Hallöchen :)
Ich hatte auch von Anfang an Probleme mit meiner Hündin, was jegliche "Manipilation" an ihrem Körper betrifft.
Anfangs reichte es schon, eine Stelle im Fell (willkürlich) auszusuchen und näher anzuschauen. Zecken entfernen, Körperteile untersuchen; bei allem schnappte sie direkt zu- da war es egal, ob fremd oder vertraute Person. Sie kämpft in dem Fall nur für sich.
Wir haben - und machen noch immer- sehr viel Medical Training. Für mich im Alltag am hilfreichsten ist das auf die Seite legen, und so auch mit dem Kopf am Boden liegenbleiben, bis ich es auflöse. Sehr kleinschrittig und mit viel Leckerlie haben wir so geübt, dass ich an ihr herumfummeln und untersuchen darf. Das war auch unser Durchbruch zum Krallenschneiden, was heute mit der Seitenlage wirklich super funktioniert. Des Weiteren haben wir ein Kinn-Target aufgebaut, um Augen/ Ohren usw zu untersuchen. Auch hier super kleinschrittig und mit viel Geduld und Leckerlie.
Bezüglich Tierarztbesuchen hat uns auch das "Halten" üben sehr geholfen. Ich stelle sie hierfür auf einen Tisch und halte sie, wie ich es auch beim Tierarzt tun würde, einfach nur fest. Wenn sie das ein paar Sekunden aushält gibt es wieder eine Belohnung. Impfen übe ich mit einem Ohrring- der Stecker dient als Nadel und wird immer mal wieder in Hautfalten "gedrückt".
Schritt für Schritt habe ich dann angefangen, andere Personen sie "untersuchen" zu lassen. Angefangen mit Leuten die sie sehr gut kennt und vertraut, bishin zu weniger bekannten Freunden von mir usw. So arbeiten wir uns derzeit noch immer voran.
Als sie an der Pfote operiert wurde und ich die Verbände wechselte und die Fäden zog, hatte sie wirklich Schmerzen (ist aber auch eine Mimose
) und war dann natürlich weniger kooperationsbereit. Hier half sehr viel Zeit nehmen, Geduld und Leckerlie. Wenn sie rumfuhr und ausrastete saß ich es einfach aus und wartete bis sie sich beruhigt hatte (ggf mit Maulkorb) und brachte sie dann zurück in die Seitenlage (dafür haben wir ein Sichtzeichen das mittlerweile hervorragend funktioniert). Dann ging es in Seelenruhe weiter, und jedes aushalten und ruhige Verhalten wurde belohnt.
Wir haben das Glück, eine tolle Tierärtzin zu haben. Wir dürfen jederzeit kommen und üben, sind schon bekannt und alle sind sehr rücksichtsvoll. Meine Hündin wird immer mit Maulkorb gesichert, nie unnötig angefasst oder angesprochen. Ich bin immer dabei und halte sie- alles andere wäre auch nicht möglich. Anfangs ist sie schon attackierend Richtung Gesicht der Ärztin gesprungen, sobald diese sich näher als 1m auf sie zubewegte. Mittlerweile kann sie untersucht werden und ist dabei angespannt und knurrt, je nach "Unangenehmheitsgrad" versucht sie noch auszuflippen aber fängt sich schneller wieder. Kann mittlerweile auch nach der Behandlung schon Leckerlie annehmen.
Ich denke der größte Schritt in diese Richtung war das Medical Training in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten mit verschiedenen Menschen. Das hat uns wirklich unglaublich weitergeholfen, auch was "normalen" Kontakt mit fremden Menschen angeht- sie kann nicht nur Tierärzte nicht leiden sondern alle fremden Menschen, und zeigt das stets im Vorwärtsgang 