Ziel muss wahrscheinlich sein, an fokussierten Tagen eher zu trainieren und an Tagen mit Quark im Kopf ihr einfach ein entspannte, schöne Zeit zu ermöglichen ohne große Erwartungshaltung.
Nimms mir nicht böse, aber ich finde, dass sich deine Erwartungen ganz generell recht hoch anhören. Ideal wäre ja, dem Hund immer eine entspannte, schöne Zeit zu ermöglichen, nicht nur an schwierigen Tagen, oder? Dass das nicht immer so ganz hinhaut, ist klar. Es klingt für mich nur so, als wärst du von Anfang an recht perfektionistisch unterwegs. (Falls der Eindruck nicht stimmt, ignorier das einfach.) Zu hohe Erwartungen können auch dazu führen, dass der Hund erst recht nicht mehr zuhören mag, weil das zu oft mit Stress verbunden ist.
Als Faustregel nutze ich übrigens gerne: Wenn ich meinen Hund gerade besonders anstrengend finde, geht es ihm mit sehr großer Sicherheit ganz genauso. Also gucken, wie man es so gestaltet, dass keiner andauernd an seine Grenzen stößt. Notfalls Spaziergänge kürzen/streichen.
Bei meinem oft sehr außenfokussierten Hund kann man übrigens ganz wunderbar eine Freigabe als Belohnung für eingefordertes Zurücknehmen nutzen. Wenn er Bock drauf hat, belohne ich zusätzlich über Futter. Aber das alleine interessiert ihn oft nicht so und manchmal nervt es ihn sogar, dass ich ihn derart belästigen will.
Wie manche ihren Hund vorm Futter sitzen lassen, muss meiner eben manchmal (selten) vor einer Schnüffelstelle sitzen.
Bei dem belohne ich übrigens auch nicht jeden Blickkontakt im Freilauf. Schlicht, weil ihn das meist nicht interessiert und es ihn eher stressen würde, wenn ich die ganze Zeit irgendwas von ihm will. Der zeigt trotzdem gut an, reagiert auf "warte" und Abbruch und orientiert sich an mir, wenn nötig. Er braucht einfach seine Zeiten mit möglichst wenig direkter Interaktion. Gibt auch Momente, wo er dann wieder richtig Lust drauf hat. Nur mal als Beispiel, wie es auch laufen kann.