Alles anzeigenIch hab auch einen Rumänen (Kangal-DSH-Senfhundmix) hier, der sowohl rassemixbedingt als auch aus Unsicherheit zu ähnlichem Verhalten wie dein Samson neigt.
Vorweg: Unsicherheit muss nicht immer mit schlechten Erfahrungen oder schlechter Sozialisation zusammenhängen, sondern kann auch schlicht durch fehlende konsequente Führung entstehen. Das ist bei Dino der Fall. Weder sein Vorbesitzer noch ich haben ihm bisher "sauber" vermitteln können, wie er sich bei Besuch zu verhalten hat, also hat Dino das einfach selbst für sich entschieden - indem er bei Besuch grundsätzlich nach vorne geht und auch beißen würde.
Mein erster Schritt war, mir eine gute Trainerin ins Haus zu holen, die sich das genauer anschaut, guckt, wie der Umgang zwischen Dino und mir so ist und so weiter. Das würde ich euch auch empfehlen, dabei erfährt man echt unheimlich viel über sich selbst und den Hund.
Unser Trainingsplan sieht nun so aus, dass ich im Alltag mit Dino definitiv konsequenter werden muss. Das betrifft auch "Kleinigkeiten" wie Sitz, Platz und Co., aber auch unsere Gassiroutine wurde ein bisschen umgestellt, so darf Dino z. B. nicht mehr an der Straße schnüffeln oder markieren, sondern muss bei mir an der kurzen Leine laufen und darf dann erst im Wald seinen Hundehobbies nachgehen. Klappt prima bei uns und Dino ist so schon um Welten entspannter geworden, selbst Menschen, die auf dem Bürgersteig an uns vorbei gehen, werden inzwischen völlig ignoriert.
Das ist aber noch nicht alles. Ich habe Dino im Hauptzimmer einen Platz eingerichtet, an den ich ihn auch tagsüber im völlig normalen Alltagstrott immer mal hinschicke und ihn körpersprachlich so lange da "halte", bis er sich von selbst entspannt (z. B. hinlegt). An diesen Platz soll er später auch geschickt werden und/oder selbst gehen, wenn Besuch kommt - um das zu unterstützen und die zarten Anfänge bei Besuchen zu sichern, befestige ich an der Wand dieses Platzes demnächst eine stabile Wandöse zum Anleinen. Zusätzlich muss Dino bei Besuch einen Drahtbeißkorb tragen - damit fühl ich mich sicherer und der Besuch auch.
Hier hilft es, dass Dinos neuer Platz eigentlich nur aus seinem eh heiß geliebten Kissen besteht. Das ist ein stinknormales 80x80 cm-Daunenkopfkissen, das ich ihm irgendwann überlassen habe, weil er in meinem Bett eh permanent am liebsten auf diesem Kissen lag. Das Ding lag ne ganze Zeit lang aufm Sofa rum und riecht für Dino auch sehr nach "ich bin entspannt, das ist mein Schlafkissen, ich chill hier mal" - dadurch ist er dann auch schon wieder entspannter, weil er sein Kissen eh schon mit Entspannung und Schlafen verbindet. Vielleicht habt ihr ja auch so ein Kissen oder eine Decke, die Samson eh schon mit Ruhe in Verbindung bringt? Das hilft ungemein beim Platz-/Deckentraining, finde ich.
Edit: BieBoss hat dir auch schon viiiieele hilfreiche Dinge geschildert, ihre Tipps sind super!
das mit der konsequenten Führung ist auch bei uns das Problem. Ich weiß, das ich und meine Inkonsequenz bzw. mein Nervenkostüm mitschuldig sind daran. Deswegen kommt ja auch zu uns die Trainerin. Leider hat es erst für einen Termin am 8. August gereicht, sie hat viel zu tun.
Zur Ruhe kommen ist zuhause eigentlich überhaupt kein Problem, aber wenn ich so recht drüber nachdenke, dann entscheidet schon oft er selbst, wo er liegen will. Das stört uns so im Alltag eigentlich nicht, aber konsequent ist halt was anderes...
Bei meiner Tochter im Zimmer liegt ein Teppich, den er liebt und auf dem er sehr häufig und sehr gerne liegt. Vielleicht kommt der auf seinen Platz...
Vielen Dank für deinen Beitrag, es tut gut zu lesen, das nicht nur ich an meiner Inkonsequenz arbeiten muss... ![]()