Mr. Barnaby und mir ist mal in einem kleinen Durchfahrtsort eine Katze vors Auto getorkelt , um die mehrere Autofahrer vorher schon rumgekurvt waren. Wir haben dann angehalten um nachzusehen, was mit ihr los ist - sie war übel zugerichtet und hatte ein ganz zerknautschtes, kaputtes Gesicht, Triefaugen, zerstörtes Maul an deren Blutkrusten Laub und Unrat klebte. Unsere Fürsorge hat mehrere Passanten/Radfahrer zum Schulterzucken animiert und uns zu sagen, dass die Katze hier schon länger so unterwegs sei. Da wir mit meinem Auto dort waren und ich eine Katzenhaarallergie habe, war es keine Option, sie einzuladen und zum Tierarzt zu bringen. Auch für eine kurze Strecke von 20 km in die nächste Stadt hätte ich das lufttechnisch nicht ausgehalten, zudem war es Wochenende und wir hätten irgendwo in die Tierklinik noch viel weiter weg gemusst. Ein verletztes Eichhörnchen oder Igel hätte ich eingesackt und zur nächsten Wildtierhilfe 50km weit gefahren, aber Katze ging nicht.
Also haben wir überall an die umliegenden Häusern geklingelt, aber keiner vermisste diese arme Seele und der angetroffene Bauer sagte nur "hier gibt es keine Katzen" - na, den Bauernhof zeig mir mal.
Nun gut, wir haben dann Polizei und Ordnungsamt abtelefoniert, von dem sich auch keiner zuständig fühlte und dann letztlich aber eine Kontaktnummer von einer ehrenamtlichen Katzenhilfe herausbekommen, von dem dann ein älteres Ehepaar zu uns gefahren kam und sie eingefangen hat. So lange haben wir da dann auch frierend draußen am Straßenrand gewartet, schön mit den irritierten Blicken der Anwohner - das ganze hat sich bestimmt über eine Stunde hingezogen. Einige Tage später rief dann die ältere Dame bei uns an und hat sich nochmal herzlich bedankt- die Katze ist jedoch später bei deren befreundeten Tierärztin nur noch eingeschläfert worden, weil sie eine so schlimme Infektion hatte und schon völlig dehydriert war. Die Geschichte ist schrecklich, trotzdem war ich am Ende froh, dass ich in dem Moment getan habe, was mir möglich war.