Also, ich hab es so gelernt und auch angewendet, dass man im Falle eines nicht befolgten Rückrufs den Hund tatsächlich an der Schleppleine zu sich zieht (nicht zerrt), dann aber auf keinen Fall belohnt, sondern ihm nur zeigt, was er hätte haben können, ihn somit heiß macht, das nächste Mal gleich zu kommen. Ein bis zwei Wiederholungsübungen sollten dann zeitnah erfolgen.
Im Training mit der Schleppleine in der Hand sollte die möglichst nie locker herum schlackern, so dass der Hund die Möglichkeit hat mit Anlauf hineinzuspringen. Man muss ständig nachgreifen oder lockerer lassen, aber immer einen Beinahekontakt zum Hund haben. Das kostet viel Konzentration und ist nichts für entspannte Spaziergänge. Aber wenn der Hund nicht 10 sondern 50 Kilo wiegt, weiß man es als Mensch zu schätzen, wenn er einen nicht von den Beinen reißt und ein 10-Kilo Hund weiß es zu schätzen, wenn er am Ende der Schleppleine nicht plötzlich mit Wucht einen ungewollten Salto schlägt.
Die Länge der Schleppleine finde ich übrigens nicht so wichtig. Für mich sind fünf Meter ideal. Ich habe sie nie benutzt um eine Pseudofreiheit zu suggerieren. In Trainingssituationen war sie halt das Mittel, den Abruf durchzusetzen und meinen Hund davon abzuhalten sein eigenes Ding durchzuziehen.
Heute läuft Harry im Wald frei mit schleppender Leine. Er ist gut abrufbar, hat aber seine Szenarien, die er bedrohlich findet. Dann rufe ich ihn und nehme die Leine auf und er ist gesichert. Damit kann ich gut leben und unsere Schleppleinenarbeit hat sich gelohnt.
LG Appelschnut