Beiträge von Chien_de_coeur

    Ich muss zugeben, als ich die Behandlung meiner jetzt verstorbenen Hündin begonnen habe, dachte ich naiv auch an so 2000-3000€, vielleicht auch 4000 oder 5000, aber dass es am Ende irgendwas zwischen 9000 und 10000€ wurden, hatte ich dann doch nicht gedacht. Es läppert sich schnell. Aber da gings halt um viele Einzelrechnungen, nicht eine große Rechnung. Es war machbar und ich würde es jeder Zeit wieder tun....

    Was ich krass finde sind Tierarztkosten in den USA. Da kostet eine Nacht stationär einfach so schon vierstellig. Die Klinik meiner Hündin hatte pro Nacht stationär 100€ angesetzt und da hatte sie einen Katheter und Infusionen liegen.

    Ich habe die letzten Tage wieder ein paar Sendungen geschaut und bin echt nicht begeistert. Ich finde er redet groß, der Kommentator kommentiert große Verbesserungen, aber wenn man die Hunde anschaut sieht man ... wenig.

    Klar benehmen die sich, wenn ER die an die Leine nimmt. Diese Vorführungen sind natürlich immer recht verlockend (großer wow Effekt), aber das kann fast jeder Trainer erreichen und es bringt schlichtweg niemandem was. Bei den Haltern sind die Verbesserungen mäßig und werden oft vom Kommentator einfach besser dargestellt, als sie sind. Und sein Werkzeugkasten erscheint sehr klein. Körpersprache, Ausstrahlung, Hund ignorieren, ein bisschen Cesar Milan "sssssssht"... Und wenns nicht klappt ist der Halter halt nicht gut genug.

    Gerade ein Fall zum Thema Trennungsangst und was er da erzählt hat nichts, aber wirklich gar nichts, mit dem Forschungsstand zu Trennungsangst zu tun. Ergebnis -> der Hund wird durch seine Trainingsmethoden (sehr sensibler Hund wird ignoriert und heftig weggeschickt, kein Kuscheln mit den Haltern mehr, kein Kontaktliegen) immer unsicherer, zittert auch bei Anwesenheit der Halter, klemmt die Rute. "Daran sieht man, dass sie meine Ratschläge nicht konsequent genug umgesetzt haben" :skeptisch:

    Also mir hättest du die Frage mit den Kindern oder der Beziehung oder dem Supportsystem definitiv nicht beantworten müssen :tropf: Wie man auch meinem vorhergehenden Beitrag entnehmen kann, sehe ich das nicht als unmögliches Unterfangen an. Mein Post war nur als Hinweis zum selbst nachdenken gedacht...

    Ich glaube viele hier, die auch im realen Leben im Tierschutz, im Hundeverein oder gar als selbstständiger Trainer aktiv sind, haben einfach schon viel gesehen. Viele Menschen, die sich die Fragen halt nicht vorher selbst gestellt und ehrlich beantwortet haben und dann mit ihrem Junghund in große Probleme schlittern.

    Nochmal, es ist etwas, das ihr mit euch selbst ausmachen müsst. Nur man selbst kann wissen, wie belastbar man ist. Wie viel Unterstützung man hat :ka: Das können Außenstehende nicht einschätzen. Wir können dir nur sagen, wie das Leben mit einem ACD sein *könnte* und du musst dann schauen, ob auch ACD abseits vom Idealfall passen würden.

    Solltet ihr aber doch noch vor Anfang/Mitte 30 Kinder wollen, würde ich vielleicht doch zu etwas Familienfreundlicherem übergehen...

    Da meine Trainerin neben ihren Cattles auch noch zwei Kinder hat (die z.T. nach den Cattles geboren wurden), glaube ich nicht, dass Cattles und Kinder sich ausschließen.

    Ich glaube absolut nicht, dass irgendeine Rasse und Kinder sich ausschließen. Und kenne einige ambitionierte Halter mit heftigen Kalibern und Kindern, auch anspruchsvoller als ein mit Bedacht ausgewälter ACD sein sollte.

    Aber da ich hauptberuflich mit Kindern arbeite, kenne ich leider auch sehr viele Familien, wo das Kind alleine schon zu massiver Überlastung führt und alles andere hinten runter fällt. Es ist immer eine Frage dessen, wie die Familie funktioniert, wie das Supportsystem ist, wie belastbar man selbst ist, ob das Kind besondere Ansprüche stellt.

    Jedenfalls finde ich es entspannter, keinen mitten in der Pubertät steckenden Hund einer Rasse, die in dieser Phase große Konsequenz braucht, zu einem Neugeborenen dazu zu haben :winking_face:

    Ich verstehe den Reiz :shushing_face: Kernigere Hunde mit viel Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Trieb und gleichzeitig doch dem Vermögen gut trainierbar zu sein (wenn auch nicht so leichtführig wie viele andere) sind schon "geil". Man zahlt dafür aber halt einen hohen Preis, dass man im Alltag wachsamer sein muss, Dinge nicht schleifen lassen darf und Ausflüge mit Hund bedeuten, dass 90% der eigenen Aufmerksamkeit auf dem Hund ruhen und Seele baumeln lassen nicht drin ist. Man bekommt evtl einen Hund, der nicht mal ebenso mit fremden Hunden kann und vielleicht auch nur schwer fremdbetreut werden kann.

    Wenn ich mir eure Pläne anschaue, könntet ihr es euch sicherlich einfacher machen. Aber gerade wenn man als Paar z.B. sagt, Kinder sind eh kein Thema, denke ich doch, dass es mit viel Engagement machbar ist. Solltet ihr aber doch noch vor Anfang/Mitte 30 Kinder wollen, würde ich vielleicht doch zu etwas Familienfreundlicherem übergehen... Ich kenne zwar ein paar ambitionierte Hundemenschen wo Mutti dann mitten auf dem Hundeplatz stillt, aber das ist eben doch die Ausnahme, bei den meisten verändert ein Baby das Leben doch dramatisch und das Thema Hundeauslastung fällt hinten runter.

    Wart ihr in einer Hundeschule/Welpenstunde wo ein Trainer mal das Verhalten deines Hundes im freien Spiel eingeschätzt hat? Dir erklärt hat, was welche Körpersprache bedeutet? Welche Spielpartner zu deinem Hund passen? Was kein Spiel ist und Eingreifen erfordert?

    Ich hatte das auch :verzweifelt: Einen jungen Hund urplötzlich verloren und der ältere Hund schwer erkrankt... Tatsächlich habe ich bezüglich meiner Verlustängste auch ein Coaching in Anspruch genommen.

    Was mir aber am meisten geholfen hat, war, dass sich das Leben nicht nur um den einen Hund drehen darf. Zugegeben, ich bin schon sehr hundenärrisch, aber aller Fokus im Leben auf einem Hund ist ungesund. Das Leben muss mehr Inhalte & Interessen haben. Mehr als einen Hund zu haben ist für mich auch sehr heilsam, allerdings in eurem Fall sicher nicht jetzt umsetzbar.

    Und nicht zuletzt: Man muss den Tod akzeptieren. Er kommt... und wenn man sein Leben mit Hunden dauerhaft teilen möchte, dann kommt er nicht nur einmal. Wir können nur jeden gemeinsamen Tag gut nutzen und uns über sie freuen. Denn jeder Tag an dem wir uns um sie sorgen, ist ein verlorener Tag...