Anju hört schon zuverlässig, aber keine 100%. Auch keine 99%. Vielleicht nicht mal 95%.
Je älter sie wird, desto öfter testet sie auch mal wieder Grenzen aus oder stellt die Öhrchen auf Durchzug.
Sie merkt, wann ich es wirklich Ernst meine und kommt dann auch... aber ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass es immer so bleiben wird. Das einzige, was sich bisher nie verändert hat, ist ihr kleiner Radius. Sie rennt nie weit vor und bleibt auch nie weit zurück - außer ich schicke sie gezielt los um etwas zu suchen/holen. Und selbst da würde ich niemals sagen, dass es immer so bleiben wird.
Auch bei Wild kann ich sagen, dass sie es spannend findet, aber eher nicht nachsetzen würde. Sie folgt gerne Spuren, zeigt gerne an, wenn sie tatsächlich was sieht und beobachtet dann auch gerne.
Und trotzdem kann der Tag kommen, an dem Anju doch plötzlich der Meinung ist, sie wäre schnell genug um einen Hasen zu fangen oder mutig genug, sich mit einem Wildschwein anzulegen.
Weil sie keine Maschine ist, selbstständig Entscheidungen treffen kann und ich 100% bei Lebewesen einfach unrealistisch finde.
(Wenn Du dich angesprochen fühlst und der Meinung bist, Dein Hund hört aber definitiv 100% und wird niemals aus seinem Muster ausbrechen... hab ich zur Kenntnis genommen, glaube ich trotzdem nicht dran und muss ich auch gar nicht. )
Deshalb wird hier nur abgeleint, wenn das Gelände übersichtlich ist. Vor Kurven leine ich an, auf unübersichtlichen Waldwegen ebenfalls. Sobald ein Mensch oder Tier in Sicht kommt, ist auch die Leine dran. Seit einigen Jahren nutze ich so gut wie immer die Flexi, so hat sie auch in unübersichtlichem Gelände ihren kleinen Radius frei zur Verfügung, ohne das wir wieder auf eine Schleppleine zurückgreifen müssen. :)
Ein gewisses Risiko ist also immer da, aber ich versuche es so gering wie möglich zu halten.