will jetzt zu dem süßen weißen Hund! MAMAA ICH GEH DA JETZT HIN!"
Oder "wie heißt der süße Hund?"
Ich bin manchmal wirklich erschrocken darüber warum es anscheinend manchen Eltern piep egal ist, weil ein Hund der süß aussieht ja freundlich sein muss. Oder die Kinder sofort panisch gegriffen werden. Die meisten Eltern verhalten sich adäquat, passen auf dass ihr Kind nicht hin geht, und erklären selber warum, weshalb, wieso man nicht auf jeden Hund zu laufen sollte.
Anderen ist es egal wenn zwei ihrer Kindergarten Kinder vor einem Hund Wildwechsel spielen, und anschließend frontal drauf zu rennen ( und wundern sich dann warum die zwei von dieser blöden Hundetrulla angeschauzt werden ).
Es gibt noch ein paar, die reagieren komplett über, reißen ihr Kind sofort an sich und verschwinden ( aber das ist die absolute Ausnahme).
Zu meinen beiden :
Lilo mag grundsätzlich von nichts Fremden Aufmerksamkeit bekommen. Das findet sie verdammt gruselig. Was bei Kindern noch dazu kommen kann, ist dass sie aufdreht und gaga spielt, das is dann aber auch nicht schön.
Susi will einfach nur ihre Ruhe haben. Sie ist jetzt 14 Jahre und fast 9 Monate alt, bzw steuert auf die 15 zu ( wenn sie so alt wird ist das echt keine Selbstverständlichkeit). Ihre Sinneswarnehmung ist nicht mehr so gut, sie ist schreckhaft und reagiert schnell über. Wenn da jetzt einfach so ein Kind anrennt und sie antatscht, bekäme sie nen Herzkasper, und schnappt vor Schreck vielleicht um sich.
Ich frag mich überhaupt wie alle dieses "Aba der sieht doch so lieb aus" bewerten. Und wieso es dann böse ist wenn ein Hund nicht angetatscht werden mag? Menschen wollen das doch auch nicht 