Beiträge von Udieckman

    Ich habe nur den Aufbau über "Zieldosen" gestaltet. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Geruch an sich versteckt. Ich wollte keine optische Lenkung. Das Verstecken wurde relativ schwierig, da der Hund ja keiner Spur folgen sollte. Da habe ich dann schon mal KaffeePads mit einem Schläger auf eine Wiese geballert. Und ja, Jette hat gefunden.

    Für einen Personenspürhund (Mantrailer) sind die Anforderungen mM nochmals anders:

    Der Hund muss mit ganz unterschiedlichen Situationen von "Pilzsammler im Wald" bis "Start am Schließfach 227 im Hamburger Hauptbahnhof am Sonnabendnachmittag mit rückreisenden Fußballfans" klarkommen. Er darf sich weder vom Hundeführer noch anderen folgenden Personen beeinflussen lassen. Er hat unbeirrt seine Spur zu verfolgen, egal wie die Bedingungen rundherum sind. Er zeigt eine deutliche Körpersprache, die auch für unkundige Personen zu deuten ist. Das Anzeigeverhalten wird durch den Annäherungsalarm eingeleitet. Der Hund ist immer hochmotiviert, auch wenn viele Suchen mit einem Negativ enden.


    Das "Problem" der PSH im Einsatzbereich hat einige Ursachen:

    Viele Staffeln haben das Potential der Trailer erst recht spät erkennt. Daher fehlt es an kompetenten Ausbildern bzw. einer der Ausbilder für Fl/Tr übernimmt das Thema. Das Potential zur Beeinflussung durch das hintere Ende der Leine ist hoch. Bei einigen Rassen deutlich höher als bei anderen. Hundeschulen erklären, dass jeder Hund trailen kann und schaffen bei vielen ein falsches Bild von der Komplexität der Aufgabe.


    Die Durchfallquote der Trailer liegt bei annähernd 100%. Nur wenige Staffeln verfügen über mehr als einen geprüften PSH. Und ich kenne einige Staffeln, die seit mehr als zehn Jahren nicht ein einziges Team zur Prüfungsreife gebracht haben.


    Und wenn es stimmt, dass sich in Bayern private Staffeln in Einsätze geklagt haben, dann wird die Situation nicht besser. Ja, es gibt sie - die guten privaten Trailer. Wenige, sehr sehr wenige.


    Es gibt HundeRassen, die sich für bestimmte Aufgaben einfach besser eignen als andere. Ich fahre zu einem Wohnungsbrand im dritten Stock mit Drehleiter und Löschfahrzeug und nicht mit dem Rüstwagen und dem Schlauchboot. Sind alles Mittel für den Feuerwehreinsatz. Um mal einen Vergleich aus einem anderen Bereich zu bringen.

    Weil ich mir als Rettungshundeführer die Frage stellen muss, was mir wichtig ist: der nette Hund, der problemlos in der Familie mitläuft oder die "Kackbratze" die aber einen grandiosen Job macht?

    Hm und wieso geht man davon aus, dass die Kackbratze besser in ihrem Job ist und nicht einfach nur eine Kackbratze, die dazu noch bescheiden auszubilden ist und der nette Hund am Ende nicht dieselbe Leistung mit weniger Ärger drum rum bringen wird?


    Ja, bei den Gebrauchshunden stehen die für die Arbeit gewünschten Eigenschaften meistens im direkten Zusammenhang mit dem Hang zum Arschgeigentum.

    Aber die Eigenschaften wie Aggressionsbereitschaft, Raubzeug-, Wild- und evtl Mannschärfe die beim Rettungshund zu Problemen führen bringen einem dort bei der Arbeit doch keine Vorteile.

    Weil der "nette" Hund eben hauptsächlich "nett" ist.

    Haben wir für Jagdthemen nicht einen eigenen Thread?


    Der Jagdschein ist hier ja nur Nebensache, bzw. möglicherweise Bedingung, damit man überhaupt einen Drahthaar vom seriösen Züchter kriegt. Ob RafiLe sich überhaupt dafür interessiert, hinterher auch mit dem Hund zu jagen, wissen wir doch gar nicht. Sie spricht ja nur davon, einen DD als Rettungshund ausbilden zu wollen.


