Beiträge von Vriff

    Doch das sind alles Gründe über die man Nachdenken kann und sollte. Das mit der Interpretation von Statistiken übe bitte nochmal. Da gibt es nicht so viele Unklarheiten wie du sie hast. In den dir zur Verfügung gestellten Links gab es konkrete Zahlenangaben, wenn man sich bis zur Quelle durchgearbeitet hat.

    Und das sollte man tun, wenn man sich eine Meinung bilden will.

    Du willst dich doch nicht von irgendwelchen Leuten unabhängig ihrer Motive bequatschen lassen, sondern dir eine fundierte Meinung bilden.


    Aber zu den Nebenwirkungen, wo hast du die Infos denn her, weil wenn das stimmt könnte das ja wirklich ein Grund für einen Medikamentenwechsel sein.

    Dann oute ich mich mal. Mit Hunden ohne will to please wäre ich wahrscheinlich total überfordert. Kenne ich nicht, wüsste ich nicht wie mit umgehen und in meinem Werkzeugkasten würde die Methoden fehlen um das zu händeln.


    Mein Hund hat rassebedingt schon viel wtp und persönlichkeitsbedingt nochmal doppelt so viel davon. Genauso wie er mir gern meine Wünsche erfüllt, erwartet er auch von mir ein Feedback und Führung. Wir spielen eigentlich den ganzen Tag 'Topfschlagen' mit ja\nein um durch den Tag zu navigieren. Und bei absolut jedem Kommando erwartet er eine Bestätigung, ich bin kein wandelnder Belohnungsautomat, aber ein Zwinkern, ein Nicken oder ein Lächeln muss sein. Sonst wird er unsicher und stresst sich und bietet absolut alles an, was ihm nur einfällt um es richtig zu machen, bis zur Selbstverstümmelung. Vorher war es ja offensichtlich nicht gut genug, sonst hätte ich ja bestätigt.


    Auf der anderen Seite hat dieser Hund eigene Vorstellungen und Ideen von unserem Zusammenleben und ist stets und ständig auf der Suche nach der Lücke im System um diese durchzudrücken. Da hilft dann kein wtp der Welt mehr, da helfen nur noch gute Nerven, Humor und Konsequenz.

    Huch das hört sich ja an wie jeder andere Hund auch. Ist es ja auch wtp hat nichts mit dem Fehlen des eigenen Willens zu tun.

    Ich bleibe dabei. Du willst zu viel auf einmal. Du sagst selbst, du hast nicht das Gefühl, dass dein Hund nicht weiß, dass er auf der rechten Seite laufen soll. Warum erwartest du es dann? Er kann das doch noch garnicht.


    Nicht an Schritt 3 rumnörgeln, wenn Schritt 1 noch nicht verstanden wurde.

    Das hat auch erstmal nichts mit Motivation oder schönfüttern zu tun. Clickerst du? Falls ja, dann baue rechts sein als komplett neues Kommando auf. Da jetzt wirklich gezielt, in reizarmer Umgebung, mit einem neuen Halsband\ Geschirr und wenn es der Betoninnenhof oder das Wohnzimmer ist. Und im Alltag erstmal weiter wie bisher.

    Dein Hund muss unterscheiden können, dass ihr gerade ganz gezielt etwas Neues übt.

    Das macht ihr so lange, bis du dir wirklich sicher bist, dass er verstanden hat was er tun soll.


    Dann erst geht es an erste kleine Übungen unter realen Bedingungen. Kleine Schritte machen, sich dem Hund anpassen und lieber zu wenig als zu viel fordern. Denk dran, jeder Fehler ist ein Trainingsfortschritt und du musst doppelt so viel üben, um wieder den alten Stand zu erreichen.


    Gehe die ersten Male so, dass du links neben dir eine Wand oder einen Zaun hast. Dann kann dein Hund nicht auf die falsche Seite. Immer schön richtiges Verhalten belohnen und bestätigen.


    Vergrößer den Abstand zur Wand...

    Jetzt sollte dein Hund eine Idee davon haben was du willst, aber sicher ist das noch lange nicht. Er wird testen, was passiert wenn er nach links läuft. Noch ohne irgendwelche "Schuldgefühle" weil das falsch ist. Also sag es deinem Hund und verweise, auf die Alternative rechts sein. Die ja eh viel besser ist.

    Übe in Situationen in denen es links eh uninteressanter ist. Macht es euch einfach. Und wenn du dann wirklich, richtig, richtig sicher bist, dass dein Hund das Konzept verstanden hat, dann steigere die Anforderungen, aber auch nur dann.


    Natürlich wird da irgendwann der Moment kommen, in dem dein Hund zwar genau weiß, was er tun soll, aber sich nach reichlichem abwägen aller Optionen dagegen entscheiden. Und dann und nur dann hälst du dem Rabauken eine Standpauke. Man muss nicht alles gern machen, manchmal muss man halt trotzdem.


