Beiträge von Vriff

    "Haben wir einen neuen Hund? "

    'Nein, das ist Nachbars.'

    "Jetzt, wo du es sagst, kommt mit irgendwie bekannt vor, ja. Wann zieht denn der neue Hund ein? "

    'Welcher neue Hund? Du sprichst in Rätseln.'

    "Ja der neue Hund, halt."

    ' ???'

    "Du hast doch ein Halsband gekauft. Ich trage das nicht, was willst du sonst damit machen?"

    'Dem alten Hund anziehen.'

    "Achso, damit habe ich jetzt nicht gerechnet."

    Er hat so einen richtig weisen Blick dog-face-with-floating-hearts-around-headface

    Warum man Kinder nicht zum schlafen auf's Pferd setzen sollte, dann dösen sie nämlich auch noch als Erwachsene ein shushing-dog-face Aber das Pony ist inzwischen wirklich, wirklich brav und findet den Weg zur Koppel auch alleine und wartet geduldig, bis das Ding auf dem Rücken aufwacht. Dafür das wir jahrelang über Warten bis der Strick ab ist, diskutiert haben, sehr erstaunlich.

    Vielleicht trinke ich morgens doch erst noch eine Tasse Kaffee bevor ich die Pferde rausbringe tears-of-joy-dog-face

    Warum muss man denn immer alles ins Extreme ziehen? Es muss auch nicht immer alles täglich und minutiös genau sein, aber ich finde den Trend zu extrem wenig Gassi gehen genauso schädlich, wie zwanghaftes 3 Stunden durch die Stadt zerren.

    Für mich gehört zu einem gesunden Hund auch eine gewisse Stressressilienz. Aber das muss genauso gelernt und geübt werden wie alles Andere auch. Und da ist stupides Gassi gehen, geradezu die Paradedisziplin.

    Da geht es auch weder um Auslastung noch um Arbeit, sondern tatsächlich mal rein um einen gewissen Grundstock an Bewegung. Ich finde die meisten Hunde erschreckend unfit, da fehlt es an Grundkondition und an Muskulatur, vom Übergewicht nicht zu reden.

    Eine gewisse Alltagsfitness bin ich meinem Hund schuldig, damit er möglichst lange die Dinge tun kann, die er gerne tut und das am Besten gesund. Das hat noch nicht einmal was mit Bewegungsbedürfnis zu tun.

    Sport oder Arbeit dann gerne zusätzlich, aber im Grunde ihres Wesens sind Hunde genauso faul wie Menschen. Natürlich macht das Besondere und Spezielle mehr Spaß und glücklicher und man brennt und lebt dafür, aber der Rest gehört halt auch irgendwie dazu.

    In meiner Welt sollte jeder Hund 2x am Tag eine Stunde Gassi gehen können. Ansonsten ist was kaputt, körperlich oder geistig. Natürlich kommt es auch auf das Umfeld an und man kann in schwieriger Umgebung auf 45 Minuten kürzen und in anspruchsloser Einöde auf 1 1\2 Stunden strecken. Aber wenn das nicht geht (und ich habe auch einen Hund, mit dem das nicht geht) ist das nicht normal. Wobei ich mit erschrecken feststelle, dass es immer mehr Hunde gibt, mit denen es eben nicht geht.

    Zu reizoffen und reaktiv gehört für mich fest verbunden die Fähigkeit zu selektieren, zu filtern, zu fokussieren, einfach zu entscheiden, auf was man überhaupt reagiert und wie man reagiert. Und wer viele Reize wahrnimmt, muss auch viele Reize aushalten.

    Für mich liegen die individuellen Unterschiede an ganz anderer Stelle. Auf was wird reagiert? Wie wird reagiert? Was wird gebraucht? Wo muss ich anleiten? Was kann ich einfach laufen lassen?

    Alltagsbeispiel tatsächlich schlafen. Mein Mix hat sich hingelegt, wenn sie müde war und geschlafen. Immer, überall. Beim Border klappt das jetzt nach 5 Jahren in der Wohnung und ist DER Trainingserfolg. (Natürlich hat der Hund auch vorher ausreichend Ruhe gehabt, aber es hat immer Management erfordert.)

    Und diese Kleinigkeiten sind für mich im Hundealltag und Umgang viel entscheidender, als die Gassifrage.