    Und meines Erachtens wäre es auch vollkommen absurd, einen Hund jagdlich UND als Rettungshund auszubilden. Klar kann ein jagdlich geführter Hund noch ein bisschen Hundesport und -spaß nebenbei machen und es ist wahrscheinlich auch sinnvoll, dem was zu tun zu geben, wenn grade keine Jagdsaison ist. Aber "heute gehen wir auf Schweine und morgen auf Menschen" wird ja nichtmal RafiLe für eine gute Idee halten.

    Ich bin zwar kein Freund davon, habe aber mittlerweile einige Teams kennen lernen dürfen, bei denen es sehr klappt.

    Deshalb habe ich mich ja gewundert warum diese so perfekt geeignete Rasse nur anhand persönlichen Geschmacks nicht von mehr Hundeführern ausgebildet wird :thinking_face:

    Weil ich mir als Rettungshundeführer die Frage stellen muss, was mir wichtig ist: der nette Hund, der problemlos in der Familie mitläuft oder die "Kackbratze" die aber einen grandiosen Job macht?

    Übrigens sind mMn die häufigsten und erfolgreichsten Rassen in Rettungshundestaffeln Schäferhunde (DHS, Mali, Herder), Hütis (v. a. Border Collies) und Retriever (Labrador, Golden, gerne AL). Alles Rassen mit "moderatem Jagdtrieb" (im Vergleich zu Weimi, DD etc.) und hohem Will to Please, dadurch leicht ausbildbar.

    Für die Flächenhunde sehe ich gerade eher die Entwicklung weg von Hütehunden und hin zu leichtführigen Jagdhunden. Diese bringen häufig ein besseres weil eigenes Verständnis für das Gelände mit, lösen sich häufig auch leichter vom Hundeführer und sind in der Suche auch schon mal fokussierter. Und häufig ist leider nicht immer erfolgreich.


    Für die Personenspürhunde sieht es nochmals anders aus.

    Aus meiner Sicht ist das Schreiben der BG, wie ähnlich auch schon etliche Posts vorher geschrieben wurde, ein völlig normaler Vorgang.

    Meine Zeit in der "Stellenleitung Zustellung" wie es sich damals nannte, ist zwar schon länger her. Aber noch heute wird in der jährlich stattfindenden Unterweisung das Vorgehen thematisiert. Wenn ein Hundebiss oder eine Verletzung welcher Art auch immer, die während der Arbeitszeit aufgetreten ist, gemeldet wird, wird idR eine Unfallmeldung aufgenommen. Stichwort: melden macht frei. Ich habe meine Mitarbeiter immer lieber gleich zum Durchgangsarzt geschickt. Damit eben die Formalien auf jeden Fall eingehalten werden. Und über die DGUV kommt die BG ins Spiel.


    Ich habe beim Füttern einmal die Tür nicht schnell genug geschlossen und bin mit meiner Wade einer Hundeschnauze, die eigentlich ein anderes Ziel vor Augen hatte, in die Quere gekommen. Pflaster draufgeklebt und gut. Mein Mann kommt nach Hause, guckt es sich an, wird bleich und schickt mich zum Hausarzt. Hausarzt wird bleich und schickt mich in die nächste Klinik. Was ich weder gesehen noch gemerkt habe: Ein gutes Stück von der Wade war abgerissen und hing herab! Also quer. Als Beißvorfall wurde die Verletzung sofort aufgenommen. Es wurde auch geprüft, ob meine Schilderung des Ablaufs zu der Art der Verletzung passte. Weil es die eigenen Hunde, die eigene Doofheit und eine plausible Situation war, wurde auf eine weitere Meldung verzichtet.

    Zur fehlenden dritten Hand und zur Rassewahl wurde ja schon eine Menge gesagt. Bei uns ist die Situation mit dem fünften Hund erst nach drei Jahren eskaliert. Vorher lagen wir alle gemeinsam kuschelnd auf dem Sofa (Wohnlandschaft) und dann kam der Punkt, an dem es "knallte". Kaspar (Schwyzer) und Beauregard (Grand Bleu) haben nur auf den Moment gewartet oder ihn sogar herbeigeführt, an dem sie aufeinander losgehen konnten. Und nein, es war nicht mehr witzig. Eigenes Wissen und kompetenter Trainer hat auch nicht geholfen. Wir managen die Situation: ich wohne mit den Schweizern in der EL im DG und mein Mann mit den Franzosen im EG. Auf dem Weg in den Garten wird geschleust. Nebeneinander in der Doppelbox ist kein Problem..