    Wenn du jetzt anfängst zu strafen, bin ich mir sicher, das dein Hund nichts anderes lernt, außer Frauchen ist cholerisch und unberechenbar und außerdem stumpft dein Hund ab. Hunde sind leidensfähig und sie tun es auch. Was sollen sie auch machen, wenn Ihnen niemand erklärt, dass sie den Menschen mit ihrem Verhalten beeinflussen können. In beide Richtungen.



    Für mich ist das jetzt auch nicht 'normale' Leinenführigkeit, sondern nochmal verschärfte Bedingungen. Man könnte da auch ganz plumb sagen, was willste da beibringen. Blocke deinen Hund einfach körpersprachlich, sobald er nach links will und er wird rechts bleiben. Das muss man dann aber immer machen, sobald man damit aufhört, wird der Hund wieder laufen so er will. Wäre auch noch ein Ansatz.

    Weil du dein Ziel offensichtlich nicht erreicht hast und deshalb um Hilfe fragst. Vielleicht ist dir da auch nur das ganz normal Leben dazwischengekommen, wo man Fehler macht und eben nicht der perfekte Hundehalter ist.


    Es gibt doch nur ganz wenige Hunde die einem konsequent die Mittelkralle zeigen und aus Prinzip dagegen sind, die meisten Fehler sind doch keine echten Fehltritte vom Hund. Sondern Hund weiß nicht genau was er tun soll und entscheidet sich für das falsche. Der Rest läuft dann unter, manchmal muss man sich auch durchsetzen, weil Hund testet was eigentlich passiert, wenn er nicht tut was er soll. Das ist aber ein verschwindend geringer Anteil.


    Du hast ein ziemlich hohes Ideal. Du möchtest einen Hund der, wenn du in jeder Hand eine Tasche trägst, an durchhängender Leine, zügig rechts neben dir läuft, weil der Bus kommt in 2 Minuten. Aber der auch weiß, dass er gerne schnüffeln darf, wenn du mit Handy in der Hand dastehst und eine SMS beantwortest, aber bitte wieder mitkommen soll, wenn du fertig bist. Und das Ganze am Besten ohne dein Eingreifen, weil dafür hast du im Alltag keine Zeit und Hund hat es ja schließlich gelernt.

    Sowas geht. Ist aber ziemlich viel Arbeit und braucht Training.


    Jetzt gilt aber wie bei jedem Hundetraining, jeder "Fehler" den du nicht korrigierst, führt zu einem Trainingsrückschritt und entfernt dich von deinem Ziel. Bestätigst du zu wenig und erklärst deinem Hund nicht was du von ihm möchtest. Macht er zwangsläufig "Fehler".

    Das entwickelt sich ganz schnell zu einer Abwärtsspirale und man gelangt an den Punkt wo trotz viel üben kein Fortschritt mehr sichtbar ist.


    Das heißt nicht, dass du zu doof zum Hundetraining bist. Sondern, dass du wahrscheinlich zu früh, zu viel als sicher angesehen hast. Dann geht man mal ein paar Schritte zurück und fängt nochmal von vorne an. Neben Training ist es halt einfach wichtig "Fehler" zu verhindern, weil sie den Trainingserfolg zerstören.

    Wenn du dir nicht sicher bist, dass du Zeit für Hundetraining hast. Kann der Hund halt am Anfang in solchen Momenten nicht mit. Bis er es gelernt hat.



    Oder die Alternative. Man schraubt das Ziel runter. Mir ist Leinenführigkeit nicht so wichtig. Nicht zerren, nur in seltenen 'erst handeln, dann denken' Momenten in die Leine springen, es ist egal ob der Hund links, rechts, vorne oder hinten läuft reicht mir. Wenn ich meinen Hund an einer bestimmten Position brauche, nehme ich die Leine kurz.

    Das ist viel einfacher und schneller zu erreichen. Also konnte mein Hund zeitnah überall mithin, wo ich ihn mitnehmen wollte. Aber deiner Definition von Leinenführigkeit entspricht es nicht, wird es auch nie. Und es wäre unfair vom Hund zu erwarten, dass er plötzlich weiß, dass er immer rechts laufen soll, wo ich doch nur nörgel, wenn er mich in die Leine wickelt.

    Wenn es nur um bessere Kämmbarkeit geht, hilft hier waschen und föhnen . Aber ich muss auch nur 2-3x im Jahr gründlich Unterwolle ausbürsten und der Rest läuft unter, damit der Hund nicht gar so zottelig ausschaut.

    Seitdem da einmal Grund drin war im Hundefell, haben wir zum Glück kein nennenswertes Filzproblem mehr.

    Mich beschleicht, das Gefühl, dass du dir zwar überlegt hast, was du willst, aber bei der Umsetzung einfach geschlampt wurde. Anders ist Alltag mit Hund auch nicht möglich, irgendwann funktioniert das einfach so, bei den meisten Hunden kann man auch jedes 10. Mal fünfe gerade sein lassen, weil man gerade keine Zeit für Hundetraining hat. Die anderen 9x muss man trotzdem korrigieren.

