Als wir noch in Hannover gelebt haben, wurde Anju des Öfteren von Deutschen Schäferhunden angegriffen.
Gleich am Einzugstag, Anju grade mal 8,5 Wochen alt und maximal 20 Minuten in meiner Obhut, wurde sie von 2 Schäferhunden, die aus ihrem Grundstück abgehauen sind, unter ein parkendes Auto gejagt. Zum Glück kamen sie dort nicht an sie ran, aber wir mussten dennoch eine gefühlte Ewigkeit auf den Besitzer warten, der die dann auch nur mit roher Gewalt zurück aufs Grundstück zerren konnte. Bis Anju sich unter dem Auto hervor getraut hat, verging einige Zeit. Das war schon ein beschissener Start im neuen Zuhause.
Ich bin bis heute so froh, dass sie unter das Auto gerannt ist und nicht auf die Landstraße, die genau daneben lag.
Beim nächsten mal, war Anju ca. 12 Wochen alt. Wir waren auf einer Hundewiese (ja, den Fehler mache ich auch nie wieder) und zwischen den Büschen kam ein Schäferhund hervor gestürzt und ging direkt auf Anju drauf. Diese Schreie werde ich nie vergessen.
Außer dem Schock und 2 kleinen Löchern hatte sie zum Glück nichts, dafür hatte ich den Schäferhund im Arm, weil ich dazwischen gegangen bin.
Das schlimmste für mich war, dass der Halter ganz gemütlich oben am Weg lang gegangen ist. Egal wie viel ich gebrüllt und geschrien habe, er hat sich nicht einmal umgedreht und ist stur weiter gelaufen, hat nicht einmal nach seinem Hund gerufen.
Der ist dann auf den nächsten Hund drauf, der den Weg entlang kam und ich habe mich mit Anju aus dem Staub gemacht.
Da habe ich das erste mal die Polizei gerufen und später auch eine Meldung beim OA gemacht. Und obwohl bekannt war, dass der Hund bereits mehrere Katzen auf dem Gewissen hatte, Hunde verletzt und später sogar einen kleinen Hund getötet, ist dem Halter nie etwas passiert.
Bei der nächsten Halterin war es zum Glück anders. Die lief mit ihrer Schäferhündin immer an der Flexileine. Beim ersten mal, als der Hund auf Anju losging, konnte die Halterin sie wieder von ihr runter holen, indem sie der Hündin die Schnur von der Flexileine um den Hals geschnürt hat.
Beim zweiten mal leider nicht. Wir sind uns an einer Ecke in die Arme gelaufen, der Hund ist sofort auf Anju drauf. Die Halterin hat diesmal NICHTS gemacht, außer blöde Sprüche zu kloppen. Erst als der Hund dann mir im Arm hing, weil ich wieder dazwischen gegangen bin, hat sie ihren Hund halbherzig von mir weg ziehen wollen, was leider nicht geklappt hat. Nach einem heftigen Bauchtritt meinerseits, lies der Köter dann endlich ab.
Da ist mir dann aber auch wirklich der Kragen geplatzt und ich habe auch die Halterin mehrmals geschlagen. In dem Moment musste ich meine Wut und mein Unverständnis einfach mal auslassen. (Sollte man nicht sagen, aber ihre Verblüffung und das sie endlich aufgehört hat dumme Sprüche zu raus zu hauen hat mir so unglaublich gut getan)
Ich habe dafür eine Anzeige bekommen, mir ist allerdings nichts passiert. Ihr hingegen wurde der Hund einige Zeit später weg genommen, weil es auch noch andere Vorfälle gab.
Als wir dann nach Bad Harzburg gezogen sind, wurde es zum Glück ruhiger. Ich hätte ja gedacht, Anju hätte dadurch ein Schäferhundtrauma, aber nein, gar nicht.
Dafür habe ich nun furchtbare Angst vor dieser Rasse und mittlerweile auch vor Malis, weil die es hier in der Ecke sind, die mir so unfassbar Negativ auffallen. (Wobei es zum Glück noch keiner geschafft hat, sich von der Leine zu reißen, obwohl die ein ganz schönes getöse hinlegen)
Wir haben hier aber leider auch überwiegend so Schäferhunde, die bellend in der Leine hängen, von ihren Haltern kaum gehalten werden können und teilweise sogar auf den Hinterbeinen stehen, weil sie so in Rage sind. Ich könnt echt jedes mal heulen oder schreien, oder beides. 
Wenn ich hier so lese, frage ich mich wirklich, was wäre, wenn Anju mehr abbekommen hätte, als die paar oberflächlichen Bisswunden? Wenn ich bei sowas schon eine solche Angst verspüre, wie ist das dann bei Haltern, die ihre Hunde durch einen anderen Hund verloren haben? Ich kann mir nicht vorstellen, wie man mit sowas umgehen sollte. Ihr habt mein tiefstes Mitgefühl.