Beiträge von Waldhörnchen

    Für mich läuft der Griff um die Schnauze unter Gewalt in der Hundeerziehung. Egal ob "weich" oder hart.

    Da frage ich mich immer, ob der Hund so schwer erziehbar ist oder man generell aus Überforderung oder Verzweiflung so handelt, oder tatsächlich aus Überzeugung. Ich könnte mir zumindest nicht (mehr) vorstellen, gegen meinen eigenen Hund so vorzugehen.

    Bevor ich Anju hatte, war ich ein großer Cesar Millan Fan. Das Rudelgedöns habe ich 1:1 so weitergetragen, wie ich es aus seinen Shows und Büchern gelernt habe. Ich war bereit, so gegen meinen Hund zu arbeiten, wie er es tut. Auch heute finde ich manche Ansätze von ihm gut und richtig, lehne ihn insgesamt aber ab und würde auch jeden Hundetrainer meiden, der nach seinen Methoden arbeitet. Es hat lange gebraucht, bis ich mich überwunden habe, mir auch mal andere Trainingsansätze anzusehen, aber als es soweit war, habe ich für mich sehr schnell andere Wege gefunden. Mittlerweile würde ich sogar behaupten, ich bin ein ziemlicher Wattebauschwerfer. "Trainieren statt dominieren" ist ein Satz, der mich in der Hundeerziehung immer Begleiten wird.

    Alleine aus der Tatsache heraus, dass ich ganz einfach kein Hund bin, würde ich sagen, dass mein Hund auch kein hündisches Verhalten an mir erkennen könnte. Würde ich sie auf den Rücken werfen, ihr an die Schnauze greifen oder ähnliches, würde sie mich höchstens als unberechenbar einstufen und unsicher mir gegenüber werden. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemand seinem Hund die Schnauze leckt, um zu beschwichtigen. Oder den Kopf weg dreht, mit den Ohren wackelt, bögen läuft etc. Wir sind Menschen und sollten uns auch so verhalten.


    Zum Thema Prey kann ich nur sagen, dass es für meinen Hund nichts wäre. Sie verträgt keine großen Fleischmengen und würde auch nicht alles fressen, was sie eigentlich bräuchte. Innereien hat sie beim Barf immer verschmäht. Rohes Fleisch mochte sie irgendwann nur noch in Mundgerechte Stücke geschnitten und Knochen sind auch zu anstrengend, wenn es nicht grade Geflügelhälse sind. :ka: Ich wüsste aber auch gar nicht, wo ich dauerhaft Tiere am Stück herbekommen sollte, wo ich sie verfüttern sollte (kein Garten vorhanden) und wo ich sie lagern könnte. (keine Gefriertruhe und auch kein Platz für sowas).

    "Normales" barfen hingegen finde ich absolut super und würde es auch machen, wenn mein Hund es vertragen (und fressen) würde.

    und beide verstehen sich miteinander super. Mein Ersthund schleckt ihm oft übers Gesicht und im Garten wird wild getobt ?

    Bist du sicher, dass du das richtig interpretierst? Durchs Gesicht schlecken, könnte auch einfach Beschwichtigung sein und das wilde Toben eventuell Mobbing. Für viele Hundehalter sieht beides einfach niedlich und nach Spiel aus, obwohl es für den Hund in der Opferrolle einfach unangenehme Momente sind.

    Ich hätte jetzt zumindest darauf getippt, dass dein Hund nichts gegen dich hat, sondern gegen den 2. Hund. Eventuell hat der große deinem kleinen auch mal weh getan (beim spielen geht das mit so einem Gewichtsunterschied ja sehr schnell) ohne, dass ihr es wahrgenommen habt?

    Sie das als Trainingsgelegenheiten. Bring deinem Hund bei, den Spitz zu ignorieren und sich an dir zu orientieren, dann kann es dir auch egal sein, wann die mit dem raus gehen.

    Du kannst niemandem vorschreiben, wann er mit seinem Hund zu gehen oder drin zu bleiben hat, daher wird dir gar nichts anderes übrig bleiben, als zu versuchen, das beste aus der Situation zu machen.

    Alternativ könntest du mit den Haltern noch mal das Gespräch suchen, aber das hat ja zumindest bei der Tochter wohl nichts gebracht.