    Das du ein Exemplar erwischt hast bei dem man immer 100% genau sein muss, wollen wir mal nicht hoffen. Dein bisheriger Trainingserfolg spricht da auch nicht für.


    Ich drösel mal auf, welche im Probleme ich da im einzelnen sehe, an denen ich arbeiten würde.

    Dein Hund soll immer rechts gehen, immer, also korrigiere es auch immer. Wenn das mal ziemlich sicher klappt kann man da auch mal was durchgehen lassen, aber von diesem Schritt seid ihr noch weit entfernt.

    Vorausschauendes denken und handeln. Es gibt doch bestimmt Situationen in denen er typischerweise nach links wechselt. Vermeide es, dass es soweit kommt. Greife vorher schon ein, sage rechts, wenn er noch rechts ist und belohne dieses Verhalten. Nicht erst Eingreifen wenn es schon zu spät.

    Bin mir bei deiner Beschreibung nicht sicher, ob dein Hund wirklich verstanden hat, dass er rechts laufen soll.

    Sollte es doch mal passieren, dass der Hund nach links kommt. Zackig, zeitnah korrigieren, damit Hund versteht, Links laufen ist nicht erwünscht.


    Aber der Fokus sollte darauf liegen, rechts laufen zu bestärken.


    Zweites Problem, dein Hund kennt den Unterschied zwischen gehen an der Leine, um von A nach B zu kommen und es ist Hundezeit an der Leine, nicht.

    Kommuniziere, das deutlich. Das kann der Wechsel zwischen Halsband und Geschirr sein oder auch ein mündliches Kommando.

    Aber dann sei konsequent, wenn du nur von A nach B willst, wird jedes Schnüffeln, markieren, stehenbleiben unterbunden. Wenn Hundezeit ist, darf der Hund das und du wartest geduldig. Natürlich muss man nicht ewig warten und man kann ein 'weiter' Signal etablieren, aber das würde ich später machen. Nicht alles auf einmal. Sonst versteht Hund dich nicht und die Ausführung wird nicht sicher.

    Einstein51 .

    Da stimme ich dir zu. Nur wird das für gewöhnlich kaum jemand so formulieren, auch solche Menschen sagen 'ich suche eine Herausforderung'.


    Die Wenigen die das auch wirklich so meinen, sind absolute Ausnahmen. Und die, wo eine Herausforderung oft gut geht und Scheitern die Ausnahme ist. Die Suchen sich aber nichts cooles oder als allgemein schwierig geltendes, sondern sehr gezielt eine persönliche Herausforderung. Das sind Menschen die einfach Spaß an Hundeausbildung haben, sich über jeden noch so kleinen Fortschritt erfreuen und sich von Rückschlägen nicht abbringen lassen.


    Falls ich da mal jemanden in die falsche Schublade stecke, bin ich Opfer meiner eigenen Vorurteile. Sicher nicht richtig, aber so funktioniert persönliche Lebenserfahrung.



    Eben weil jeder Hund eine Herausforderung sein kann, finde ich es so schwierig wenn man danach sucht. Auf der einen Seite sind Hunde die zu ihrem Menschen und ihrem Lebensumfeld passend, absolut einfach und auf der anderen Seite für Andere unhändelbar.

    Ich springe auf das Wort Herausforderung an, weil ich dann an die vielen, vielen Hunde denke, bei denen es eben schief gegangen ist. Die doch nicht gepasst haben, die kein schönes Leben führen, weil man sie nicht in den eigenen Alltag integrieren konnte, weil man keinen sicheren Abruf installieren konnte, weil man sich nicht mehr traut mit dem Hund spazieren zu gehen.


    Dabei ist es vollkommen egal ob das der Border mit Neurosen und Zwangsverhalten, der Chihuahua der alles anbellt und nicht stubenrein ist oder der Jagdhund der einfach jagd ist.


    Leider kenne ich viel, zu viele solcher Paare um auch nur den Gedanken an eine persönliche Herausforderung gut zu heißen. Scheinbar sind das keine traurigen Einzelschicksale, sondern passiert viel zu oft. Dabei ist doch ein neuer Mitbewohner immer ein Risiko, es sind nunmal Tiere und Individuen, da sollte man das Risiko das es schiefgeht doch möglichst klein halten.


    Oder man ist cool und sucht eine Herausforderung und wenn es schiefläuft bringt man den Hund ins Tierheim oder sperrt ihn für den Rest seines Lebens in den Keller. Schließlich ist der "schwierig" und "gefährlich" , da kann man nichts machen.

    Jetzt bin ich mal Spielverderber. Das könnten die besten Hunde für mich sein, aber Rauhaar ist ein Ausschlusskriterium, soviel Oberflächlichkeit erlaube ich mir. Kurz-, Stock-, Langhaar hat alles Vor- und Nachteile, egal.

    Aber Rauhaar will ich nicht anfassen, ich mag das Gefühl nicht, finde ich eklig. Da sträubt sich in mir alles, da kann der Hund noch so gepflegt sein. Und trimmen steht dann natürlich auch nicht auf meiner 'kann ich mir vorstellen' Liste.