Um mal auf ein paar Punkte einzugehen:
Hunde arbeiten und lernen am effektivsten durch Belohnung
Da gibts nichts dran zu rütteln. Gerade wenn du sowas wie "Sitz" oder einen Rückruf aufbauen möchtest, läuft das über eine für deinen Hund attraktive Belohnung. Locken würde heißen, du hältst deinem Hund die Wurst über die Nase bis er sitzt. Belohnen bedeutet, du sagst deinem Hund sitz, er setzt sich und dann zückst du die Fleischwurst. Dafür muss dein Hund natürlich vorher gelernt haben, was sitz heißt und DAS erzeugt man ganz am Anfang meist über Locken um dann möglichst schnell zum Belohnen überzugehen. Warum sollte dein Hund etwas für dich tun, wenn es sich nicht lohnt? Hundehaltung hat wenig mit "Ich bin der Chef und mein Hund arbeitet nur aus Liebe und Respekt zu mir" Romantik zu tun. Klar, manche Hunde empfinden Lob vom Besitzer als ausreichende Belohnung, andere sehen die Arbeit als selbstbelohnend, aber im Endeffekt bestimmt IMMER der Hund was für ihn belohnend ist. Nicht du.
Du arbeitest ja auch nicht 40h pro Woche für nichts, weil du deinen Chef so nett findest
Zum Thema "meine Freunde machen auch nichts mit ihren Hunden". Nun - ich behaupte mal, keiner deiner Freunde hat einen Gebrauchshund im besten Alter?
Im Endeffekt ist kein Hund mit "nichts" glücklich. Aber ein Begleithund oder z.B. auch viele Retriever aus reiner Showzucht sind sicher ohne Hundesport zufrieden und glücklich. Solchen Hunden macht man mit schönen Gassirunden, kleinen Trainingseinheiten Zuhause, Schnüffelspiele oder Ähnlichem schon eine große Freude. Aber dein Hund wurde über Generationen für die Arbeit gezüchtet...
Und dann darf man nicht vergessen, dass es leider auch viele Hunde gibt, die nicht genügend ausgelastet werden (und natürlich auch solche, die falsch ausgelastet und überfordert werden), aber die Konsequenzen sind bei einem Labrador natürlich für den Menschen sehr viel harmloser als beim DSH.