Zitat
der Dobermann sollte nicht so verallgemeinert werden, nur weil einige Züchter skrupellos züchten.
Du hast Glück gehabt, so alte Hunde gehabt zu haben. Glaubst Du wirklich, dass das hier:
Alter des Hundes---DCM Symptomatik
1-2 Jahre ---- 3,9%
2-4 Jahre ---- 15,5%
4-6 Jahre ---- 18,3%
6-8 Jahre ---- 46,8%
8 Jahre ---- 50,7%
nur auf dem Mist von einigen unfähigen Züchtern gewachsen ist? Rechnet man die zwischenzeitlich verstorbenen Hunde dazu, landet man bei einer Prävalenz von 63%.
Ein Hundesportler aus dem Süden hat kürzlich seinen 4 Dobermann begraben. Alle 4 sind an DCM gestorben. Die kamen übrigens alle von unterschiedlichen Züchtern.
Eine Bekannte hat eine Hündin mit fortgeschrittener DCM. Alle 3 Monate fährt sie zu Dr. Wess zum Holtern. Jeden Tag kann der Hund umfallen. Die Hündin ist 4 Jahre alt.
Ich könnte diese Liste bis zum St. Nimmerleinstag fortführen.
Wann wird endlich der VDH tätig und sorgt für die Einführung von Zuchtprogrammen in Sachen DCM? Das gleiche gilt für den Deutschen Boxer und die Deutsche Dogge.
Gestern Abend saß der Präsident vom VDH, Prof. Dr. Friedrich, bei Jauch in Stern TV und erklärte, dass sich der VDH kümmert. Ich bin mal gespannt, ob sich da was tut.
Das Ausstellungswesen versaubeutelt die Zucht, weil der Gesundheitsaspekt in den Hintergrund rückt. Der VDH lebt von dem Geld der angeschlossenen Zuchtvereine. Leute im Präsidium des VDH sind Vorstände aus anderen Zuchtvereinen, Züchter und Richter in Personalunion. Den Bock zum Gärtner gemacht.
Dass dabei das Kind in den Brunnen fällt, erstaunt nicht.
LG Sabine
Und hier noch die Stellungnahme von jan Gerd Kresken (CC Kreis) zur Einstellung der DCM Zuchtuntersuchung beim Dobermann.
Offener Brief an den DV
...
hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass die Aussetzung der Untersuchungspflicht auf Herzerkrankungen beim Dobermann nicht nur bei den Kardiologen, den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirates des VDH e.V. sondern auch bei vielen besorgten Züchtern und Liebhabern des Dobermanns mit Sorge und Unverständnis aufgenommen wurde.
Die kürzlich im UD genannten Gründe für diese Entscheidung sind aus wissenschaftlich-kynologischer nicht nachvollziehbar. In den zwei Jahren nach Einführung der Herzuntersuchung wurden von Kardiologen des Cc e.V. 210 Hunde offiziell untersucht. Deren Durchschnittsalter liegt unter drei Jahren. Selbst in dieser jungen Population wurden positive Befunde erhoben.
Die Häufigkeit der DCM Befunde in dieser jungen Population ist natürlich noch relativ gering, da die Erkrankung erst 2-3 Jahre später in Erscheinung tritt. Trotzdem wurde bei der CC-Untersuchung in der Gruppe der unter dreijährigen (n=33 Hunde) eine bemerkenswerte Anzahl von Tieren mit DCM identifiziert. In der Gruppe der 3-4 jährigen steigt der Anteil der positiven Hunde (gesamt n=129) auf 22 Tiere (> 15,5 % vgl. Wess)
Die Ihnen allen bekannte Dobermannstudie von Dr. Wess an der Universität München bringt die Häufigkeit der DCM bei den deutschen Dobermännern klar ans Licht. 372 deutsche Dobermänner wurden dort in den letzten Jahren untersucht. Je nach Altersgruppe steigt die Anzahl der an DCM erkrankten Dobermänner auf 50,7%. Rechnet man die vorher gestorbenen Hunde dazu, so liegt die Prävalenz in Deutschland bei 63%, im Vergleich mit den Ergebnissen anderer Länder das schlechteste Ergebnis! In der Altersgruppe der 1-2 jährigen (3,95%) und der 3-4 jährigen (15,5%) muten die Zahlen noch „harmlos“ an. Im zunehmenden Alter bis acht Jahre zeigt sich das wahre Bild.
Ihre Entscheidung für das Aussetzen der verpflichtenden Herzuntersuchung: „die geringe Häufigkeit von positiven DCM-Ergebnissen“ ist zu voreilig gefällt worden. Als die Ergebnisse der Herzuntersuchungen diese zwei Jahre vom DV e.V. angefordert wurden, haben wir bereits darauf hingewiesen, dass man wegen des jungen Alters der untersuchten Tiere keine falschen Schlüsse ziehen darf. (Siehe auch Artikel: DCM beim Hund Rassehund 02/2009)
Vergleicht man die Anzahl der positiven Ergebnisse von Röntgenuntersuchungen auf HD und die der Augenuntersuchungen mit denen der Herzuntersuchungen wird klar, wo der Schwerpunkt Ihrer Bemühungen im Gesundheitsbereich liegen sollte.
Beim Irish Wolfhound werden zum Beispiel seit 12 Jahren Untersuchungen auf DCM im zweijährigen Abstand durchgeführt. Hier ist die Häufigkeit der Erkrankung durch konsequente Diagnostik und züchterische Maßnahmen von Seiten des DWZRV e.V. reduziert worden.
Die gerade neuverfasste Zuchtordnung des VDH, die auch dem § 11b des Tierschutzgesetzes Rechnung trägt, ist das Vorgehen und die Untersuchung auf Herzerkrankungen bei Rassen mit bekannter Disposition niedergeschrieben, diese Empfehlung sollte hier die Richtung vorgeben. Die DCM beim Dobermann ist eine anerkannt genetisch bedingte Erkrankung, mit hoher Mortalität, die dominant vererbt wird.
Für eine konstruktive Zusammenarbeit und Beratung stehen wir Ihnen weiterhin gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße nach Apolda
Dr. Jan-Gerd Kresken
(Vorstand des CC e.V.)
Gründungsmitglied DGK Fachgruppe Kardiologie
Vorsitzender des Collegium Cardiologicum e.V.
Mitglied der ESVC Europ. Society of Vet. Cardiology
Mitglied DEGUM
Mitglied des wiss. Beirates des VDH