    Anderes Beispiel: eine Kundin von uns hat gerade ihre Petit Bleu Junghündin wieder an die Züchterin zurückgegeben. Sie hat die anderen beide Hunde nicht mehr an den Wassernapf oder auch in andere Zimmer gelassen. Mit 16 Wochen und als Petit Bleu.

    Wir haben ja immer nur Hunde aus einer bestimmten Richtung gehabt und haben selbst dort bei Rasse und Individuum immer wieder dazugelernt und auch dazulernen müssen. Und ein DD ist eine andere Hausnummer als ein


    Natürlich möchte ich gerade für den Ernstfall den bestmöglichen Hund haben. Es bringt mich aber nicht weiter, wenn das Team nicht wirklich harmoniert.

    Wir sind sofort mit mindestens drei Dosen gestartet, damit es über Nase und nicht über Auge geht. Dann den Hund an langer Leine parallel zu der Dosenreihe gestartet. Der Wind kommt von der Seite. Aufmerksamkeit an den reinen Futterdosen wird ignoriert oder unterbrochen. Hinwendung zur "richtigen" Dose bestätigt. Ich nehme immer das Verhalten an, das der Hund von sich aus anbietet und forme es.


    Hier wird es ähnlich aufgebaut. Wir waren immer im Freien auf großen Flächen wie Parkplätze oder aufgelassenen Truppenübungsplätzen.

    Danke dir! Wir würden das drinnen aufbauen da es auch primär für drinnen gedacht ist. Noch einmal zum genauen Verständnis:


    Du hast zB einen Teebeutel in der Hand (oder einem Gefäß?) und hältst ihn dem Hund unter die Nase. Dann läufst du die Reihe mit den Dosen ab und sobald er sich der richtigen zuwendet, wird bestätigt. Und dann arbeite ich eben nach und nach daran, dass die Nase länger dran bleibt. Das mache ich mit diesem einen Geruch erstmal bis es relativ sicher sitzt. Dann nehme ich den nächsten Geruch? Und falls ja: Habe ich dann schon die Dose dabei, die den 1. (jetzt also gerade nicht mehr gesuchten) Geruch enthält?

    Jetzt geht es wirklich in die letzten Gehirnwindungen....


    Ich habe die geruchsspezifische Geruchsdifferenzierung im Zusammenhang mit einer Trailanzeige und ggf. hunting for trail kennen gelernt. Von daher war es eine andere Zielsetzung.


    Wir haben sofort mit unterschiedlichen Gerüchen gearbeitet, damit eben genau keine Festlegung auf einen bestimmten Geruch stattfindet. Es geht ganz schlicht darum, den vorgehaltenen Geruch anzuzeigen. Das Geschirr war schon an, gearbeitet wurde an der Halsung. Zu Beginn würde ich nur einen Geruch pro Durchgang nehmen. Dann immer wieder wechseln.


    Bei uns wurden die Dosen von einer anderen Person präpariert, immer mit Handschuhen. Die haben dann die Dosen ausgelegt, damit der Hund sich nicht über eine Spur an die Dose ran suchen kann, sondern nur über den Referenzgeruch geht.

    Wir sind sofort mit mindestens drei Dosen gestartet, damit es über Nase und nicht über Auge geht. Dann den Hund an langer Leine parallel zu der Dosenreihe gestartet. Der Wind kommt von der Seite. Aufmerksamkeit an den reinen Futterdosen wird ignoriert oder unterbrochen. Hinwendung zur "richtigen" Dose bestätigt. Ich nehme immer das Verhalten an, das der Hund von sich aus anbietet und forme es.


    Hier wird es ähnlich aufgebaut. Wir waren immer im Freien auf großen Flächen wie Parkplätze oder aufgelassenen Truppenübungsplätzen.