wow, was für ehrliche und offene Erzählungen, krass. Vielen Dank dafür, das man mal keine Angst haben muss, in irgendeine Schublade gesteckt zu werden.
Bei mir ist es so, ich wollte früher (so mit 25) immer drei Kinder haben. Keine Ahnung wieso, die Zahl hat sich irgendwie festgesetzt. Dann hat mein ex mir irgendwann gesagt, er will eigentlich keine kinder. Das war anfangs ein Schock, aber weil ich unsere Beziehung damals noch für funktionierend gehalten habe, habe ich mich damit arrangiert. Dann, mit 32 kam die Trennung und ich war 1 1/2 Jahre Single. Mit dem Partner danach (meinem jetzigen Ehemann) konnte ich mir von Anfang an kinder vorstellen. Mit 36 wurde ich dann das erste Mal Mutter. Die Schwangerschaft war unkompliziert, die Geburt traumatisch. Meine Tochter war als Baby und Kleinkind sehr pflegeleicht und trotzdem habe ich sehr schnell gemerkt, das ich absolut kein Muttertier bin. Das fremdgesteuert sein und der Verzicht auf so vieles hat mich mehr belastet wie ich dachte. Ich bin keine von den Frauen, die in ihrer Mutterrolle aufgegangen sind und ich war sehr dankbar, als ich wieder arbeiten gehen konnte. Und dann unterschwellig immer die Angst (ich war ja nun schon etwas älter) ein krankes oder behindertes Kind zu bekommen. Ich glaube, das hätte mich kaputt gemacht, NOCH angebundener zu sein und mich noch mehr selbst aufopfern zu müssen.
Ich liebe meine Tochter über alles, sie ist mein Augenstern und ich würde alles für sie geben. Trotzdem bin ich sehr dankbar, das sie jetzt langsam erwachsen wird und ich langsam etwas loslassen kann.
Im Nachhinein bin ich sehr froh, das ich nur ein Kind habe. Sie ist ein großartiger Mensch und ich denke, das sie auch mit mir als Mutter ne ganz passable Kindheit und Jugend hat.
Hut ab vor euch Müttern und Vätern, die es so ungleich schwerer haben als ich es jemals hatte mit euren besonderen Kindern.